Plattdeutsch
Der Förderverein der Katholischen Grundschule St. Peter in Rheinberg freut sich über eine Spende von rund 420 Euro durch die gemeinsame Theatergruppe des „Sprookvereins Ohmen Hendrek“ und der „Rhinberkse-Jonges“. NN-Foto: Thomas Langer

RHEINBERG. Für Traditionspflege setzen sich der „Sprookverein Ohmen Hendrek“ und der Karnevalsverein „Rhinberkse-Jonges“ nicht nur mit den Stücken ihrer gemeinsamen Theatergruppe ein: Jetzt haben Mitglieder des Ensembles rund 420 Euro an den Förderverein der Katholischen Grundschule St. Peter in Rheinberg gespendet. Damit soll vor allem ein geplantes Sport- und Spielfest unterstützt werden.

Die Rheinberger Mundart, das „Rhinberkse Platt“ zu pflegen, das hat sich der Sprookverein schon zu seiner Gründung vor mehr als 90 Jahren auf die Fahne geschrieben. Die „Jonges“ sind dabei für sie ein sehr verlässlicher Partner, nicht nur weil Mitglieder beider Gruppen gemeinsam Theater spielen: „Die Rhinberkse-Jonges sind auch ganz wichtig für uns, weil sie immer das Bühnenbild machen“, erklärt Hans-Theo Mennicken, ehemaliger Bürger-meister und Ensemble-Mitglied. Als Karnevalsverein, der auch Umzugswagen baut, ist sein Erfahrungsschatz in dieser Hinsicht groß.

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Seit 1983 spielt die Gruppe Plattdeutsches Theater, wenn auch nicht jedes Jahr. Das nächste Theaterstück ist ebenfalls schon in Vorbereitung. Aufgeführt werden soll es allerdings erst 2021. Genug Zeit aber, ein weiteres unterhaltsames Erlebnis für alle Freunde des „Rhinberkse Platt“ zu schaffen.

Das Ensemble spendet immer wieder für verschiedene Zwecke: So wurden unter anderem das Hospiz und verschiedene Rheinberger Vereine bedacht. Den Erlös ihres ausverkauften letzten Stücks „Alles för de Katt“ von 2019 spendete sie nun an den Förderverein der Grundschule. Eine Hilfe, die alles andere als „für die Katz“ ist. Die Spende soll voraussichtlich für etwas ganz Besonderes verwendet werden: Im April soll ein Sport- und Spielfest mit besonderen sportlichen Angeboten veranstaltet werden.

Die Mundart lebt

Aber Plattdeutsch ist keinesfalls immer gleich. „In Xanten sprechen sie anderes Platt als in Rheinberg“, sagt Rolf Kuhlmann, ehemaliger Lehrer, Schauspieler in der Gruppe und Vorsitzender des Sprookvereins. Mennicken ergänzt: „Das Plattdeutsche ist zwar irgendwo ähnlich, hat aber doch in jeder Stadt Nuancen.“ Der Mundart widmet sich die Schule selbst aber auch, sie bietet nämlich die AG „Plattdeutsch – Rhinberks Platt“ an. Kuhlmann bringt in der AG rund 20 Kindern das Plattdeutsche mit Liedern, Gedichten oder Vorlesestücken näher.

Darüber hinaus gibt es mit seiner Unterstützung einen internen Vorlesewettbewerb auf Platt: Der ist aber nicht nur für AG-Teilnehmer gedacht, sondern schließt auch alle anderen Schüler ein.

„Es gibt ein großes Interesse an der Mundart“, sagt Winfried Nickenig, Ehrenpräsident der „Rhinberkse-Jonges“ und ebenfalls Mitglied der Theatergruppe. Das zeigt sich auch an der vollen Narrenmesse in der St. Peter-Kirche am Karnevalssamstag, die seit einigen Jahren von den „Jonges“ auf Platt mit gestaltet wird. Hier übersetzt Kuhlmann in Platt, dichtet etwa Kirchenlieder um. Auch die Grundschule ist auf der Messe vertreten: „Die Kinder von der Platt-AG lesen die Fürbitten“, erzählt Rektorin Gabi Krekeler. Überhaupt haben die Kinder im Rahmen der AG immer wieder kleinere Auftritte.

Krekeler hat früher selbst in der Theatergruppe mitgespielt, wodurch der Kontakt entstand. 2004 wurde sie angesprochen, ob die Schule sich nicht vielleicht der Rheinberger Sprache widmen wolle – die AG war geboren.

Tradition und Kontakt mit den Kindern pflegt der Sprookverein auch mit seinem „Eierpicken“. Mehr als 100 Preise werden an die teilnehmenden Kinder verteilt, der Sieger bekommt einen Geldbetrag.

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