„Versteh Mal: Das Rathaus“ erklärt die Stadtverwaltung

Die Stadt Xanten hat ein Lernmalbuch für Gründschüler herausgegeben

XANTEN. Einige Unterschiede gibt es dann doch zwischen Bürgermeister Thomas Görtz und seinem gezeichneten Alter Ego im Buch „Versteh Mal: Das Rathaus“, zum Beispiel den markanten Horst-Lichter-Schnauzbart: Doch wer über diese haarige Kleinigkeit hinwegsieht, erfährt aus dem interaktiven Lernmalbuch viel über die Arbeit des Bürgermeisters, der Stadtverwaltung und der politischen Gremien.

Die Drittklässler aus Xanten und Lüttingen waren die ersten Leser des neuen Buches. In der hinteren Reihe stehen Schulleiterin Daniela Hommen, Bürgermeister Thomas Görtz, Schulleiterin Martina Salewski und die Auszubildende Katja Dicks, die das Buch „an Xanten angepasst“ hat.
NN-Foto: Scholten

Die Saarbrückener Agentur peachy360 war an das Xantener Rathaus herangetreten, um eine personalisierte Fassung des Standardbuches „Versteh Mal: Das Rathaus“ anzubieten. Katja Dicks, die im Rathaus gerade ihr zweites Ausbildungsjahr als Verwaltungsfachangestellte absolviert, passte die Texte an Xanten an und ergänzte Illustrationen wie das Stadtwappen. Die Erstauflage umfasst 750 Exemplare und kostete 1400 Euro, finanziert aus Mitteln der Sozialstiftung.
„Wir bekommen oft Besuch von Schulklassen und haben nun dieses Lernmalbuch, das wir den Kindern zur Vor- oder Nachbereitung ihres Besuches schenken können“, lobt Bürgermeister Thomas Görtz das Druckwerk voller Geschichten, Rätsel und Ausmalbilder.
Zu den ersten Lesern gehörten jetzt 14 Drittklässler der Gemeinschaftsgrundschule Xanten/Marienbaum und der Katholischen Grundschule Lüttingen. Sie besuchten den Bürgermeister und nutzten auch gleich die Gelegenheit, dem ersten Bürger der Stadt Fragen zu stellen: Wieviel verdient ein Bürgermeister? („Relativ gut, aber nicht so viel wie ein Fußballstar!“) Was macht man als Bürgermeister? („80 Prozent meines Berufs besteht aus Reden. Wer nicht gern redet, sollte nicht Bürgermeister werden.“)
Bei Fragen nach der genauen Anzahl der Zimmer im Rathaus, der exakten Höhe des Rathauses und der Zahl der Glocken am Glockenspiel musste der Bürgermeister passen, machte aber Notizen, um die Informationen nachreichen zu können. „Das sind Ihre Hausaufgaben“, scherzte Schulleiterin Daniela Hommen (Katholische Grundschule Lüttingen), die mit ihrer Kollegin Martina Salewski (Gemeinschaftsgrundschule Xanten/Marienbaum) die Drittklässler ins Rathaus begleitete.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in meiner Kindheit jemals im Rathaus war“, gestand der Bürgermeister. „Es sei ihm aber wichtig, dass heutige Schülerinnen und Schüler früh den Kontakt zur Stadtverwaltung suchen, weshalb er nicht nur gern Kindergärten und Schulklassen durch das Rathaus führt, sondern auch Kinder- und Jugendsprechstunden anbietet.
„Wir brauchen gute Leute im Rathaus, da kann man gar nicht früh genug anfangen“, ergänzte auch Sandra Bree, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Sport, Kultur und Demografie. Das politische Interesse der Drittklässler aus Xanten und Lüttingen wurde beim Besuch des Rathauses sofort entfacht: Sie wünschten sich eine Rutsche im Schwimmbad nahe der Viktor-Gemeinschaftsgrundschule und einen frischen Anstrich der Klassenräume, bekamen aber auch gleich die politische Realität zu spüren.
„Es gibt viele Wünsche, aber Eure Eltern zahlen Steuern und ich kann nicht einfach Geld ausgeben, das mir nicht gehört“, bat Thomas Görtz um Verständnis, machte sich aber weitere Notizen. Noch mehr Hausaufgaben für den Bürgermeister…

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