Budberg
Erläuterten die Initiative: Klaus Lorenz (l.) und Heiner Augustin (r.). NN-Foto: Thomas Langer

BUDBERG. Zu schnell, zu laut, zu gefährlich: Der Verkehr auf Budbergs Straßen soll sicherer und anwohnerfreundlicher werden. Dafür werden derzeit noch Unterschriften für die Aktion „Budberg – 30 – aber sicher“ gesammelt. Die Listen liegen bis Mittwoch, 31. Januar, aus.

Nicht von oben herab, sondern aus der bürgerlichen Basis heraus. Nach diesem Motto wird auch in Budberg seit gut zwei Jahren an der „nachhaltigen Kommune“ und damit an der Zukunft des Dorfs gewerkelt. Das geschieht in verschiedenen Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen. Darunter: Wohnumfeld, Energie und Infrastruktur.
„Dazu gehört auch der Bereich Mobilität“, sagt Heiner Augustin, Sprecher für ebenjenen Bereich in der beim Bürgerhausverein angedockten Zukunftsinitiative Budberg.
Zwar stehe auch der „etwas dürftige“ öffentliche Nahverkehr in Budberg weit oben auf der Agenda, an vorderster Stelle stehen aber nach wie vor Fragen des regulären Verkehrs. Und genau hier sehen die Beteiligten eine Kombination unterschiedlicher Probleme: Lärm, Umweltbelastung und Sicherheit. „Viele Menschen wohnen hier unmittelbar an der Straße“, sagt Heiner Augustin.

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Die meisten Wohnstraßen seien baulich gesehen mindestens Tempo-30-Bereiche. Konkreter wird er am Beispiel der Rheinkamper Straße, wo sich auch die Schulgebäude befinden. „Wenn die Huckel nicht wären, wäre da wohl eine Durchschnittgeschwindigkeit von 50 km/h.“ Spätestens an der Kurve auf die Raiffeisenstraße sei jede Zurückhaltung bei der Geschwindigkeit passé.

Besonders betroffen sei davon die Eversaeler Straße – als Wohnstraße zwischen Eversael und Budberg. „Hier ist 70, das fährt aber keiner. Tempo 70 haben die Leute mit Glück noch drauf, wenn man nach Budberg hineinfährt.“ Unübersichtlich und damit ein nicht zu unterschätzender Unfallschwerpunkt sei auch die Einmündung in die Bischof-Roß Straße.
Als weiteres Beispiel wird die Rheinberger Straße genannt. Hier seien die Probleme extrem, vor allem angesichts der häufigen Überquerungen hin zum Supermarkt oder zur Apotheke: insbesondere – aber keinesfalls ausschließlich – für Menschen mit Rollatoren und Kinderwagen. „Gerade an der Kreuzung Rheinkamper/Rheinberger Straße hatte ich selbst diverse Male Beinaheunfälle mit dem Rad. Und da bin ich wohl nicht der einzige“, sagt Augustin.

Man habe zwar früher bereits über Querungshilfen wie Zebrastreifen und begrenzte 30er-Zonen gesprochen, sich dann aber dagegen entschieden. „Vorher wird abgebremst und nach der Zone wieder Gas gegeben.“ Für die überschaubare Budberger Strecke sei das „Quatsch“.

Flächendeckende Lösung

Stattdessen kam die Idee einer ganzheitlichen Lösung auf, um in Budberg, Vierbaum und Eversael verschiedene Unfallschwerpunkte zu beseitigen und gleichzeitig die Lärmbelastung zu reduzieren und die Umwelt zu schonen: „Tempo 30 von Ortsschild zu Ortsschild“, fasst Heiner Augustin die gewünschte Maßnahme zusammen. Seit Juni 2023 ist die zuständige Arbeitsgruppe an „Budberg – 30 – aber sicher“ dran. Neben der Lösung der Probleme soll die Initiative auch ein Bewusstsein für die Probleme schaffen. Mit einer Unterschriftenaktion hat die heiße Phase bereits begonnen.

Im Februar soll es mit den gesammelten Unterschriften zuerst zum Rheinberger Stadthaus gehen und von dort aus zum Landrat und zu den Landtagsabgeordneten. „Der Bürgermeister hat signalisiert, uns dabei zu unterstützen“, sagt Klaus Lorenz. Um ein richtiges Bürgerbegehren handle es sich trotzdem nicht. „Es hat eher den Charakter eines Appells.“ Unterschreiben kann man die Listen noch bis Mittwoch, 31. Januar, im Budberger Blümchen, der Budberger Apotheke und in der Budberger Post. Auch online gibt es die Petition: Hierhin führt der QR-Code auf den im Ort verteilten Schildern zur Aktion.

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