Im Willibrord-Spital wird investiert

Emmericher Krankenhaus erhält neue Geriatrie für fünf Millionen Euro – weitere Maßnahmen sind geplant, darunter Neugestaltung des Eingangsbereichs

Sehen eine positive Zukunft für das Willibrord-Spital in Emmerich: Johannes Hartmann (r.) und Jürgen Gerhorst. NN-Foto: MB

EMMERICH. Mit der Aussetzung der Fusionsgespräche mit der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft hat die Pro Homine, Träger des St.-Willibrord-Spitals, den Weg freigemacht für eine Neuausrichtung des Emmericher Krankenhauses. „Die Mitarbeiter wissen nun, wohin die Reise geht“, sagte Geschäftsführer Johannes Hartmann bei der Vorstellung der Pläne am Donnerstagvormittag, „das Vertrauen ist zurück.“ Nun soll investiert werden, denn, so betont Hartmann: „Ein Krankenhaus, das nicht baut, lebt nicht.“ Ein erster Schritt umfasst vier Maßnahmen.

WLAN-Netz: Im gesamten Krankenhaus soll ein WLAN-Netz installiert werden. „Nicht nur die Patienten fragen danach, auch für die medizinische Versorgung wird das Netz zukünftig benötigt“, erläuterte der stellvertretende Geschäftsführer Jürgen Gerhorst.

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Das Eingangsbereich des Krankenhauses soll offener gestaltet und optisch aufgewertet werden.

Sanierung der Eingangshalle: Künftig soll es einen direkten Zugang vom Haupteingang in die Cafeteria geben. Dazu wird die Bücherei, die laut Hartmann nur selten genutzt werde, geschlossen. Außerdem wird die administrative Aufnahme aus der Einganshalle auf die Station 2a verlegt und somit die Aufnahme zentralisiert. „Die administrative Aufnahme wird sich auf 2a künftig mitten im Gebäude befinden, und von diesem zentralen Bereich gehen die Patienten dann weiter auf die entsprechenden Stationen“, sagte Hartmann. Gleichzeitig kann die Eingangshalle vergrößert, offener gestaltet und letztlich optisch aufgewertet werden, mit einer offenen Theke für den Info-Punkt. Zudem soll der Windfang vor den Eingang gebaut werden.

Fenster/Fußböden: Derzeit werden Angebote eingeholt, um alle sanierungsbedürftigen Fenster auszutauschen. Zudem sollen die Fußböden in vielen Bereichen erneuert werden.

Das größte Bauvorhaben aber betrifft die Stationssanierung im A- und C-Flügel und den Ausbau des vierten Obergeschosses, für den Fördermittel vom Land erwartet werden. Hier soll künftig die Geriatrie mit 50 Betten untergebracht sein. „Diese Sanierung wird fast ein Neubau“, kündigte Hartmann an. Die Ein- und Zwei-Bett-Zimmer werden ganz auf die Anforderungen einer geriatrischen Abteilung zugeschnitten sein. Nach Abschluss der Maßnahme wird – bis auf die Demenzstation – die gesamte Abteilung der Altersmedizin im vierten Obergeschoss konzentriert sein. Die Investitionen hierfür sollen sich auf rund fünf Millionen Euro belaufen. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, sollen auch der A- und der C-Flügel kernsaniert werden.

Kapelle 'aufhübschen'
Für eine „Aufhübschung“ der Krankenhaus-Kapelle hat das Bistum Münster laut Jürgen Gerhrost 58.000 Euro bereitgestellt. Die Arbeiten sollen Heizung, Beleuchtung, Bänke und Anstrich umfassen.

Für die Geriatrie gibt es allerdings noch weitergehende Pläne. Für die Nachfolge des spätestens zum 30. Juni scheidenden Chefarztes Dr. Guido Orth gibt es laut Hartmann „mehrere interessante Bewerber“. Gespräche werde man voraussichtlich nach den Osterferien führen und die Stelle bis zum Sommer besetzen, so die Hoffnung der Pro-Homine-Geschäftsführung.

Weiter suche man ebenfalls für die Geriatrie einen Internisten und für das Team des Wirbelsäulenzentrums um Chefarzt Jens Andreas einen Neurochirurgen.

Bereits beantragt ist laut Hartmann die Zertifizierung eines Traumazentrums, angesiedelt in der Unfallchirurgie. Dieses „Department“ wird künftig als gemeinsame Abteilung mit der Allgemein-Orthopädie von Dr. Thomas Bertrams geleitet, der zum 1. April vom Klever Klinikum nach Emmerich wechselt.

Insgesamt sehen Hartmann und Gerhorst das Willibrord-Spital, an dem 700 Beschäftigte arbeiten und das über 271 Betten verfügt (Bundesschnitt 250) für die Zukunft gut aufgestellt. Während die Holding weiter schwarze Zahlen schreibe, sei man mit dem Emmericher Krankenhaus auf einem guten Weg, in zwei bis drei Jahren zumindest eine „schwarze Null“ zu erreichen. Entsprechend werde auch nicht über Entlassungen nachgedacht, so Gerhorst: „Im Gegenteil!“

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