RHEURDT. Es war eine richtige Blitzaktion: Innerhalb von vier Tagen hat die Gemeinde Rheurdt ein Testzentrum auf die Beine gestellt. Hier im Haus Quademechels, Rathausstraße 57, können die Bürger sich ab sofort einmal in der Woche kostenlos auf Corona testen lassen, und zwar mit einem Antigen-Schnelltest. Nach wenigen Minuten steht das Ergebnis fest. Die Bürger können entweder vor Ort warten, oder sich das Ergebnis per Mail mitteilen lassen.

Letzte Woche kamen die Richtlinien bei den Gemeinden an, nach denen die Testzentren aufgebaut werden sollen. „Sie sind zum Teil noch im Entwurfsstadion“, erzählt Bürgermeister Dirk Ketelaers. Trotzdem geht es jetzt schon voran, wie die verschiedenen Testzentren zeigen. Dabei hätte es in Rheurdt auch Probleme geben können. Erste Gespräche mit den örtlichen Ärzten und der Apotheke lieferten nämlich kein Ergebnis, aber keinesfalls, weil niemand wollte. „Ich bin bei allen auf offene Ohren gestoßen“, sagt Ketelaers.

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Die Richtlinien, darunter mindestens 20 Stunden Öffnungszeit inklusive dem Wochenende, brachten bei den Gesprächspartnern vor allem personelle Probleme zum Vorschein, die ein Erfüllen dieser Richtlinien auf die Schnelle kaum möglich machten. Für Ketelaers völlig verständlich, aber umso glücklicher ist er nun über die schnelle Alternativlösung.

Laboratorium Dr. Berns

Testzentrum Rheurdt
Dr. Georg Berns zeigt, wie der Schnelltest funktioniert.

Retter in der Not war nämlich das Labor Dr. Berns aus Neukirchen-Vluyn. „Wir haben ihn angerufen und drei Stunden später getroffen“, erzählt Ketelaers. Und schnell stand fest: das wird was. „Es ist von der Gemeinde her sehr unkompliziert gelaufen“, lobt Dr. Georg Berns. Auch wenn das Labor vor allem mit Lebensmitteln arbeitet, bietet es seit letztem Jahr schon Corona-PCR-Tests an.

„Es war ein Glücksgriff für uns, ein Labor zu gewinnen, das auch gleich den PCR-Abstrich nehmen kann“, sagt Ketelaers. Denn ist ein Schnelltest in Rheurdt positiv, wird eine zweite Probe genommen, die dann zum PCR-Test ins Labor geschickt wird.

Aber trotzdem bleiben auch die beiden Praxen in Rheurdt und Schaephuysen nicht untätig. „Beide werden im Rahmen ihres Alltags mittesten, allerdings wohl eher für ihre eigenen Patienten.“

So läuft es ab

Unter shop.ticketpay.de/organizer/YHO4ZEUB/calendar sollten sich Interessierte zunächst einen Termin sichern. Vor Ort angekommen, müssen Bürger ein Anmeldeformular samt Einverständniserklärung ausfüllen, an der Anmeldung trägt ein Mitarbeiter die nötigen Daten dann ins System ein. Im Testbereich nehmen die geschulten Mitarbeiter unkompliziert einen Abstrich vom Rachen. Entweder warten die Bürger danach auf ihr Ergebnis, oder lassen es sich per E-Mail mitteilen.Wie Berns erläutert, sollte man etwa 30 Minuten für alles einplanen. Die Namen positiv getesteter Patienten werden an das Gesundheitsamt weitergeleitet.

Das Testzentrum plant damit, rund 100 Leute an einem Fünf-Stunden-Tag testen zu können, „wenn die Anmeldezahlen voll sind“, wie Berns sagt. Bereits rund 100 Leute haben sich schon einen Termin in der Startwoche geben lassen, so der Stand am Eröffnungstag am Montag.
Das Team des Labors besteht aus drei Mitarbeitern: zwei testen, einer dokumentiert und verschickt die Ergebnisse. Einer der Tester, Tim Hackstein, wurde eigens dafür geschult und eingestellt.

Vielleicht führen die Tests zu ein wenig Entspannung in der Bevölkerung, wenn man Berns Einschätzung folgt. Denn er rechnet damit, dass bei positiven Ergebnissen bestimmte Veranstaltungen, wie Kino- oder Restaurantbesuche, zunehmend häufiger wahrgenommen werden können.

Die Öffnungszeiten des Testzentrums sind wie folgt: Montag, Mittwoch und Freitag 13 bis 18 Uhr; Dienstag und Donnerstag 9 bis 14 Uhr; Samstag 9 bis 13 Uhr.

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