Für Karin Raimondi alias Attacke ist die Welt wieder in Ordnung, denn sie kann im Karneval wieder auf der Bühne stehen.Foto: privat

KEVELAER. Karin Raimondi, am Niederrhein besser unter ihrem Künstlernamen Attacke bekannt, sitzt am Esszimmertisch und blättert in ihrem Terminkalender. „Zuviele Karnevalsauftritte dürfen es nicht sein, ich darf mich nicht überanstrengen. Deshalb lasse ich es langsam angehen“, sagt sie. Krankheitsbedingt hatte sie in der Karnevalsession 2018 alle Termine absagen müssen.

Für Karin Raimondi alias Attacke ist die Welt wieder in Ordnung, denn sie kann im Karneval wieder auf der Bühne stehen.Foto: privat

Damals habe sie gefürchtet, nie wieder auf einer Bühne stehen zu können, so schlecht ging es ihr. Ihr Herz wollte nicht mehr von alleine schlagen. „Meine Nachbarin hat mich gefunden, den Krankenwagen gerufen und mir damit das Leben gerettet“, sagt sie voller Dankbarkeit. Eine nicht erkannte Herzmuskelentzündung sei wahrscheinlich die Ursache für ihren Zusammenbruch gewesen, so Karin Raimondi. Ein Herzschrittmacher wurde ihr schließlich im Kevelaerer Marienhospital erfolgreich implantiert. Er sorgt dafür, dass ihr Herz dauerhaft schlägt. „Die wollten mich da oben noch nicht“, witzelt Raimondi. „Ich brauchte ein Jahr, um mich an den Schrittmacher zu gewöhnen und damit abzufinden. Es war eine sehr schwere Zeit mit Rückschlägen für meine Familie und mich“, sagt sie. Doch aufgeben kam für sie noch nie in frage. Auch in dieses Situation nicht.
Das Ziel der Karnevalistin war immer, wieder auf die Bühne zurück zu kehren und Menschen zu unterhalten. „Die Auftritte sind mein Lebenselixier“, bekennt sie. Im Karneval ist sie seit ihrer Kindheit aktiv. Zuerst als Gast in Kapellen, dann an ihrem Geburtsort Issum. Dort war sie unter anderem als „Hannilein“, zu sehen, einem Sketch, einer frühen Paraderolle von Hape Kerkeling. „Die richtige Atemtechnik habe ich damals im Pool geübt“, erinnert sie sich schmunzelnd. Voller Stolz erzählt sie von ihren Einladungen in den NRW-Landtag in Düsseldorf und in den Westdeutschen Rundfunk (WDR) in Köln. Ihre aktuellen Auftritte enthalten Showelemente. Dabei kommt auch eine weiße „Zaubergeige“ zum Einsatz, die auch mal von einer Karnevalsprinzessin oder einem Karnevalsprinzen gespielt wird. „Ich teile die Bühne gerne mit anderen Menschen“, sagt Karin Raimondi. Sie sieht sich nicht als Einzelkämpferin sondern als Teamplayerin. In die Session 2019 startet Attacke wie gewohnt mit einer CD. „Das ich sie überhaupt realisieren konnte, verdanke ich meinen Sponsoren. Eine Textzeile aus ihrem Lied „Lacht, tanzt und singt“ lautet: „Für mich ist das größte Glück, ich kehr zu euch zurück.“ Dem ist nichts hinzu zu fügen.

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