Hans-Josef Linßen, Bürgermeister der Stadt Straelen. Foto: Stadt Straelen

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Leserinnen und Leser,

in diesen Tagen feiern wir Weihnachten und begrüßen das neue Jahr. Wieder einmal sind wir überrascht und es macht uns vielleicht auch etwas nachdenklich, wie schnell die Zeit vergeht. Was nehmen wir mit ins neue Jahr und welchen Ballast lassen wir hinter uns? Welche neuen Ziele stecken wir uns?

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Es ist auch die Zeit der guten Vorsätze. Oft sehen diese ziemlich ähnlich bei uns allen aus. Mehr Sport, mehr Zeit mit der Familie, weniger Stress, eine gesündere Ernährung oder das eine oder andere Kilo weniger wären nicht schlecht. Aber auch globale Themen, die uns alle betreffen, bewegen uns. Wie setzen wir Klimaschutz und Nachhaltigkeit ganz persönlich für uns um? Wie begegnen wir einem immer stärker werdenden Populismus?
Wir sollten diese ganz besondere Zeit im Jahr nutzen, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich wünsche uns allen die nötige Gelassenheit, das richtige Maß zu finden. Starten wir mit Energie und Freude ins Jahr 2020 und verlieren wir die wesentlichen Ziele und Wünsche nicht aus den Augen.

Aber bevor wir jetzt nach vorne blicken, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, möchte ich den Blick zurück nicht vergessen. Ein Rückblick ist eine schöne Gelegenheit, das letzte Jahr noch einmal Revue passieren lassen, Bilanz zu ziehen und sich auf das kommende Jahr einzustimmen. Mit der Umgestaltung des Südwalls und eines Teilbereichs des Johann-Giesberts-Platzes haben im Oktober die Arbeiten an der dritten unserer insgesamt vier Wallstraßen begonnen. Die Umbauzeiten sind mit Einschränkungen verbunden gewesen – das ist mir selbstverständlich klar – aber inzwischen gibt es für das Ergebnis auf Nordwall und Ostwall inklusive der Eröffnung des Rewe- und des dm-Marktes eine durchweg positive Resonanz seitens der Straelenerinnen und Straelener. Unser Konzept geht auf. Der Umbau des Südwalls soll bis Ende April abgeschlossen sein. Im Anschluss beginnen dann die Arbeiten am Westwall sowie im restlichen Teil des Johann-Giesberts-Platzes.

Als weiterer Bestandteil des Integrierten Handlungskonzeptes „Innenstadt Straelen 2020“ ging die Umgestaltung des Außengeländes am Schulzentrum in die Planungsphase. Hier ermittelten alle Beteiligten gemeinsam in einem öffentlichen Werkstattverfahren den Umgestaltungsbedarf sowie Ideen, von denen einige nun bald umgesetzt werden. Das Interesse und die Beteiligung von Schülern, Lehrern, Eltern, Anwohnern, Bürgerinnen und Bürgern war wirklich enorm und sehr erfreulich.

Ein besonderes Highlight war für mich in diesem Jahr die Ankunft unserer „Alltagsmenschen“ in Straelen, initiiert vom Verein „L(i)ebenswertes“ Straelen. Die Begeisterung aller, die bei der Enthüllung der Figuren und dem tollen „Stroelse Koffie“ dabei waren, zeigt es deutlich: Die Alltagsmenschen der Künstlerin Christel Lechner sind eine echte Bereicherung für unsere Stadt und haben sich zum Sympathieträger entwickelt. Gerne mehr davon!
Klarheit haben wir durch das Ergebnis des Schulentwicklungsplans gewonnen. In Straelen wird es beim Status Quo mit den beiden Schulformen Gymnasium und Sekundarschule bleiben. Eine gute Entscheidung. Ich bin sehr froh, dass wir Herrn Patrick Richter als neuen Schulleiter der Sekundarschule in Straelen gewinnen konnten und die Stelle mit ihm bereits mit Beginn des laufenden Schuljahres so schnell und gut besetzt haben.

Wirtschaftlich steht die Stadt Straelen aktuell sehr gut da. Einer unterdurchschnittlichen Belastung der Bürgerinnen und Bürger durch Steuern und Abgaben steht ein für eine Stadt unserer Größenordnung überdurchschnittliches Angebot an städtischen Leistungen gegenüber. Lassen Sie mich auch hervorheben, dass in Straelen der viertniedrigste Hebesatz bei der Gewerbesteuer und der achtniedrigste Hebesatz bei der Grundsteuer B in ganz Nordrhein-Westfalen gilt. Mit Blick auf das kommende Jahr müssen wir leider aber auch sehen, dass es nach einem ersten Einbruch im Jahr 2016, aufgrund des deutlichen Rückgangs des Gewerbesteueraufkommens im Vergleich zum Vorjahr nicht möglich sein wird, einen ausgeglichenen Haushalt für das Jahr 2020 zu erreichen. Ich bin mir aber sicher, dass es uns in enger Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung wieder gelingen wird, mittelfristig die „schwarze Null“ zu erreichen. Dies muss unser Ziel sein.

Für das Jahr 2020 stehen einige große Projekte auf unserer Agenda, die sich nachhaltig in unterschiedlichen Bereichen sehr positiv für unsere Stadt auswirken werden. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist ein für viele von uns sehr wichtiges Thema. Hier wird die Erschließung des Gebietes „Streutgens Kamp III“ zu Wohnbauflächen Entlastung schaffen.
Inhalt vieler öffentlich geführter Diskussionen ist zurzeit die Digitalisierung von Schulen. Die Straelener Schulen sind bereits heute sehr gut für die Zukunft aufgestellt und hinsichtlich ihrer digitalen Infrastruktur und Ausstattung im Vergleich mit anderen Schulen in NRW weit vorne. Aber es gibt noch viel zu tun. Aktuell ist es geplant, aus dem „Digitalpakt Schule“ rund 600.000 Euro für die Straelener Schulen abzurufen.

Aus dem Programm „Moderne Sportstätten 2022“ werden 300.000 Euro in den nächsten Jahren für Maßnahmen rund um die Sportanlagen Straelens bereitstehen. Für die Anlegung eines Kunstrasenplatzes auf der Sportanlage in Herongen stehen für das nächste Jahr 440.000 Euro zur Verfügung. Eine größere Investition wird die wichtige Anschaffung eines Löschfahrzeuges für die Löschgruppe Brüxken-Dam-Rieth und eines Gerätewagens-Logistik für den Löschzug Straelen Stadt sein. Ich bin froh, dass wir auch 2020 in die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger investieren. Die Anschaffungskosten für die beiden Feuerwehrfahrzeuge liegen bei 760.000 Euro.

Für mich persönlich wird das Jahr 2020 kein Jahr wie jedes andere werden. Vor einigen Wochen habe ich mich entschieden, bei der Kommunalwahl im September nicht erneut für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Eine Entscheidung, die mir nicht leichtgefallen ist, die ich aber letztendlich sehr bewusst getroffen habe. Ich bin in diesem Jahr 65 Jahre alt geworden und sehe die Tatsache, dass ich am Ende der kommenden Amtsperiode 71 Jahre alt wäre – das möchte ich nicht. Aber jetzt liegt noch ein knappes Jahr im Bürgermeisteramt vor mir, auf das ich mich mit ganzer Kraft konzentrieren werde. Ich freue mich auf das kommende Jahr mit spannenden Projekten und Herausforderungen.

Die Weihnachtszeit ist auch eine willkommene Gelegenheit, Danke zu sagen. Die Erfolge unserer Stadt beruhen auf den Stärken derjenigen, die hier wohnen und wirken. Auf der Tatkraft, Kreativität und Aktivität aller, die in unserer Stadt ein Unternehmen führen, gewissenhaft ihrer Arbeit nachgehen oder sich in Initiativen und Vereinen engagieren. Den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, die gleich da sind, wenn es irgendwo brennt und den Mitarbeitern anderer Hilfsorganisationen, die ihre Freizeit für das Gemeinwohl opfern. Aber auch den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die Hilfe im Stillen leisten, wo immer sie gebraucht wird. Sie alle tun etwas für Ihre Mitmenschen und für unsere Stadt und Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle herzlich danken!

Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit gehen willst, geh zusammen mit anderen.“

In diesem Sinne freue ich mich auf unseren gemeinsamen Weg im nächsten Jahr. Ich wünsche Ihnen friedvolle und gesegnete Weihnachten mit Ihren Familien, erholsame Feiertage, ein gutes gesundes Jahr 2020 und viel Erfolg beim Erreichen Ihrer Ziele und Wünsche!

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Bürgermeister
Hans-Josef Linßen

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