Nein, das RKI hat das Tragen von FFP2-Masken nicht als gefährlich eingestuft

Angeblich habe das Robert-Koch-Institut das Tragen von FFP2-Masken für
gefährlich erklärt, so zumindest heißt es bei Facebook. Doch die Behauptung ist falsch, eine entsprechende Warnung des RKI gibt es nicht.

Ein Foto, das angeblich einen Aufsteller im Eingangsbereich einer Zahnarztpraxis zeigen soll, kursiert auf Facebook. Auf dem Aufsteller ist unter anderem zu lesen: ,,Karl Lauterbach will, dass ihr ab 1.10. bei uns wieder FFP2-Masken tragt! Entgegen der Empfehlung des RKI, dass das Tragen als gefährlich einstuft.“

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Auf welcher Grundlage die Behauptung beruht, ist unklar. Seit dem 1. Oktober 2022 gilt
zwar eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht in Arztpraxen, aber das Robert-Koch-Institut
(RKI) hat das Tragen von FFP2-Masken nicht als gefährlich eingestuft.

RKI informiert online ausführlich über Masken

Das RKI informiert auf seiner Webseite zu den verschiedenen Maskenarten und was beim
Tragen beachtet werden muss. Unter der Frage »Was muss bei dem Einsatz von FFP2-Masken bei Laien beachtet werden? finden sich keine Hinweise auf gesundheitliche Gefahren durch FFP2-Masken. Darauf verweist auch Marieke Degen, stellvertretende Pressesprecherin des RKI, auf Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck.

Auf der Seite findet sich weiter der Hinweis, dass FFP2-Masken vor der Corona-Pandemie
hauptsächlich im Gesundheitswesen zum Arbeitsschutz getragen worden seien (Stand: 29.

August 2022). ,, Daher wurden außerhalb des Gesundheitswesens noch keine Untersuchungen zu den gesundheitlichen, gegebenenfalls auch langfristigen Auswirkungen ihrer Anwendung (z. B. bei Risikogruppen oder Kindern) durchgeführt.“ Bei Untersuchungen mit
Gesundheitspersonal seien Atembeschwerden und Gesichtsdermatitis beschrieben worden.

Dennoch rat das RKI nicht davon ab, FFP2-Masken zu tragen und bezeichnet sie auch nicht
als gefährlich.

Gesundheitliche Auswirkungen kann das RKI bei manchen Personengruppen nicht
ausschließen.

Das RKI weist jedoch auf Folgendes hin: ,, Beim Einsatz von FFP2-Masken bei Personen mit
zum Beispiel eingeschränkter Lungenfunktion oder älteren Personen sind negative gesundheitliche Auswirkungen nicht auszuschließen.“ Das bedeutet jedoch nicht, dass das RKI FFP2-Masken grundsätzlich als gefährlich einstuft.

Auf einer Seite, die vom Bundesministerium für Gesundheit betrieben wird, wird auf den
Nutzen von FFP2-Masken als Schutz vor einer Corona-Infektion hingewiesen. So zeige eine
Untersuchung des Max-Planck-Instituts, dass FFP2-Masken das Ansteckungsrisiko drastisch senkten. Selbst auf drei Meter Entfernung läge das Ansteckungsrisiko ohne Masken innerhalb weniger Minuten bei nahezu 100 Prozent; tragen sowohl die infizierte, als auch die nicht-infizierte Person eine gut sitzende FFP2-Maske, sinke das Risiko einer Ansteckung in den Promillebereich.

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