Wird 2020 nicht noch mal antreten: Hans-Josef Aengegendt, Bürgermeister von Wachtendonk. Archiv: Gerhard Seybert

WACHTENDONK. Als sich Hans-Josef Aengenendt 2015 für die Wahl zum Bürgermeister aufstellen ließ, tat er dies mit dem Willen, mindestens zwei Legislaturperioden auszuüben – vorausgesetzt die Bürger wählen ihn erneut. Eine Krankheit machte dem sympathischen Wankumer einen Strich durch die Rechnung.

Leicht sei ihm die Entscheidung, nicht noch mal zu kandidieren, auf keinen Fall gefallen. Als Aengenendt dies sagt, wird deutlich, wie viel ihm das Amt bedeutet: „Ich bin hier aufgewachsen und kenne jeden Meter. Die Verbindung zu den Bürgern und den Vereinen ist mir stets sehr wichtig gewesen“, erklärt er. In den bisher vier Jahren, die er im Amt ist, hat er vieles mit angestoßen und bewegt: Sei es die Anschaffung von zahlreichen Defibrillatoren, die Aengenendt als Schirmherr gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Wachtendonk umgesetzt hat als auch die Radwegsanierung zwischen Wachtendonk und Wankum, sodass mittlerweile auch Menschen mit Rollatoren wieder zwischen den Ortsteilen hin- und herfahren können. Viele Projekte hat der 58-Jährige auch mit auf den Weg gebracht, deren Endergebnis er – zumindest als Bürgermeister – nicht mehr sehen wird, wie zum Beispiel die Umgestaltung des Stadtgrabens: „Das ist schon schade, weil ich viele Projekte natürlich auch gerne weiterbegleitet hätte“, so der Bürgermeister Wachtendonks wehmütig.

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Keine erneute Kandidatur

Trotzdem hat er sich, nach langem Überlegen und vielen Gesprächen mit seiner Frau und seiner Familie gegen eine erneute Kandidatur entschieden: „Ich bin im letzten Jahr sehr schwer an Krebs erkrankt und bin froh, dass ich es wieder soweit geschafft habe“, erklärt Hans-Josef Aengenendt, der seit Januar 2019, nach einer neunmonatigen Pause, wieder aktiv im Amt ist. Viele Operationen musste der Wankumer über sich ergehen lassen und mit der Ungewissheit leben, die solch eine Krankheit mit sich bringt: „Ich bin dankbar, wieder gesund zu sein“, so der 58-Jährige. Trotzdem, oder besser gesagt, gerade deshalb, entscheidet er sich bewusst, aber schweren Herzens gegen eine erneute Kandidatur: „Es war eine schwere Zeit und die ist nicht spurlos an mir vorbeigegangen.“

75 Prozent wählten Aengenendt 2015

Dass die Bürgerschaft hinter ihm steht, zeigen die Ergebnisse der Kommunalwahl 2015. Aengenendt wurde damals mit rund 75 Prozent der Stimmen gewählt: „Ich habe das Amt immer als eine Art Sprachrohr der Bürger gesehen und deshalb war mir die Nähe zu den Bürgern auch enorm wichtig“, erläutert Aengenendt. Genau deshalb will er das letzte Jahr seiner Amtszeit auch noch „mit voller Leidenschaft“ ausüben: „Was dann ab November 2020 auf mich zukommt, ist noch offen und ich lasse es auf mich zukommen“, so der 58-Jährige. Klar sei für ihn, dass er gerne viel mehr Zeit mit seiner Familie und den zwei Enkelkindern verbringen möchte.

Zu einem möglichen Nachfolger aus den eigenen Reihen, möchte sich Aengenendt nicht äußern: „Das ist Sache der CDU. Ich stehe aber gerne beratend zur Seite. Ich würde mir eine Person wünschen, die nah an den Bürgern dran ist und den Beruf mit vollem Herz ausübt.“

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