XANTEN. Als im September 2019 die 1500 Starter beim 35. Nibelungen-Triathlon über die Ziellinie schritten, hat wohl keiner von ihnen damit gerechnet, dass die 36. Auflage der Traditionsveranstaltung des TuS Xanten (voraussichtlich) zwei Jahre auf sich warten lässt. Die Coronavirus-Pandemie zwang die Veranstalter jedoch zu zwei Absagen in Folge. „Jetzt haben wir aber viel, viel Hoffnung, dass sich das Geschehen im Sommer normalisiert und wir im September wieder starten können“, sagt Abteilungsvorsitzender Ringo Haupt. Der TuS Xanten steckt Mitten in den Planungen zum 36. Nibelungen-Triathlon am Sonntag, 4. September, in Xanten. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen.

Nibelungen-Triathlon
uf dem Rad werden beim Triathlon auch in Xanten die meisten Kilometer zurückgelegt. NN-Foto (Archiv): Theo Leie

Mit viel Optimismus gehe der TuS in die Vorbereitungen, auch wenn ein Rest-Risiko bleibe. „Wir haben ein gutes Gefühl, aber wenn wir zu viele Auflagen bekommen würden, müssten wir in den sauren Apfel beißen und die Veranstaltung zum dritten Mal absagen“, sagt Haupt. Eine Kanalisierung der Zuschauer wäre nämlich zum Beispiel nicht möglich. „Wir sind eine Freiluftveranstaltung und könnten unsere Zuschauer nicht auf 2G kontrollieren“, sagt Haupt. Ohne anfeuernde Zuschauer am Streckenrand sei die Veranstaltung aber auch kaum denkbar. Die Teilnehmer könnte man hingegen auf einen Impf-, Genesenen- oder Testnachweis kontrollieren. „Das wäre bei der Ausgabe der Startunterlagen möglich“, sagt Haupt. Bei Einzelstarts sehe das aber wieder ganz anders aus. „Wir haben 150 Teilnehmer, die zeitgleich starten. Wenn die aufgrund von Abstandsregelungen einzeln starten müssten, wäre das nicht zu stemmen“, sagt Haupt. Doch er sei sehr optimistisch, dass es soweit gar nicht kommen werde.

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Zwei Jahre keine Einnahmen

Zwei Jahre ohne Nibelungen-Triathlon sei schon eine lange Zeit gewesen, die sich natürlich auch finanziell bemerkbar gemacht habe. „Wir hatten in der Zeit natürlich keine Einnahmen und konnten unsere Mitglieder dadurch nicht bei der Teilnahme von Trainingslagern unterstützen oder ihnen eine neue Ausrüstung bezahlen“, sagt Haupt. Alle hätten dafür aber großes Verständnis gehabt: „Wo kein Geld da ist, kann eben auch kein Geld ausgegeben werden.“

Der 36. Nibelungen-Triathlon in Xanten
Distanzen (Schwimmen, Radfahren und Laufen) Olympische Distanz 1,5/42/10 Kilometer Draxi Distanz 0,5/17/ 5 Kilometer Staffel-Olympisch 1,5/42/10 KIlometer Staffel-Draxi 0,5/17/ 5 Kilometer Teilnahmegebühren (ab 15. Februar, ab 1. Mai und ab 1. Juli) Draxi-Distanz (incklusive Verbandsabgabe) 25 Euro 30 Euro 35 Euro Staffel-Draxi (inklusive Verbandsabgabe) 36 Euro 42 Euro 48 Euro Staffel-Olympisch (inklusive Verbandsabgabe) 54 Euro 60 Euro 66 Euro Olympische Distanz (inklusive Verbandsabgabe) » Mit DTU-Startpass 37 Euro 42 Euro 47 Euro » Ohne DTU-Startpass (21 Euro Tageslizenz) 58 Euro 63 Euro 68 Euro Start/Ziel sind im Strandbad im Freizeitzentrum Xanten/Wardt Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es online unter www.triathlon-xanten.de.

Die Sportler hätten dem TuS Xanten im Laufe der Pandemie aber die Treue gehalten. Es seien sogar vier oder fünf neue hinzugekommen, die sich der Abteilung angeschlossen hätten. Einer von ihnen bereite sich gerade auf den Frankfurter IronMan vor. Trotzdem sei die Corona-Zeit vor allem in der Phase, in der nicht zusammen trainiert werden durfte, nicht einfach gewesen. „Es hat zwar jeder so vor sich hintrainiert, aber es fehlte ohne Wettkämpfe auch die Motivation“, sagt Haupt. Umso erfreuter seien alle gewesen, dass die Planungen zum 36. Nibelungen Triathlon gestartet worden seien. „Wir hoffen, dass wir jetzt auch wieder zu einer gewissen sportlichen Normalität zurückkehren. Neben den Wettkämpfen startet nun auch wieder der Liga-Betrieb, der in den vergangenen beiden Jahren gar nicht oder nur sehr abgespeckt durchgeführt wurde“, sagt Haupt. Vor Ostern starten einige Triathlon des TuS Xanten sogar ins Rad-Trainingslager, das traditionell wieder auf der spanischen Balearen-Insel Mallorca durchgeführt wird.

Das Zusammengehörigkeitsgefühl als Team beim TuS Xanten sei nach wie vor voll da. Ringo Haupt hat deshalb auch keine Sorgen, dass die Durchführung des Nibelungen-Triathlons in diesem Jahr an den fehlenden ehrenamtlichen Helfern scheitern könnte. „Vielleicht haben manche gemerkt, wie schön so ein freies erstes September-Wochenende ist. Aber ich glaube, dass wir genug freiwillige Helfer haben werden“, sagt Haupt. Gleiches gelte auch für die Teilnehmerzahl. „Bei uns dürfen sind streckenbedingt bis zu 1500 Starter zugelassen. Ich gehe davon aus, dass wir diese Zahl auch wieder erreichen werden.“

Kosten abklären

Nibelungen-Triathlon
Zuletzt geht es auf die Laufstrecke. NN-Foto (Archiv): Theo Leie

Finanziell ist der TuS Xanten pandemiebedingt aber trotzdem noch vorsichtig. „Wir planen aktuell ganz normal und kontaktieren jetzt erstmal die Firmen, um abzuklären, ob es die Preise wie von vor zwei Jahren sind. Dazu gehört die Veranstaltungstechnik, Beschallung und Absperrgitter. Allerdings werden wir alles, was Kosten verursacht, erst so spät wie möglich buchen, um im Falle einer Absage noch keine oder nur sehr wenige Kosten verursacht zu haben“, erklärt Haupt. Das werde auch im Sinne der Teilnehmer so gehandhabt, deren Startgebühr im Falle einer Absage anteilig einbehalten werde. Je nach Höhe der Kosten könnte dies maximal fünf Euro betragen. 

Neues werde in diesem Jahr aber definitiv nicht umgesetzt – mit einer kleinen Ausnahme: „Die Laufstrecke ist im Bereich des FZX (Freizeitzentrum Xanten; Anm. d. Red.) leicht angepasst, da es dort eine bauliche Veränderung gegeben hat. Ansonsten bleibt alles, wie es ist. Nach zwei Jahren Pause sind wir froh, wenn erstmal wieder jedes Rädchen ineinandergreift. Da sind wir mit großen Veränderungen vorsichtig.“

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