RHEURDT. Pünktlich zum Start in die Advents- und Weihnachtszeit kann die Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger des Landesverbands Gartenbau NRW eine frohe Botschaft verkünden: Trotz der Trockenperioden blicken die Weihnachtsbaum-Erzeuger auf ein gutes Jahr zurück. Käufer können sich auf gute Qualität ohne großen Preisaufschlag freuen.

Für die Erzeuger ist eigentlich das ganze Jahr über Weihnachtszeit, sagt Eberhard Hennecke, Vorsitzender der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger im Landesverband Gartenbau NRW. Schließlich wollen allein in NRW rund 18 Millionen Menschen mit einem hochwertigen Weihnachtsbaum versorgt werden. Da trifft es sich gut, dass NRW mit etwa sieben Millionen Bäumen und 600 erzeugenden Betrieben eines der größten Anbaugebiete in Europa ist. Dazu gehört auch der Forstbetrieb Bloemersheim, auf dessen Verkaufsfläche am Wald in Rheurdt die Fachgruppe zum Pressegespräch einlud. Hennecke zeigt sich als Mann aus dem Sauerland – einem wichtigen Anbaugebiet – beeindruckt davon, wie die Weihnachtsbäume hier in den restlichen Wald integriert sind.

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450 Hektar groß ist die Wirtschaftsfläche des Forstbetriebs insgesamt, die sich jeweils zur Hälfte auf die Reviere Bloemersheim und Haus Meer verteilt. Für die Weihnachtsbäume selbst stehen im Wald rund 25 Hektar bereit. Vor allem die Nordmanntanne gibt hier und auch ganz allgemein den Ton an: 85 Prozent des Verkaufs macht diese Art aus. Das hat Gründe, besticht sie doch zum Beispiel durch ihre dunkelgrüne Farbe, den gleichmäßigen Aufbau und die Haltbarkeit.

Dabei hat jeder Käufer andere Ansprüche an den eigenen Baum. Hennecke ist sich aber sicher, dass diese auch dieses Jahr wieder erfüllt werden können. „Das Wetter hat gut mitgespielt.“ Frost oder Hagel habe es nicht gegeben, auch die Trockenheit habe glücklicherweise keinen allzu großen Einfluss auf den erntereifen Weihnachtsbaum. Das ermögliche laut Hennecke dieses Jahr wieder eine gute Qualität ohne Preistreiberei. Die Spanne liegt voraussichtlich wieder zwischen 21 bis 27 Euro pro laufendem Meter, ähnlich wie 2021.

Einkauf mit Eventcharakter

Wie bei anderen Produkten steht auch bei den Weihnachtsbäumen Regionalität hoch im Kurs. 25 Prozent der Bäume kaufen die Kunden direkt beim landwirtschaftlichen Betrieb, 25 Prozent im Straßenhandel und den Rest in Bau- und Supermärkten. In Bloemersheim hat der Direktverkauf schon seit 70 Jahren Tradition. Wer möchte, kann den Baum hier auch selbst schlagen – ein Beispiel dafür, welcher Eventcharakter dem Weihnachtsbaum-Kauf innewohnt. Für viele Familien ist das nämlich etwas ganz Besonderes. „Welches Produkt kauft die ganze Familie sonst noch zusammen für sich?“, fragt Eberhard Hennecke.

Eines ist sicher: „Der Weihnachtsbaum ist ein emotionales Produkt.“ Viele Gefühle seien damit verbunden. Und das habe sich in den letzten Jahren noch verstärkt, findet Rheurdts Bürgermeister Dirk Ketelaers. Denn das große Weihnachtsfest mit vielen Gästen „wurde vielen in den letzten Jahren verwehrt.“ Neukirchen-Vluyns Bürgermeister Ralf Köpke sieht im Baum seinerseits ein „Symbol des Zusammenhalts und von Familie“, das gerade angesichts der vielen Krisen wichtiger sei denn je.

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