Gelderland
Stellten die deutsche Version vor (v. l.): Stefan Schoppmann, Knut Lipke (beide Übersetzung), Gerd Halmanns (Historischer Verein) , Dieter Pütz (Sparkasse) und René Arendsen (‚Ritter‘). NN-Foto: Thomas Langer

GELDERLAND. Drachentöter, Komplotte und Kriege: Das macht nur einen Teil der Geschichte des Gelderlandes aus. Und dafür, dass es um Geschichte geht, klingt das doch gar nicht so trocken, oder? Zumindest dann nicht, wenn man die Themen entsprechend anpackt.

Genau das tat das niederländische Regionalfernsehen von „Omroep Gelderland“ mit der 20-teiligen Filmreihe „Die Ritter von Geldern und unser verlorenes Herzogtum“. Die kam so gut an, dass viele Mitglieder des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend anfragten, ob man die Reihe nicht übersetzen könne. Die Idee fand Anklang: Weil eine Synchronisation zu teuer gewesen wäre, entstand eine untertitelte Version in Zusammenarbeit mit „Omroep Gelderland“ und finanzieller Hilfe der Sparkasse Krefeld und der Stiftung Cultuur-en ErfgoedLab.

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Eine humorvolle Reise durch die Geschichte

Die Geschichte des Herzogtums Geldern wird in je 30-minütigen Filmen von den beiden titelgebenden und in den Niederlanden berühmten ‚Rittern‘ René Arendsen und Bas Steman aufgearbeitet. Und das geschieht mit viel Humor und Augenzwinkern. Das wird etwa beim Landkartenpuzzlen in freier Wildbahn deutlich oder wenn Gelderns Bürgermeister ihren Chauffeur spielt. Oder in der ersten Folge, in der die beiden von Herzog Karl von Egmond zum Ritter geschlagen werden und er sie beauftragt, der Geschichte des Herzogtums auf den Grund zu gehen.

In den 20 Folgen setzen sie sich an Orten wie Geldern, Kevelaer, Straelen und Goch (in den Niederlanden natürlich auch) mit Themen wie gesellschaftlichen Entwicklungen und Kunst und Kultur im Gelderland auseinander.

Den Anfang macht der Mythos um den von Wichard getöteten Drachen, dessen letzter Schrei „Gelre“ namensgebend für die danach gebaute Burg und für Geldern gewesen sein soll. Damit geben sich die Ritter aber nicht zufrieden und machen sich auf den Weg zum wahren Ursprung des Herzogtums, nämlich nach Wassenberg. Dort stoßen sie auf den Namensgeber des Geschlechts Van Gelre, Gerhard I. So lernen sie Schritt für Schritt mehr über eines der ehemals mächtigsten Fürstentümer Europas. Sie tauchen ein in die Geschichten eines Bruderzwists, langer Kriege und eines bösen Prinzen. Das kann selbst ‚Game of Thrones‘ nicht besser.

Running Gags sorgen dabei für weiteren Unterhaltungswert. So ist die Geldrische Flagge immer mit dabei auf der persönlichen Heldenreise der Ritter. Auch ein Glas Bier zur Entspannung nach einem harten Tag darf bei beiden nicht fehlen.

Übereinander lernen

Durch die Filme lernen Deutsche und Niederländer viel übereinander, umfasst das Gebiet doch Teile beider heutigen Länder. „Wir haben eine gemeinsame Tradition und Wurzeln. Und die Filmreihe ist wunderbar grenzüberschreitend“, sagt Gerd Halmanns, Vorsitzender des Historischen Vereins.

Mitglieder des Vereins bekommen die DVD-Box kostenlos in der Geschäftsstelle in Geldern, Hartstraße 4-6. Dort und im örtlichen Buchhandel stehen auch rund 200 Exemplare für je 15 Euro zum Verkauf.

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