NIEDERRHEIN. Zusammen ist man stärker – eine einfache Wahrheit, die es auf den Punkt bringt. Das wollen sich die Bocholter Energie- und Wasserversorgung sowie die Stadtwerke Emmerich, Goch und Kleve zunutze machen. Sie sind eine Kooperation eingegangen, in der sie gemeinsam Projekte für erneuerbare Energien entwickeln wollen.

„Es geht um eine Zeitenwende, einen Paradigmenwechsel der Stadtwerke am Niederrhein“, sagt Carlo Marks, Geschäftsführer der Stadtwerke Goch. Man müsse die Klimaschutzziele im Blick behalten – ein Thema, das die einzelnen Stadtwerke bereits mittragen – und er verweist mit Blick auf den Ukraine-Krieg auf die dringlich gewordene Notwendigkeit, die Energieversorgung zu dezentralisieren: „Wir möchten zusammen echten grünen Strom aus der Region erzeugen.“ Jedes einzelne Stadtwerk für sich habe bereits großes Engagement im Kraftwerksbau, der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen oder bei Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität gezeigt. Nun will man gemeinsam in Projekte investieren, die sich natürlich auch wirtschaftlich rechnen müssen, zum Beispiel beim Betreiben von Anlagen. „Vom Grundsatz her sitzen wir alle in einem Boot“, so Claudia Dercks, Geschäftsführerin der Stadtwerke Kleve, „wir haben eine tragende Rolle in Sachen Klima und erneuerbare Energien und wollen das auch aktiv einbringen“, verweist sie auf die regionale Verwurzelung der Kooperationspartner.
„Das ist nicht der ganz übliche Weg, aber er bündelt Know-how und sorgt für Schlagkraft“, unterstreicht auch Steffen Borth, Prokurist der Stadtwerke Emmerich. Diese gebündelte Schlagkraft benötigt personelle Ausstattung. Deshalb wurde Projektingenieur Daniel Kisters-Bahr eingestellt, der Potenzialflächen ausfindig, Vorhaben planen und Maßnahmen umsetzen soll, wie Jürgen Elmer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bocholt das Tätigkeitsfeld umreißt, und: „Der Klimawandel macht nicht Halt und mit mehrern kann man die Aufgaben besser angehen.“
Projektingenieur Daniel Kisters-Bahr stammt aus der Region; er ist gebürtiger Gocher und lebt in Bedburg-Hau. Die Stellenausschreibung habe ihn neugierig gemacht, erzählt er, und sieht in der Zusammenarbeit der vier Stadtwerke ein Potenzial, das große Chancen für die Region bietet. Man habe schon mehr als ein Projekt im Blick, wolle aber zurzeit noch nichts Konkretes nennen, beschreibt Carlo Marks die ersten Auswirkungen der neuen Kooperation. Diese bietet zunächst auch die Möglichkeit, ohne größeren bürokratischen Aufwand zusammenzuarbeiten. Ohnehin ist das Ganze auf lange Sicht angelegt: „Die Dinge bewegen sich und wir wollen nicht in 14 Tagen fertig sein“, sagt Carlo Marks.

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Großes Foto: Carlo Marks (Geschäftsführer Stadtwerke Goch), Steffen Borth (Prokurist Stadtwerke Emmerich), Daniel Kisters-Bahr (Projektleiter erneuerbare Energien), Jürgen Elmer (Geschäftsführer Stadtwerke Bocholt) und Claudia Dercks (Geschäftsführerin Stadtwerke Kleve) freuen sich auf die künftige Zusammenarbeit (vl). NN-Foto: CDS

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