Ideen und Visionen für mehr Gleichberechtigung

Gleichstellungsbeauftragte stellt „Visionskiste“ im Emmericher Rathaus auf

EMMERICH. Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Nordrhein-Westfalen haben „Visionskisten“ entwickelt, mit denen sie anlässlich des Weltfrauentages am 8. März die Wünsche und Visionen für eine gleichberechtigte Zukunft in NRW sammeln wollen. Eine dieser Kisten hat Elisabeth Meyer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Emmerich, jetzt im Foyer des Rathauses aufgestellt.

Alle Bürger sind aufgefordert, ihre Ideen und Visionen für ein faires, gleichgestelltes Miteinander aufzuschreiben und in die Kiste zu werfen. Die Aktion dauert bis zum 17. März, dem „Equal Pay Day“. Das ist der Tag, an dem Frauen in Deutschland genauso viel Geld durch ihre Arbeit verdient haben, wie die Männer bereits am Ende des Vorjahres. Die Lohnlücke beträgt immer noch 21 Prozent. Faktoren sind beispielsweise die Höhe der Gehälter von Frauen und ihre geringeren Chancen auf Führungspositionen. Hier bescheinigt der Bericht, die Geschlechterlücke in Deutschland sei zu 72,3 Prozent geschlossen – Platz 48 im Ranking.

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Mehr Gleichstellung in Sachen Bildung

Beim Zugang zu Bildung sieht es besser aus: Hier attestieren die Autoren der Bundesrepublik, die Gerechtigkeitslücke zu fast 97,2 Prozent geschlossen zu haben. Zahlreiche andere Staaten kommen hier allerdings auf wesentlich bessere Werte, so dass Deutschland in diesem Feld nur auf Platz 103 im Ranking landet.

Gleichzeitig leisten Frauen allerdings mehr als doppelt so viel Betreuungs- und Freiwilligenarbeit; in Deutschland arbeiten Frauen 1,6-mal so lang wie Männer bei der Kinderbetreuung und im Haushalt – und dies jedoch unbezahlt. Das ist die Zeit, die Frauen nicht zur Verfügung steht, um sie in ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit, in ihre Karriere und folglich auch in ihre Altersversorgung zu investieren.

„Mit der Visionskiste wünsche ich mir viele Anregungen aus der Bevölkerung für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern für das neue Jahr, das neue Jahrzehnt und für die Zukunft“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Emmerich, Elisabeth Meyer. Eingaben sind auch online unter http://frauenbueros-nrw.de/ möglich. Die Ergebnisse der Umfrage werden landesweit durch die Geschäftsstelle der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsstellen NRW vorgestellt und dienen dazu, die zukünftige Ausrichtung der Gleichstellungsarbeit vor Ort zu unterstützen.

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