Klimagerechter Stadtumbau
Sabrina Meisen (Klimaschutzmanagerin der Stadt Kalkar), Carsten Tum (ICM), Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz, Frank Sundermann (Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Umwelt) und Melissa Jahnke (Projektleitung ICM; v.l.) hoffen auf eine rege Teilnahme und gute Erkenntnisse. Los geht es mit der Bürgerbefragung. Foto: Stadt Kalkar

KALKAR. Das Thema Klimaschutz einfach aussitzen und abwarten, was passiert, ist für Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz keine Option. Zwar kann die Stadt Kalkar nur bei öffentlichem Eigentum direkt handeln, aber sie möchte nun auch Privateigentümern Möglichkeiten aufzeigen und zum Handeln animieren. Dazu startet in Altkalkar nun eine Konzeptentwicklung zum Thema „klimagerechter Stadtumbau“. Das Quartier „Großer Damm“ zwischen Postweg und Birkenallee steht dabei im Fokus. Das Konzept soll bis Mitte 2024 Potenziale ermitteln. Eine voraussichtlich einmonatige Online-Bürgerbefragung startet dazu Ende Juli.

„Mit dem energetischen Konzept möchten wir die Optimierungspotenziale bei den Gebäuden sichtbar machen und so den Weg zu mehr Energieeffizienz in Kalkar weitergehen“, sagt Schulz und ergänzt: „Mit jedem modernisierten Bestandsgebäude verbessern wir die Klimabilanz und die Lebensqualität vor Ort. Das Projektgebiet in Altkalkar haben wir bewusst so ausgewählt, dass wir die Erkenntnisse am Ende auf die Stadtentwicklung in Kalkar übertragen können.“

-Anzeige-

Die Nikolaistadt möchte mit dem Konzept eine Grundlage für mehr Klimaschutz bei Gebäuden schaffen. Dabei gehe es primär um die Reduktion von Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor. Gefördert wird das Konzept durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Umgesetzt wird es von der Innovation City Management GmbH (ICM).

Großes Potenzial

Das Potenzial sei riesig. Gebäude seien schließlich für rund ein Drittel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das Projekt „Klimagerechter Stadtumbau“ kann die Stadt Kalkar aber selbstverständlich nicht allein zum Erfolg führen. „Wir gehen voran und zeigen Möglichkeiten auf“, sagt Schulz. Umsetzen müssten die Gebäudeeigentümer die Maßnahmen jedoch eigenständig und selbstfinanziert. „Dabei gibt es aber Unterstützung vom Bund“, weiß Sabrina Meisen, Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Kalkar. Es sei wichtig, den Bürgern zu erklären, dass sich ihre Investition auf lange Sicht rentieren werde. Auch dafür sei das Projekt gut.

Bei Neubauten würden die meisten Bauherren heutzutage ganz automatisch eine Wärmepumpe einplanen. Die klimagerechte Sanierung von Altbauten sei dagegen für viele noch ein rotes Tuch. „Dabei verbessern wir mit jedem modernisierten Bestandsgebäude die Klimabilanz und die Lebensqualität vor Ort“, sagt Schulz. Das Gebiet in Altkalkar hat die Stadt nicht zufällig ausgewählt.

„Wir haben an der Birkenallee und im gesamten Quartier nicht nur ältere Einfamilienhäuser, sondern auch viele Geschosswohnungen aus den 1970er Jahren. Hinzu kommen die Neubauprojekte. Insgesamt ist Altkalkar ein inhomogenes Gebiet, das sich für ein solches Konzept bestens eignet“ sagt Frank Sundermann, Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Umwelt bei der Stadt Kalkar.

Erkenntnisse für das gesamte Stadtgebiet

Auch er hofft, dass die Erkenntnisse aus diesem Gebiet nach Ende der Konzeptphase für die gesamte Stadt Kalkar Anwendung finden können. „Wir ermitteln im ersten Schritt die energetischen Grundlagen im Quartier als Basis für eine umfangreiche Analyse und entwickeln daraus gemeinsam mit der Stadt das energetischste Sanierungs- und Energieversorgungskonzept. Uns ist es dabei wichtig, die Menschen hier mitzunehmen“, sagt ICM-Geschäftsführer Carsten Tum. Deshalb starte Ende Juli eine voraussichtlich einmonatige Online-Befragung im Projektgebiet. Die Anwohner werden über die Möglichkeiten zur Teilnahme noch schriftlich informiert.

Vorheriger ArtikelStoffmarkt: Individualität ist gefragt
Nächster ArtikelDer Airport begrüßte seinen 30-millionsten Passagier