Sportzentrum Unterstadt
Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing (3.v.r.) überreichte den Vereinsvertretern den symbolischen Schlüssel. NN-Fotos (2): Rüdiger Dehnen

KLEVE. In einem leuchtend-satten Grün erstrahlen die neuen Kunstrasenplätze im Sportzentrum Unterstadt an der Van-den-Bergh-Straße in Kleve. Ein Jahr nach dem Spatenstich konnte die Stadt Kleve die Anlage nun den Fußballvereinen BV DJK Kellen, SV Griethausen und VfR Warbeyen, den American Footballern des VfL Merkur Kleve sowie dem Boule Club Kleve offiziell übergeben. Für Gerd-Udo Neuenfeldt, Vorsitzender des BV DJK Kellen, war das ein besonders emotionales Gefühl: „Seit 100 Jahren ist diese Anlage unser Zuhause. Es ist noch komisch, dass wir sie jetzt teilen müssen, aber es klappt wirklich alles hervorragend.“

Sportzentrum Unterstadt
Fußball trifft auf dem Kunstrasenplatz nun auf American Football.

Bereits seit Anfang des Jahres trainieren die Teams der drei Fußballvereine sowie die American Footballer im neuen Sportzentrum Unterstadt. Schnell haben sie sich arrangiert. „Wir haben uns einmal zusammengesetzt und Trainingszeiten abgesprochen. Das hat auch wirklich hervorragend geklappt“, sagte Neuenfeldt. Bisher sprechen sich die Vereine dazu direkt untereinander ab, was reibungslos funktioniere. Sowohl der SV Griethausen als auch der VfR Warbeyen wollen jedoch auch ihre jeweilige Heimat nicht komplett aufgeben, sondern das Sportzentrum Unterstadt lediglich besonders in den Wintermonaten nutzen, wenn die eigenen Anlagen ohne Kunstrasenplatz keine optimalen Bedingungen liefern.

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An der Van-den-Bergh-Straße hat der Sportplatz indes einen wahren Quantensprung erhalten. Ein ehemaliger Rasen- und ein ehemaliger Ascheplatz sind zwei hochmodernen Kunstrasenplätzen mit moderner LED-Beleuchtung gewichen. Einer bildet ein klassisches Fußballfeld, der andere hat neben den klassischen Markierungen auch Yard-Linien für den American Football bekommen. Komplettiert wird dieser Kunstrasenplatz durch zwei „Goals“ (die für den American Football typischen gabelförmigen Gestelle; Anm. d. Red.) am Ende einer jeden Endzone.

Sprint-Bahn und Kugelstoß-Anlage

Zum gesamten Sportzentrum Unterstadt zählen außerdem zwei Beachvolleyball-Felder, eine 100-Meter-Sprint-Bahn, eine Kugelstoß-Anlage, eine Boule-Fläche sowie ein Kinderspielplatz. Die Jugendarena mit einem Soccercourt und mehrere Kleinspielkunstrasenfeldern gehört ebenso dem BV DJK Kellen, kann aber angemietet werden. Das angrenzende Vereinsheim hat der Verein in Eigenleistung ebenfalls renoviert. Auch hier zeigt sich der BV DJK aber offen und entgegenkommend.

Neuenfeldt zeigte sich froh, dass der erste und größte Teil des Projektes Sportzentrum Unterstadt nun abgeschlossen ist. „Wir haben hier nun wirklich optimale Bedingungen und von allen Mannschaften durchweg bereits positives Feedback erhalten“, sagte der Vorsitzende des BV DJK Kellen. Auch Tobias Knoll vom Planungsbüro Geo3 lobte das Projekt und die handelnden Akteure. „Seit 2018 waren wir damit beschäftigt – beginnend mit den Workshops bis hin zur technischen Umsetzung. Die Kooperation zwischen den Vereinen und der Verwaltung war wirklich sehr gut. Alle haben an der Konzeptionierung mitgearbeitet und auch der BV DJK hat auf seiner Heimatanlage gezeigt, dass andere Vereine willkommen sind“, sagte Knoll.

3,2 Millionen Euro an Fördergeldern

Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing hob hervor, wie wichtig der Sport für die Gesellschaft ist: „Sport tut gut, aber er fördert auch die Vereinskultur und das Gemeinwohl. Hierfür haben wir nun die besten Voraussetzungen geschaffen.“ Insgesamt habe die Stadt Kleve an der Van-den-Bergh-Straße 3,2 Millionen Euro an Fördergeldern vom Bund und dem Land NRW aus dem Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2019 in den ersten Bauabschnitt finanziert. Der Eigenanteil der Stadt Kleve beläuft sich zusätzlich auf rund 300.000 Euro.

Bereits im April soll es auf der anderen Seite der Van-den-Bergh-Straße weitergehen. Dann ist der Spatenstich für den Neubau des Rasenplatzes mit Flutlichtanlage geplant. „Der ist uns ebenfalls sehr wichtig, da es der ehemalige Sportplatz des BV ist. Auch er gehört zu unserer Vereinsgeschichte. Wir sind froh, dass er nun modernisiert wird, da wir für unsere Fußballspiele gerne auch weiterhin einen Rasenplatz mit Flutlicht haben wollten“, sagt Neuenfeldt.

Multifunktionsgebäude

Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Arbeiten dort bis Ende des Jahres bereits fertig sein. Danach soll das Augenmerk auf das geplante Multifunktionsgebäude auf dem Gelände der zwei Kunstrasenplätze gelegt werden. Hier soll es aber frühestens 2024 losgehen. Neuenfeldt hoffte jedoch bei der offiziellen Schlüsselübergabe, dass das bisherige Gebäude bereits so schnell wie möglich zweckentfremdet wird: „Die Kabinensituation ist bei uns aktuell sehr angespannt. Wir haben da große Engpässe und hoffen, dass wir in dem bisherigen Gebäude provisorische Kabinen anlegen können. Das würde die Situation entspannen.“

Die Gesamtkosten für das Bauprojekt Sportzentrum Unterstadt, das auch das Konrad-Adenauer-Gymnasium und die Karl-Kisters-Realschule für den Schulsport nutzen sollen, belaufen sich voraussichtlich auf etwa 7,8 Millionen Euro.

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