Marktplatz Kalkar
Der Marktplatz in Kalkar beinhaltet nun zwar weniger Parkplätze, dafür aber mehr Bänke, Liegeflächen und Ruheflächen. NN-Foto: SP

KALKAR. 15 Monate Baustelle liegen hinter dem historischen Ortskern in Kalkar – und dass die sich gelohnt haben, lässt sich auf dem ersten Blick erkennen. „Der Marktplatz hat ganz klar an Qualität gewonnen“, betont Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz. So sorge allein der Wegfall von Parkflächen für viel mehr Erholungsraum, indem mehrere Sitzbänke und Liegeflächen nun zum Verweilen einladen. „Aktuell spielt das Wetter ja noch nicht so mit. Aber trotzdem sah man in den vergangenen Tagen, dass diese Angebote bereits genutzt werden“, sagt Stadtsprecher Harald Münzner.

Die Umbaumaßnahmen auf dem Marktplatz sind nun abgeschlossen. Einzig die Pflanzung von ein paar Bäumen fehlt noch, die aber in den nächsten etwa zwei Wochen erfolgen sollen. Ansonsten können sich vor allem ältere und gehbehinderte Menschen über die Neugestaltung freuen. Denn sie können jetzt auf Querungswege ausweichen und müssen nicht mehr das harte und unbequeme Kopfsteinpflaster passieren. „Allerdings merkt man jetzt schon, dass diese Querungswege nicht nur von den Menschen angenommen werden, die sie brauchen, sondern von fast von allen“, sagt Schulz.

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Historischer Rheinkiesel

Dadurch, dass die Stadt bei der Umgestaltung allerdings nicht gänzlich auf die historischen Rheinkiesel verzichtet habe, habe der Marktplatz Kalkar nicht seinen ursprünglichen Charme verloren. Allerdings sei dies auch aufwendig gewesen. Denn jeder einzelne Rheinkiesel wurde von Hand aus dem Boden genommen, weggefahren, bearbeitet und dann wieder in den Boden eingelassen. „Dabei wurden die größeren Rheinkiesel aussortiert und die kleineren so ausgewählt, dass sie sich im Boden wieder verkanten und gegenseitig Halt geben“, erklärt Schulz. Das Ergebnis könne sich nun aber mehr als sehen lassen.

Noch zu Beginn der Umbauphase war der Wegfall von 30 Parkplätzen auf dem Marktplatz ein großes Thema, das mittlerweile aber so gut wie verstummt ist. „Es gibt im Innenstadtbereich weiterhin 840 Parkplätze. Nur 280 davon werden von der Stadt bewirtschaftet – und das auch nur mit einer Parkscheibe. Eine Vollauslastung hat es während der Umbaumaßnahme nie gegeben. Man muss nur manchmal einen längeren Fußweg von bis zu 200 Metern in Kauf nehmen“, berichtet Münzner. Eine Parkraumerhebung habe zudem noch vor dem Baubeginn ergeben, dass die vorhandenen Parkplätze – 20 davon sind am Marktplatz geblieben – ausreichen würden.

Änderung des Autoverkehrs

Mit dem neuen Innenstadtbereich geht auch eine Änderung für den Autoverkehr einher. Innerhalb des Ortskernes herrscht bald ein Tempolimit von 20 Stundenkilometern. „Auch das trägt aber zu einer höheren Aufenthaltsqualität bei“, betont Schulz. In der Hanselaerstraße, deren Umbaumaßnahme bereits seit einigen Wochen abgeschlossen ist, gilt seither bereits stadteinwärts eine Einbahnstraßenregelung. „Von den Anwohnern hören wir, dass es dort nun viel ruhiger und das Wohnen angenehmer ist“, sagt Schulz.

Der Kalkarer Marktplatz soll in einer kleingehaltenen Feier am 19. Dezember offiziell eröffnet werden. Im nächsten Jahr sollen auch erste Events wie der „Sommer in der Stadt“ wieder auf dem Marktplatz Kalkar stattfinden. „Eine Kirmes mit Fahrgeschäften wird aber nicht mehr möglich sein“, sagt Schulz. Diese würde den Boden zu sehr ruinieren. „Aber wir haben im vergangenen Jahr ja bereits gemerkt, dass der Marktplatz zwar eine Toplage ist, aber es auch gute Ausweichmöglichkeiten für Veranstaltungen gibt“, sagt Schulz.

Die Arbeiten auf der Altkalkarer Straße dauern noch an. Sie sollen Anfang Dezember ihr Ende finden – dann wird die langwierige Umgestaltung des Kalkarer Ortskerns gänzlich abgeschlossen sein.

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