Innenstadt Xanten
Verkaufsoffene Sonntage wie hier zum Stoffmarkt ziehen regelmäßig viele Bürger in die Xantener Innenstadt. NN-Foto (Archiv): Theo Leie

XANTEN. Innenstädte sind immer in einem stetigen Wandel. Sie passen sich zwangsläufig an den Bedürfnissen der Bürger an. Die Aufgabe von Verwaltung und Politik sei es daher, „die Innenstadt attraktiv zu halten“, sagt Xantens Technischer Dezernent Niklas Franke, und diese gemeinsam mit der Interessensgemeinschaft Gewerbetreibender Xanten (IGX) gut weiterzuentwickeln. Die Xantener Innenstadt stehe aber gut da, findet Franke: „Wir haben einen vielfältigen Nutzungsmix und praktisch keinen Leerstand.“

Der Branchenmix habe sich in den vergangenen Monaten allerdings nochmals geändert. Denn die Innenstadt besteht längst nicht mehr nur aus Einzelhandel und Gastronomie. Für Franke aber kein Problem: „Eine Innenstadt ist viel mehr als nur Handel.“ Dieser vielfältige Mix sei es schließlich, der eine Innenstadt attraktiv mache. Das bestätigt auch IGX-Vorsitzende Nicola Lümmen. „Wer etwa einen Versicherer aufsucht, trinkt danach vielleicht noch irgendwo einen Kaffee oder bummelt“, sagt Lümmen. Schließlich sei derjenige schon einmal in der Innenstadt, die er sich anschließend noch genauer anschauen könne. Deshalb sei es aus Sicht der IGX auch nicht schlecht, dass immer mehr Dienstleister und Handwerker in die Xantener Innenstadt zögen. „Dieser Branchen-Mix macht die Innenstadt auf Dauer attraktiv“, bekräftigt Lümmen.

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Niklas Franke stellte im Rahmen des Pressegespräches jedoch auch eine Untersuchung von Marktforschern in den vergangenen Jahren vor, in denen Besucher gefragt wurden, warum sie die Innenstadt besuchen. Der Einzelhandel sei dabei erst an zweiter Stelle gekommen – hinter der Gastronomie. Aufenthaltsqualität und das Freizeiterlebnis seien ebenfalls wichtig für Besucher, um eine Innenstadt zu besuchen. Xanten habe als Tourismusstandort mit vielen fußläufig zu erreichenden Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen schon von Natur aus starke Motive auf seiner Seite. „Zudem haben wir immer noch viele Geschäfte, die von Inhabern geführt werden“, fügt Lümmen hinzu. Sie gebe es – anders als große Warenhäuser oder Ketten – sonst nirgendwo.

Nachfolger gefunden

Im vergangenen Jahr sorgte die Schließung von zwei Geschäften für viel Aufsehen: Zum einen schloss das Spielzeuggeschäft „Hampelmann“ am Marktplatz, und zum anderen der Sportartikel-Händler „Sport Herbst“. Beide gaben ihr Alter als Grund an und suchten lange vergeblich nach einem Nachfolger. Doch wie Xantens Wirtschaftsförderer Christian Boßmann nun verrät, haben beide nun doch noch einen gefunden. Die Nachfolger wollen jeweils im Frühjahr neu eröffnen.

Ohnehin seien Leerstände in der Xantener Innenstadt nur primärer Natur. „Wir haben praktisch keinen Leerstand – zumindest keinen Leerstand, der sich perspektivisch nicht wieder schließen wird“, sagt Lümmen. Aktuell stehe kein freies Ladenlokal zur Verfügung. Auch das spreche für die Attraktivität der Xantener Innenstadt.
Die Stadt Xanten möchte natürlich weiterhin daran arbeiten, die Attraktivität der Xantener Innenstadt hochzuhalten. „Wir denken zum Beispiel darüber nach, Spielgeräte aufzustellen und am Marktplatz ein Wasserspiel zu installieren“, verrät Franke. Beides habe aber noch Planungsbedarf, bevor die Politik darüber abstimmen könne. Auch weitere Sitzbänke sollen aufgestellt werden und alte ersetzen.

Ebenfalls werde gerade das Einzelhandelskonzept für Xanten aktualisiert. Darin würde zum Beispiel festgelegt, welches Sortiment nur im Zentrum angeboten werden dürfe, um die Innenstadt zu schützen. Dafür gebe es auch eine Bestandsaufnahme, die bestätige, dass die Innenstadt attraktiv sei. „Das liegt aber auch an den vielen Touristen. Allein durch die Kunden aus Xanten und dem Umland könnte sich der Einzelhandel und die Gastronomie wohl nicht halten“, sagt Franke.

Parkgebühren

Dass seit Herbst 2023 Parkgebühren an den öffentlichen Parkplätzen innerhalb der Wallmauern erhoben werden, habe der Innenstadt nicht geschadet – ganz im Gegenteil. „Das Feedback der Kunden ist positiv. Erst kürzlich hatte ich eine ältere Dame im Laden, die sagte, dass sie noch nie so einfach einen Parkplatz in der Innenstadt gefunden habe. Dass sie dafür Parkgebühren bezahlen müsse, sei für sie selbstverständlich“, berichtet Lümmen.

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