KLEVE. Der Veranstaltungsbranche geht es schlecht. „Einerseits wollen die Leute raus und unterhalten werden, andererseits sind sie zu Recht vorsichtig und wägen genau ab“, weiß Bruno Schmitz. Der Chef des Kulturbüros Niederrhein, der auch Vorsitzender des Klever Kleinkunstvereins Cinque ist, hat in den zurückliegenden Monaten gelernt, mit der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen zu leben. Und ist gar nicht mal so unzufrieden.

Bruno Schmitz freut sich auf die neue Cinque-Spielzeit.

„Unser Open-Air-Angebot am Aussichtsturm wurde sehr gut angenommen. Alle Abende waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft“, sagt Schmitz. Das Konzept „Kultur am Turm“ mit Lokalmatador Ludger Kazmierczak und wechselnden Gästen sei so gut gelaufen, dass es im nächsten Jahr in jedem Fall eine Fortsetzung geben werde, verspricht der 64-Jährige. Mit Blick auf die Hallen-Saison weiß er allerdings auch um die mauen Möglichkeiten. „Wir können natürlich nur eine sehr begrenzte Anzahl an Zuschauern unterbringen“, sagt Schmitz. Weniger Publikum, weniger Einnahmen – „damit müssen sich aktuell sowohl die Veranstalter als auch die Künstler arrangieren“.

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Dabei ist Schmitz sogar beides, denn als aktives Mitglied der Kölner Stunk-Sitzung weiß er heute noch nicht, ob er im Winter wieder auf der Bühne des Kölner E-Werks stehen wird – oder eben nicht. „Wir haben einen Probelauf gemacht, der auch sehr gut bei den Gästen angekommen ist“, sagt er. Doch nach wie vor sei es völlig offen, ob die Sitzungen stattfinden.

Bis auf Weiteres bleibt die Aula der Joseph-Beuys-Gesamtschule Cinque-Spielort. 150 Gäste dürfen zurzeit dabei sein, bestuhlt wird mit Abstand und auch alle anderen Corona-Regeln werden natürlich eingehalten. Allerdings hofft der Kleinkunstverein, der auch zum Kulturraum Klever Land gehört, auf die Entwicklung eines soziokulturellen Zentrums in der Klever Oberstadt. „Das Pannier-Quartier hat jetzt schon eine gute Mischung von Künstlern und Kulturschaffenden angezogen und spricht mit Move Factory und Theater im Fluss auch junge Leute an“, ist Schmitz zuversichtlich und glaubt, dass der neue Besitzer auch der „richtige Mann“ für das Projekt wäre.

Tobias Mann kommt mit „Chaos“ nach Kleve. Foto: Thomas Klose

Zuversichtlich ist Bruno Schmitz auch mit Blick auf die anstehenden Veranstaltungen des Kleinkunstvereins. Mit Volker Weininger ging es bereits vielversprechend los, nächster Gast ist der Satiriker und Stand-Up-Kabarettist Tobias Mann, der mit „Chaos“ sein sechstes Bühnenprogramm präsentiert. Der vielfach ausgezeichnete Künstler (unter anderem Deutscher Kleinkunstpreis 2017) ist regelmäßig im ZDF in der kabarettistischen Late-Night-Show „Mann, Sieber!“ zu sehen. Er kommt am 6. November nach Kleve.

Konrad Beikircher kommt im Dezember

Immer wieder gern gesehen ist Konrad Beikircher. „Er war 1990 einer der ersten Cinque-Gäste, als wir noch im Cafe Lensing am Bahnhof waren“, erinnert sich Schmitz und freut sich auf ein Wiedersehen unter dem Motto „400 Jahre Beikircher“ am 5. Dezember. „Diese Veranstaltung hätte eigentlich bereits am 25. April stattfinden sollen – bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit“, erklärt Schmitz.

Weiter geht es am 23. Januar mit Musik-Kabarett. „Gleich knallt‘s“ prophezeit das Duo mit dem unkomplizierten Namen: Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie. „Das ist junge Kleinkunst und wirklich sehr gut“, freut sich Schmitz. Als einen „Glücksfall“ bezeichnet er auch das Musik-Trio Junges Holz, das mit „Höhen und Tiefen“ am 20. Februar in Kleve gastiert. „Die waren im letzten Jahr der Renner bei einer Aufzeichnung von „Hart an der Grenze“ in der Viller Mühle“, geht Schmitz davon aus, dass die drei Kleinkünstler auch dieses Mal begeistern werden.

Sommernacht am 21. August 2021

„Jetzt hätten die guten Tage kommen können“ stellt schließlich Stefan Waghubinger fest, der am 29. Mai auf Einladung von Cinque die Bühne betritt. Und Tina Teubner droht am 12. Juni: „Wenn du mich verlässt komme ich mit“. Zum Abschluss gibt es am 21. August die Cinque Sommernacht. Die hätte eigentlich in diesem Jahr stattfinden sollen. „Das hat uns alle sehr mitgenommen“, bedauert Schmitz. Jetzt freue man sich aber umso mehr auf 2021. Mehr als 1.000 Eintrittskarten wurden schon verkauft und bleiben natürlich gültig. Schmitz rät: Besser bald Tickets organisieren, bevor alle vergriffen sind.

Ausführliche Infos zum Programm und den Vorverkaufsstellen gibt es online unter www.cinque-kleve.de.

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