Campus Social Award
Mia Parker und Joshua Lehmann (2.v.r.) nahmen die Auszeichnung von Peter Wack und Kreiswirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers im Beisein von HSRW-Präsident Dr. Oliver Locker-Grütjen entgegen. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

KREIS KLEVE. Es gibt Initiativen, die haben es verdient, auch ein zweites Mal gewürdigt zu werden. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) ist so eine. Er hat bereits 2013 den damaligen ersten „Campus Social Award“ des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal – Campus Kleve erhalten. In diesem Jahr ist der AStA erneut Preisträger. In den zurückliegenden Monaten hat sich der Allgemeine Studierendenausschuss schließlich in besonderer Form um die Studierenden der Hochschule Rhein-Waal gekümmert, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie in finanzielle Not geraten waren oder auch andere Sorgen aufgrund der veränderten Situation hatten. 

Der Förderverein der Hochschule Rhein-Waal hatte gleich zu Beginn der Corona-Pandemie einen Sozialfonds eingerichtet, um den Studierenden zu helfen. Mehr als 71.000 Euro konnten in den vergangenen 17 Monaten vor allem dank der Hilfe des Allgemeinen Studierendenausschusses ausgezahlt werden. „Diese Auszahlungen zu managen, die Bedürftigkeit zu prüfen und dafür zu sorgen, dass das Geld jeweils an die richtige Stelle kommt, erfordert einen enormen Arbeitsaufwand, der bei Weitem das übersteigen dürfte, was ein überwiegen ehrenamtliches AStA-Mitglied normalerweise leisten müsste. Diese besonderen Leistungen der engagierten jungen Leute um den AStA-Vorsitzenden Joshua Lehmann, die stellvertretende Vorsitzende für den Campus Cleve Katja Matussek, Mia Parker und Maya Abawi im Refarat für Soziales und nicht zuletzt Tim Dollnik als Kassenwart haben uns vollends überzeugt“, sagt Peter Wack, erster Vorsitzender des Fördervereins. Auch HSRW-Präsident Dr. Oliver Locker-Grütjen würdigt das Engagement seiner Studierenden. „Ohne dieses wäre die Hilfe nicht so schnell möglich gewesen. Sie haben Zusammenhalt und eine tolle Leistung gezeigt“, sagt Locker-Grütjen.

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Bedrohte Existenzen

Die schnelle Hilfe für Studenten sei vor allem zu Beginn der Pandemie dringend notwendig gewesen. Denn viele klassische Studentenjobs seien damals plötzlich weggefallen. „Bei einigen Studierenden, die sich an uns gewendet haben, war die Existenz bedroht. Es gab zwar Bundesmittel, aber das ging zu langsam. Wenn man keine Versicherung oder seinen Semesterbeitrag nicht bezahlen konnte, konnte man auch nicht mehr studieren. Wer nicht wusste, wie er seine Miete bezahlen soll, konnte seinen Fokus nicht mehr auf das Studium legen“, sagt Lehmann. Der AStA habe den Studierenden in vielfältiger Weise in dieser Zeit geholfen. Die Studierenden, die nachweisen konnten, dass sie in finanzieller Not waren, erhielten 250 Euro-Soforthilfe. „Ein paar Härtefalle bekamen diese auch ein weiteres Mal“, berichtet Lehmann. Mache Studierenden seien in dieser Zeit zwar nach Hause zu ihren Eltern gefahren, für manche sei dies aber nicht möglich gewesen. Vor allem ausländische Studierende hätten zum Teil jetzt noch Probleme. „Bis sich auch in anderen Weltregionen die Wirtschaft wieder im Aufschwung befindet, werden mittelbar leider auch einige unserer Studierenden in Kleve noch unter den ökonomischen Auswirkungen der Pandemie leiden“, sagt Lehmann.

Aber nicht nur bei finanziellen Problemen war der Allgemeinde Studierendenausschuss da. Auch über persönliche Erschwernisse half der AStA hinweg. „Vielen Studierenden fehlt nach wie vor der persönliche Kontakt, der normalerweise zum Beispiel in der Mensa stattfindet. Wir haben das versucht mit Treffen in kleinen Gruppen aufzufangen“, sagt Parker. 

Der AStA möchte seine Arbeit für die Studierenden weiter fortsetzen und erhält dazu auch weiterhin Unterstützung des Fördervereins. Mit dem Campus Social Award, der jährlich an Studierende oder Förderer innerhalb und außerhalb der Hochschule vergeben wird, ist zudem die Auszahlung eines Preisgeldes in Höhe von 2.000 Euro verbunden.

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