Erschütternd und gleichzeitig tröstlich: Selbst Wachsreste abgebrannter Kerzen können Menschen in der Ukraine helfen. Aus den Resten werden Büchsenlichter angefertigt. NN-Foto: Gerhard Seybert

Auch die evangelische Kirchengemeinde Kevelaer unterstützt – so wie andere Gemeinden im Land – die Aktion „Wachsreste für die Ukraine“ des Kölner Vereins „Life Cologne“ und sammelt im gesamten Winter Kerzen- und Wachsreste für die Ukraine. Daraus werden in dem vom Krieg erschütterten Land sogenannte „Büchsenlichter“ angefertigt. Sie sollen den Menschen in der Ukraine als kleine Heizquelle zum Aufwärmen und Kochen oder zur Beleuchtung dienen. Karin Dembek, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer, sagt zu der Aktion: „Jeder und jede von uns hat Kerzenreste zu Hause. Indem wir sie für die Aktion „Wachsreste für die Ukraine“ sammeln, können wir mit sehr kleinem Aufwand den Menschen in der Ukraine helfen, ein wenig Licht in ihre Dunkelheit zu bringen.“ Durch dauerhafte, russische Bombardements vor allem der kritischen Infrastruktur bricht in vielen Teilen der Ukraine immer wieder die Stromversorgung zusammen. Die Menschen sitzen im Dunkeln – oft in Kellerräumen weil ihre Wohnungen zerstört sind – und hungern und frieren. Die „Büchsenlichter“ können ihnen zumindest ein wenig Licht und Wärme bringen. „Life Cologne“ setzt bei seiner Sammelaktion vor allem auf Kerzenreste und ungebrauchte Kerzen aus Kirchen. Die Reste sollten möglichst ohne anderer Gegenstände (Deko, Ständer, usw.) sein. Kerzenreste im Glas können nicht verwendet werden. Die gesammelten Kerzen- und Wachsreste werden in der Ukrainet in kleinen improvisierten Werkstätten in „Büchsenlichter“ verwandelt. Zur Herstellung eines Büchsenlichts wird ein Pappkartonstreifen in eine Dose gelegt und dann mit geschmolzenem Wachs übergossen. Laut Angabe des Vereins „Life Cologne“ ergibt ein Kilogramm Wachs ergeben etwa fünf Büchsenlichter. Eine 500ml-Dose Büchsenlicht brennt bis zu zwölf Stunden. Die Anfänge der Sammelaktion des Vereins waren bescheiden. Gemeinsam mit einer Deutsch-Ukrainerin wurde Wachs erste in kleinem Kreis und später in der gesammelt, um ihn dann verpackt in stabilen Kartons als Hilfsgut in die Ukraine zu befördern. Die Initiatoren nahmen Kontakt mit den Kirchen beider Konfessionen in ihrer Region und baten sie, sich der Aktion anzuschließen. Immer mehr Kirchengemeinden machten mit. Kurz vor Ende des Jahres 2022 reihten sich auch das Katholische Bistum Trier und die Evangelische Landeskirche im Rheinland in Gruppe der Unterstützer ein. Mittlerweile sind auch Kirchengemeinden aus anderen Bundesländern mit an Bord. „Life Cologne“ will mit seiner Aktion „Wachsreste für die Ukraine“ dessen Bewohner durch den häufig sehr kalten Winter bringen. Darum freuen sich die Initiatoren über große Unterstützung aus ganz Deutschland. Zu recht sind sie stolz auf ihr Sammelergebnis: Bis eine Woche vor Weihnachten ist es gelungen, 4,5 Tonnen Kerzenwachs auf den Weg in die Ukraine zu bringen

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