GELDERN. Die Großbaustelle an Gelderns Nordtangente rückt näher: Am 18. Februar soll der Umbau des letzten Teilstücks an der Königsberger Straße beginnen. Bereits zum Ende dieser Woche erfolgt die Fällung der 40 Straßenbäume im betroffenen Bereich zwischen der Kreuzung am Krankenhaus und der Niersbrücke. Die vollständige Sanierung der Umgehungsstraße ist Voraussetzung für die seitens der Stadt Geldern angestrebte Verlagerung der Streckenführung der Bundesstraße 58 auf diese Trasse und notwendig, um große Teile der Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu befreien.

Ein wesentlicher Punkt des Großprojektes, an dem neben der Stadt Geldern auch die Stadtwerke Geldern und der Niersverband beteiligt sind, ist der Lärmschutz. „Wir werden die Fahrbahn um rund 20 Meter in das jetzige Feld verlagern, um Platz für einen Lärmschutzwall beziehungsweise eine Lärmschutzwand zu schaffen”, erklärt Frank Hackstein, Leiter des Tiefbauamtes. „Es entsteht eine völlig neue Fahrbahn mit Rad- und Gehweg.” Ein vier Meter hoher und etwa 230 Meter langer, begrünter Lärmschutzwall wird auf dem Verlauf der jetzt noch genutzten Trasse zwischen Clemensstraße und der Haagschen Allee aufgeschüttet. Für das restliche Stück bis zur Niers ist eine etwa 85 Meter lange, ebenfalls begrünte Lärmschutzwand geplant. Zudem wird die Krankenhauskreuzung zu einem Kreisverkehr umgebaut, der die Königsberger Straße mit der Breslauer- und der Clemensstraße verknüpft. Frank Hackstein: „Die maximal vorgesehene Bauzeit beträgt neun Monate. Aufgrund der starken Frequentierung der Nordtangente haben wir uns entschlossen, eine Beschleunigungsvergütung zu zahlen, sollte das Unternehmen die Baumaßnahme bereits früher abschließen können.” Die Baukosten liegen für die Stadt Geldern bei zirka 1,95 Millionen Euro, der Anteil der Stadtwerke beträgt rund 280.000 Euro, der Niersverband zahlt rund 265.000 Euro. Die gesamte Maßnahme wird um 60 Prozent von Land und Bund gefördert.

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Der Ablaufplan für die Großbaustelle hat die Planer vor viele Herausforderungen gestellt, denn unter anderem müssen Rettungswache und Feuerwehrhaus während der gesamten Maßnahme ebenso uneingeschränkt erreichbar sein wie St. Clemens-Hospital, die Gelderlandklinik und das Gesundheitszentrum. Stefan Aben, Abteilungsleiter im Gelderner Tiefbauamt und Projektleiter für die Baumaßnahme: „Im ersten Bauabschnitt, der etwa drei Monate in Anspruch nehmen wird, arbeiten wir nördlich der Königsberger Straße. Da die Baustelle allerdings von den Baufahrzeugen angefahren werden muss, müssen wir eine Fahrbahnhälfte für die Arbeiten in Anspruch nehmen und sperren.” Dabei gilt: Der Verkehr kann vom Krankenhaus aus in Fahrtrichtung Veert die Baustelle passieren. So müssen Rettungsdienst und Feuerwehr auf dem Weg zu möglichen Einsätzen keine Umwege fahren. In Gegenrichtung, also von Veert aus in Richtung Krankenhaus, wird die Durchfahrt gesperrt.” Komplett gesperrt wird ab dem 18. Februar auch der Rad- und Gehweg. Für die Radfahrer, vor allem die vielen Schüler, wird eine über Ampeln gesicherte Umleitungsempfehlung ausgeschildert.

„Um die Innenstadt zu entlasten, richten wir für den Durchgangsverkehr eine großräumige Umleitung ein”, führt Frank Hackstein aus. „Die Fahrzeuge sollen Geldern über die B9, die Krefelder- und die Duisburger Straße (L 478) sowie die Vernumer Straße umfahren.”

Betroffen ist auch der Öffentliche Nahverkehr. Während die NIAG-Linie 36 in Richtung Veert die Baustelle passieren kann, wird sie in Gegenrichtung über das Harttor und durch das Haagsche Feld zur Kreuzung am Krankenhaus geleitet. Heinz-Theo Angenvoort vom städtischen Verkehrsbetrieb: „Wir richten hierzu eine Ersatzhaltestelle an der Königsberger Straße zwischen der Krankenhauskreuzung und der Feuerwehr ein. Der Schülerverkehr mit den Stadtlinien wird ebenfalls Umleitungen in Kauf nehmen müssen.”

Der Ablauf der Baumaßnahme sieht sechs Abschnitte vor. Im ersten Bauabschnitt, der etwa drei Monate dauert, werden zunächst die Gas-, Wasser- und Stromleitungen, die unter dem jetzigen Rad- und Gehweg liegen, aufgenommen und neu verlegt. Betroffen sind auch zwei Druckrohrleitungen, die das Veerter, Hartefelder und Vernumer Abwasser befördern. Dabei wird auch eine alte Druckleitung, die sich noch im Erdreich befindet, komplett entleert und entnommen. Ausgeführt werden die Arbeiten durch die Firma Fonteyne aus Geldern, betreut wird die Maßnahme vom Gelderner Ingenieurbüro Stewering, das auch die vorherigen Baustellen an der Nordkerntangente durchgeführt hat. Kay Stewering bittet die Autofahrer schon heute, sich im Baustellenbereich an die vorgegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, um die Sicherheit des Baustellenpersonals nicht zu gefährden.
Fragen zum Projekt beantwortet Stefan Aben unter Telefon 02831/398321.

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