GOCH. Die Planungen laufen seit knapp sechs Wochen auf Hochtouren, die Genehmigungen liegen vor, die Vorfreude bei allen Beteiligten steigt: Am Ostersamstag, 8. April, plant der gemeinnützige Gocher Verein „Robin Hood Biker & Triker“ an der Nierswelle ein großes Event für Kinder. Im Vorfeld hat Vereinspräsident Rainer Tillmann 50 Briefe an potenzielle Sponsoren geschrieben und stieß damit auf große Resonanz, denn: „Unser Vereinszweck ist sozial.“

So wartet am 8. April, von 13 bis 17 Uhr, ein buntes Programm auf die kleinen Besucher. Sie dürfen auf den Trikes und Bikes Platz nehmen und sich fotografieren lassen – da können auch meist die Erwachsenen nicht widerstehen, weiß Tillmann aus Erfahrung. „Wir werden für die Kids auch Fahrten im Schritttempo anbieten“, erzählt er. Außerdem wartet jede Menge Spaß mit der sieben Meter großen XXL-Hüpfburg; es gibt Zuckerwatte und Popcorn. „Wir suchen momentan noch Sponsoren für eine Würstchenbude“, ergänzt Vizepräsident Tobias „Eule“ Eulering mit Blick auf die kulinarische Rundum-Versorgung.

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Abwechslung

Mit Kinderschminken und Glitzer-Tattoos ist für weitere Abwechslung gesorgt. Während die Kids dann auf die Suche nach laminierten Ostereier-Schildchen gehen, könnten ihnen unterwegs Eiskönigin Elsa und ihre Schwester Anna oder sogar der Osterhase begegnen. Die Schildchen werden von den Clubmitgliedern gegen eine bunte Ostertüte mit leckerem Inhalt eingetauscht. „Zweimal wird das goldene Ei versteckt, dafür gibt es dann ein größeres Präsent“, macht Rainer Tillmann schon einmal neugierig. Ganz wichtig: „Es werden für die Erwachsenen keinerlei alkoholische Getränke angeboten“, unterstreicht Tillmann, „es soll ein schöner Nachmittag für die Kinder werden, sie stehen im Mittelpunkt.“ Auf dem Ponton an der Nierswelle wird die Livemusik platziert, die der Verein Electric Visions Cleve organisiert.

Engagement

„Solche Aktionen machen uns selber viel Spaß“, begründen Rainer Tillman und „Eule“ das Engagement der Vereinsmitglieder. Wichtig ist ihnen dabei eine genaue Unterscheidung: „Wir sind ein Verein, kein Motorrad-Club.“ Es geht nicht ums Kutte-Tragen und nichts liegt den Mitgliedern ferner, als das harte Rocker-Image zu verbreiten. Entstanden ist der Verein, als Rainer Tillmann und Martine Fischer von Grevenbroich nach Goch gezogen sind. „Alleine fahren ist langweilig haben wir uns gedacht und Gleichgesinnte gesucht“, erzählt Rainer Tillmann. Schnell kristallisierte sich der Wunsch heraus, anderen Menschen ehrenamtlich und kostenlos eine Freude zu machen beziehungsweise zu helfen, wann immer es möglich ist. So kommt es, dass auf der Homepage des Vereins (www.robinhoodbikerandtriker.com) bereits etliche Berichte über Ausfahrten zu finden sind, etwa mit blinden Menschen in Dortmund, mit Altenheim-Bewohnern in Essen-Altenessen (der älteste war 98 Jahre alt!) oder eine Zeugnisübergabe an die Viertklässler an einer Düsseldorfer Grundschule. In Goch gab es im vergangenen Jahr eine Nikolaus-Aktion, die ebenfalls für viel Begeisterung sorgte (die NN berichteten). „Was machbar ist, machen wir gerne“, sagt Tillmann. „Bookingmanagerin“ Tina koordiniert die immer zahlreicher werdenden Anfragen an den Verein.

Ehrenamtlich

Inzwischen hat der Verein 40 aktive und an die 400 passive Mitglieder, über ganz Deutschland verteilt. Club-Standorte sind unter anderem noch in Neuwied und Leer, ein weiterer im Ruhrgebiet befindet sich in Planung. „Vor Ort sind Zweigstellen-Präsidenten, weil alles über Goch läuft“, erklärt Rainer Tillmann die Strukturen, „wir unterstützen uns gegenseitig.“ Ein starres Korsett aus Regeln gibt es ohnehin nicht; wer möchte und Zeit hat, der kann sich an den Aktionen beteiligen. Da alles auf ehrenamtlicher Basis erfolgt, sind die Vereinsmitglieder umso dankbarer für Unterstützung; nicht nur seitens der Sponsoren, sondern auch der Verwaltung: „Uns wurden vier Orte für die Aktion vorgeschlagen und wir sollen in diesem Jahr am ,Adventskalender’ der Stadt Goch teilnehmen“, freut sich Rainer Tillmann.

Vereinsheim gesucht

Noch mehr freuen würden er und seine Mitstreiter sich, wenn sich beizeiten für kleines Geld ein neues Vereinsheim im Gocher Umland finden lassen würde: „Wir suchen inzwischen händeringend“, so „Eule“. Denn wenn an die 100 Mitglieder zu einem Treffen kämen, brauche es schon ein wenig mehr Platz. Wer eine Idee hat, kann sich gerne bei Rainer Tillmann, unter Telefon 0176/34290585 melden.

Bleibt eigentlich nur noch die Frage zu klären, wie es zu dem Namen „Robin Hood Biker & Triker“ kam. „Wir saßen zusammen und haben hin und her überlegt“, erinnert sich Rainer Tillmann. „Die Wikinger“ erschien zu martialisch und irgendwann tauchte „Robin Hood“ in der Runde auf: „Er hat ja den Reichen genommen und den Armen gegeben“, schmunzelt Tillmann. Bezogen auf den Vereinszweck eine passende Wahl und wenn die Mitglieder bei Aktionen im Kostüm mit ihren dreirädrigen Maschinen vorfahren – Rainer Tillmann trägt zum Beispiel die Mönchskutte a là Bruder Tuck – ist die Begeisterung stets groß.

NN-Foto: Sie freuen sich schon auf viele kleine Besucher (v. l.): Martina Fischer, Tobias „Eule“ Eulering und Rainer Tillmann. NN-Foto: CDS

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