Hendrik Wüst
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst im Gespräch mit Ehrenamtlern. Foto: Land NRW / Mark Hermenau

NIEDERRHEIN. Über 200 Ehrenamtler aus den Kreisen Kleve und Wesel hatten sich am vergangenen Dienstagabend im Entdeckerforum des Archäologischen Parks Xanten (APX) eingefunden. Sie waren einer Einladung von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst gefolgt. Der gebürtige Rheder absolvierte an diesem Tag eine Niederrhein-Tour, die ihn unter anderem von Weeze über Geldern und Kleve bis hin nach Xanten führte, wo er eingeladenen Ehrenamtlern am Abend schließlich „Danke“ sagte.  „Sie tragen maßgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei“, betonte Wüst in seiner Rede.

Die Städte und Gemeinden der Kreise Kleve und Wesel hatten stellvertretend für alle ehrenamtlich Engagierten am Niederrhein verschiedene Vertreter eingeladen. So waren unter anderem das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Tafel, die Kinder- und Jugendfeuerwehr Xanten, der Xantener Carnevalsverein (XCV), die Verkehrswacht des Kreises Kleve und die Pfadfinderschaft ein Teil des Abends. „Ohne Sie wäre dieses Land ärmer und kälter“, meinte Wüst in Richtung der geladenen Gäste Das Ehrenamt halte nicht nur die Gesellschaft zusammen, sondern es mache sie auch „stärker und freundlicher“.

-Anzeige-

Es war erst der zweite Ehrenamtsempfang, den die NRW-Landesregierung in diesem Jahr veranstaltete. Der erste fand im Frühjahr im südwestfälischen Eslohe statt. Auch in Xanten erhielten die Ehrenamtler am Dienstagabend Gelegenheit, sich kurz mit dem Ministerpräsidenten auszutauschen und Fotos zu machen. Über eine Stunde befand sich Wüst dazu in Gesprächen mit einigen der geladenen Gäste, die ihm auch Sorgen und Nöte anvertrauten.

Die Niederrhein-Tour
Einen vollen Terminplan hatte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am vergangenen Dienstag. Der Tag begann für ihn mit einem Spatenstich für das neue Werk von Rheinmetall am Flughafen Weeze. Anschließend besuchte er den Stahlhersteller Outokumpu in Krefeld, den „Tante Emma Laden“ im Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath, das grenz überschreitende Polizeiteam der Polizeiwache in Nettetal-Kaldenkirchen, den landwirtschaftlichen Betrieb von Markus Baumann in Geldern sowie das SOS-Kinderdorf Niederrhein in Kleve. Der Ehrenamtsempfang in Xanten beendete schließlich seine Niederrhein-Tour.

Auf die Herausforderungen der aktuellen Zeit ging Wüst in seiner Rede ebenfalls ein. Die größte sei natürlich der Klimaschutz. „Wir sind uns alle einig, dass wir grünen Stahl wollen“, nannte Hendrik Wüst als Beispiel. Das Land müsse daran arbeiten, mit Wasserstoff Stahl herzustellen. Diese Innovation könne den Wohlstand wieder stärken. „Das geht mit einer gesellschaftlichen Stabilität einher“, meinte Wüst. Man könne nicht mit erhobenem Zeigefinger auf andere Länder schauen. Die Devise müsse dagegen lauten: „Macht uns das mal nach.“

Ebenso sprach sich der Ministerpräsident dafür aus, die hiesige Landwirtschaft zu stärken. „Die Lebensmittel kommen nicht vom Supermarkt, sondern von Landwirten, die sie erzeugen“, betonte Wüst. Hier sei wieder eine Zeitenwende vonnöten. Eine Reform brauche auch das Schulsystem. Eine Studie, dieHendrik Wüst zitierte, habe ergeben, dass „jedes vierte Kind am Ende der Grundschulzeit nicht adäquat lesen und Sprache verstehen“ könne. Dabei sei Bildung elementar wichtig.

Die Landesregierung habe sich daher schon vor einiger Zeit dazu entschieden, mehr in Grundschullehrer zu investieren. Diese verdienten bislang beim Berufseinstieg nämlich weniger als ihre Kollegen an den weiterführenden Schulformen. „Sie müssen jedoch genauso bezahlt werden wie ihre Kollegen“, sagte Wüst. Diese Mehrausgaben für die Besoldung der Lehrkräfte würden sich allein im Zeitraum von 2022 bis 2026 zwar auf knapp 900 Millionen Euro an Steuergeldern belaufen. Sie seien aber auch bestens investiert und für eine gute Ausbildung aller Schülerinnen und Schüler unausweichlich.

Vorheriger ArtikelHaldern Pop: All the way from Mississippi
Nächster ArtikelSportlich Radfahren für den guten Zweck