Mit einem großen Schulfest wurde die Einweihung der modernisierten Marienschule in Kapellen an der Fleuth gefeiert. NN-Foto: Theo Leie

KAPELLEN. Eines der ersten Projekte der Gelderner „Schulsanierungsoffensive“ war die Modernisierung der Kapellener Marienschule. Nach der Fertigstellung des Neubaus wurde hier zuletzt der Altbau grundlegend modernisiert. Am Samstag feierte die Marienschule die offizielle Einweihung und Eröffnung der „neuen“ Schule mit einem großen Schulfest.

Wenige Tage vor der Einweihung trafen sich Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser und Jürgen Hüsken von der Gelderner Baugesellschaft (GBG) mit Schulleiterin Angela Hüskes und ihrer Stellvertreterin Sonja Holtermann zu einem Rundgang durch die neue Schule. Am Steeg 36 in Kapellen ist ein zweigeschossiger Anbau entstanden, der Neu- und Altbau zu einem gemeinsamen Baukörper verbindet. Der Neubau ist etwa 1.520 Quadratmeter groß und besticht durch seine klare Trennung der Nutzungseinheiten: Im Obergeschoss gibt es vier Klassenräume mit jeweils eigenen Differenzierungsräumen sowie ein Selbstlernzentrum.

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Rundum zufrieden mit ihrer „neuen“ Schule zeigten sich die Schüler der Erdmännchen-Klasse beim Besuch von Bürgermeister Sven Kaiser (l.), der von Schulleiterin Angela Hüskes und Jürgen Hüsken von der GBG durch die neuen Räume geführt wurde. Foto: Prümen/Stadt Geldern

Im Erdgeschoss befinden sich das Foyer, der Bereich für den Offenen Ganztag, die Schulküche, das Lehrerzimmer, der Hausmeisterraum und ein Besprechungsraum. „Für eine Schule besonders ist sicherlich das 175 Quadratmeter große und aufgrund des Glasdachs lichtdurchflutete Foyer“, betont Jürgen Hüsken, unter anderem projektverantwortlich bei der GBG. Nicht nur Schulveranstaltungen können hier durchgeführt werden, das Foyer dient auch als Speiseraum für die rund 110 Kinder, die in der Schule ihr Mittagessen einnehmen. „Die Küche zum Selberkochen haben wir uns gewünscht“, sagt Angela Hüskes. Zwei Köchinnen und weitere Mitarbeiter, die bei der Zubereitung und der Ausgabe unterstützen, wurden vom Förderverein der Schule als Träger des Offenen Ganztags eingestellt. „In der Kinderküche können unsere Schüler zudem klassenweise mitkochen“, so die Schulleiterin.

Neues OGS-Konzept realisiert

Auch der Offene Ganztag, den 130 der insgesamt 177 Schüler besuchen, konnte von der Modernisierung der Gebäude profitieren und ein neues Konzept realisieren. Den Kindern stehen vielfältige Möglichkeiten im Kreativraum, Bewegungsraum, Konstruktionsraum und Rollenspielraum zur Verfügung, zudem gibt es einen Ruhe- und Leseraum und ein eigenes Büro für die OGS-Mitarbeiter. Nach der Fertigstellung des Neubaus, in der die Regelklassen untergebracht sind, wurde der Altbau der Marienschule für den Montessori-Zweig, über den die Marienschule seit 2014 verfügt, umfassend kernsaniert. „Die Gestaltung des Altbaus unterscheidet sich etwas vom Neubau. Die Farbe Weiß kommt hier bei Wänden, Decken und Türen stärker zum Ausdruck, wodurch der ‚neue Altbau‘ jetzt wesentlich heller und freundlicher wirkt“, erklärt Jürgen Hüsken. Damit die Verbindung von Alt- und Neubau gelingt, wurden unter anderem Fenster entnommen, um an der Stelle stattdessen drei große, offene Durchgänge zu schaffen. Im Obergeschoss des Altbaus wurden zudem bodentiefe Fenster eingesetzt, die auch den Blick ins Atrium zulassen. Neu ist auch der Lift im Altbau, mit dem Kinder mit Beeinträchtigung jetzt vom Erdgeschoss ins Obergeschoss gelangen können. Nützlich ist er auch für Transporte im Schulalltag. Die modernisierten Räume von Schulleitung und Sekretariat befinden sich ebenfalls im sanierten Altbau. Kurze Wege ermöglichen eine gute Anbindung ans Lehrerzimmer im Neubau. Vervollständigt wird das neue Raumangebot durch ein Musikzimmer, einen Computerraum und einen Werkraum, in dem unter anderem der Rentner Richard Schöneich den Kindern verschiedene Werkangebote macht. „Entstanden sind hier zum Beispiel schon Sitzelemente und Insektenhotels für unseren Lese- und Schulgarten“, sagt Angela Hüskes. Gemeinsam mit Schülern des Friedrich-Spee-Gymnasiums Geldern haben Schüler der Marienschule auch einen Sinnespfad im Schulgarten angelegt. Auf der Obstwiese können aktuell verschiedene Apfelsorten geerntet werden, die in den vergangenen Tagen zu Apfelmus verwertet wurden und beim heutigen Schulfest verkauft werden. Auch der große Schulhof erhielt im Zuge der Schulsanierung eine umfassende Neugestaltung. Unter anderem wurde neue Spielgeräte aufgestellt und ein Basketball- und Fußballplatz angelegt.

Lokale Unternehmen

Realisiert wurde das Schulmodernisierungsprojekt unter der Bauleitung der GBG mit Beteiligung des Büros Michael van Ooyen Freie Architekten Partnerschaft aus Straelen. Zusammengearbeitet wurde überwiegend mit lokalen Unternehmen. „Mehr als 80 Prozent der Fachplaner und Firmen kamen aus dem Kreis Kleve“, betont Jürgen Hüsken. Wert gelegt wurde auf ein nachhaltiges Lüftungskonzept mit dem Ziel größtmöglicher C02-Vermeidung. Beide Gebäude verfügen über eine geregelte Be- und Entlüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung, die unter anderem über eine Photovoltaik-Anlage erfolgt.

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