Offenes Haus der Begegnung mitten im Herzen von Goch

Evangelische Kirchengemeinde lädt Bürger zu einem „Quartierspalaver“ ein – Ideen werden gesammelt

GOCH. „Die Tage sind gezählt, wobei wir nicht wissen, wie viele Tage es sind“, so Pfarrerin Rahel Schaller. Das klingt zwar martialisch, hat aber einen positiven Hintergrund. Denn es geht um das Evangelische Gemeindehaus am Markt, das einem Neubau – einem modernen Begegnungshaus – weichen wird (die NN berichteten bereits).

„Wir sind in der Umsetzungsphase der Maßnahme“ ergänzt Presbyter Helmut Rother. Die Zuweisung der Fördermittel von Bund und Land in Höhe von 1, 7 Millionen Euro liegt vor, die gesamte Baumaßnahme soll nach derzeitigem Stand möglichst bis Ende 2020/Anfang 2021 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten werden zirka 2,1 Millionen Euro betragen; zehn Prozent Eigenanteil stemmt die Evangelische Kirchengemeinde.

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Das alte Gemeindehaus aus den 1960er-Jahren war in die Jahre gekommen: „Es ist nicht barrierefrei und energetisch eine Katastrophe“, berichtet Rahel Schaller. Man habe erst überlegt, ob man es grunderneuern solle, sich aber dann für einen Neubau entschieden. Die Fläche wird natürlich nicht größer, aber im Neubau wird es flexibel nutzbare Räume geben.
Der Baubeginn, das heißt der Abriss des alten Gemeindehauses, ist momentan für das dritte Quartal dieses Jahres ge­plant. „Wir stehen im Dialog mit dem Architekten und den Behörden“, sagt Rother. Zahlreiche Details der Planungen müssen noch abgestimmt werden. Die Genehmigung für den Abriss liegt vor, nun werden die ersten Gewerke ausgeschrieben.

Als eine „OP am offenen Herzen“ beschreibt Rother die Baumaßnahme, denn das Leben der Gemeinde werde umfassend betroffen sein. Auch Gruppen, die sich hier treffen, müssen in der Bauphase anderweitig untergebracht werden. Hier habe die Gemeinde große Solidarität erfahren, freut sich Rother. „Die katholische Gemeinde, die Stadt Goch, der Kirchenkreis, die Diakonie und die Freie evangelische Gemeinde Goch haben schon Räume zur Verfügung gestellt,“ so Rahel Schaller. Auch der zeitliche Rahmen für die Gruppen konnte zum größten Teil bewahrt werden.

Als Bauherr möchte die Evangelische Kirchengemeinde das Konzept des neuen Begegnungshauses schon jetzt mit Leben füllen. „Es soll für die Bürger so transparent wie möglich sein“, betonen Helmut Rother und Pfarrerin Schaller. Deshalb wird es am kommenden Donnerstag, 9. Mai, ab 18 Uhr, im Gemeindehaus, Am Markt 4, ein so genanntes „Quartierspalaver“ geben. Herzlich eingeladen zu dem Treffen sind alle interessierten Bürger und bisherigen Nutzer des Gebäudes.

Jutta Stratmann, Fachberaterin für Sozialplanung und Bürgerengagement, wird den Abend moderieren. Sie hat auch am „Quartierentwicklungskonzept für das Begegnungszentrum am Markt“ mitgearbeitet, das als Grundlage für die Bewerbung um die Fördermittel diente. „Wir wollen mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommen und dabei Ideen sammeln, was man im neuen Haus noch alles machen kann“, sagt Pfarrerin Schaller.
Überblick

Die Gemeinde und die Bürger im Quartier sollen zudem regelmäßig einen Überblick über den Fortschritt der Bauarbeiten bekommen und sich aktiv am künftigen Nutzungskonzept beteiligen können. Für November ist ein weiteres Palaver geplant.

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