Keine „Klimalüge“: Video zeigt Helikopter bei Brandschutzmaßnahmen

Ein Video im Netz zeigt einen Helikopter bei einem Waldbrand. Statt Wasser verschüttet er eine brennbare Flüssigkeit. Dahinter steckt aber keine Verschwörung, sondern eine forstwirtschaftliche Maßnahme.

Ein Helikopter fliegt durch eine Berglandschaft, das Waldstück im Hintergrund steht in Flammen. Doch der Helikopter löscht die Flammen nicht, sondern gießt eine brennende Flüssigkeit in den Wald.  Einige Nutzerinnen und Nutzer in Sozialen Netzwerken kommentieren diese Szene so: „Klimaterroristen […] legen absichtlich Waldbrände, um ihre schwachsinnige Klimalüge voranzutreiben.“ Das stimmt aber nicht.

-Anzeige-

Zwar ist das Video des Helikopters echt, es zeigt jedoch eine Maßnahme, die Waldbrände stoppen soll. Ein ähnliches Video derselben Aktion aus einem anderen Blickwinkel wurde bereits im März 2017 vom Bureau of Land Management Arizona geteilt.

Schon im August 2022 hatte der zuständige Sprecher der Behörde in Arizona gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigt, dass die Aktion dasselbe Waldstück und denselben Helikopter zeigt, während forstwirtschaftliche Maßnahmen in den Hualapai Mountains im Westen Arizonas durchgeführt werden.

Waldbrände können mit Gegenfeuern und Brandschneisen eingegrenzt werden

Um der Ausbreitung von Waldbränden vorzubeugen beziehungsweise sie zu stoppen, greifen Feuerwehrleute auf unterschiedlichste Methoden zurück.

Eine davon: die Heli-Torch. Sie wird eingesetzt, wenn der Einsatz für Bodenkräfte zu gefährlich ist. Dabei wird brennendes Benzin aus einem fliegenden Helikopter abgelassen, um gezielt Gegenfeuer zu entfachen, die dem Waldbrand das Brennmaterial, wie etwa trockenes Unterholz entziehen. So entstehen Brandschneisen, die auch vorbeugend gelegt werden.

Das Video von den angeblichen „Klimaterroristen“ zeigt genau das: Mithilfe der Heli-Torch dünnten die Förster in Arizona in den kühleren Monaten die Vegetation aus, bevor die Böden im Sommer so sehr austrocknen, dass jeder Funke einen Waldbrand auslösen könnte.

Durch den Klimawandel steigt auch das Risiko für intensive Waldbrände

Weltweit kam es in diesem Jahr schon mehrfach wegen anhaltender Dürren zu Waldbränden. Auch in etlichen Teilen Deutschlands – ob in Mecklenburg-Vorpommern, Hessen oder Brandenburg – herrschte zeitweise Waldbrandgefahr (Stand: 7. Juli 2023).

In vielen Regionen beeinflusst der Klimawandel durch steigende Temperaturen und häufigere Dürren das Risiko: Ein Zusammenspiel von menschengemachten und natürlichen Faktoren machen Waldbrände und Buschfeuer zu einer zunehmenden Gefahr, wie Forschende seit Jahren warnen.

Vorheriger ArtikelParookaville 2023 ist restlos ausverkauft
Nächster ArtikelDer Römerhelm markiert die Routen