NIEDERRHEIN. Wie können wir ein Leben führen, das nicht auf Kosten unserer Umwelt, zukünftiger Generationen und Bevölkerungen in anderen Regionen der Welt geht? Das Museumsnetzwerk Rhein-Maas erinnert in 26 Sonderausstellungen an die historischen Kulturtechniken des angepassten Lebens mit den Kreisläufen der Natur und ihren mythologisierten vier Elementen. Es beleuchtet die globalen Irrwege der Industrialisierung und schafft Diskussionsräume, die den aktuellen Rohstoffabbau und Umbau der niederrheinischen Kulturlandschaft in den Blick nehmen.
Gewohnt facettenreich bildet das Programm über den Zeitraum von zwei Jahren Wirklichkeiten ab – frühere und heutige. Das Ausstellungsspektrum umfasst sieben Themenschwerpunkte: von Mythen und Mysterien über Materialkreisläufe bis hin zur Alltagskultur im Wandel. In Duisburg lässt das Stadthistorische Museum die faszinierende Welt antiker Mysterienkulte auferstehen, im Gelderner Haus Ingenray sind die Naturareale der Niersauen Thema und der Kiesabbau steht im LVR-Niederrhein-Museum in Wesel im Fokus, während in Kamp-Lintfort der Selbstversorger-Garten am Haus des Bergmanns für Besucher offen steht.
Jan Schmidt im Museum Goch
Künstler von nah und fern präsentieren ihre Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit und verdeutlichen ebenso wie neue Baukonzepte zukunftsweisende Lösungsansätze nach dem Prinzip der wertschöpfenden Kreislaufwirtschaft oder des Upcyclings.
Ab Sonntag, 6. August, präsentiert der Künstler Jan Schmidt im Museum Goch unter dem Titel „Rosso Levanto“ Arbeiten, die er zuvor im Ausstellungsraum direkt vor Ort kreierte. Bis zum 20.August arbeitet er dort an seiner Sägearbeit #6 aus rotem Marmor. Besucher sind eingeladen, die Entstehung der Arbeit zu den regulären Öffnungszeiten des Museums mitzuverfolgen. Zur Themenreihe ist ein Museumsmagazin erschienen mit ausführlichen Beschreibungen des Programms, der Rahmenprojekte und Tourentipps. Das Programm KIM-Klasse ins Museum finanziert Schulen bis Ende 2024 die Anreise zu ausgewählten Sonderausstellungen. Das netzwerkeigene Literaturfestival Horizonte widmet sich in zehn Veranstaltungen dem Genre „Nature writing“. Mehr Infos unter Termine gibt es unter www.niederrhein-museen.de und unter museen@kulturraum-niederrhein.de.
