GOCH. Nach dem ersten Schrecken kommt die Erkenntnis: „Wir müssen es als Chance sehen.“ Ein Umbruch steht an, eine große Herausforderung wartet auf das Team, weiß Lucie Weinert vom Weltladen GoFair in Goch. Zwei Aufgaben gilt es zu meistern: Ein neues Ladenlokal muss her, und zwei Nachfolger für die Vorstandsvorsitzenden des Vereins, Karin Krämer und Monika Riße, werden gesucht.
Vor mittlerweile 30 Jahren nahm die GoFair-Geschichte ihren Anfang, zunächst noch mit einem Stand der Frauenhilfe des evangelischen Kirchenkreises auf dem Gocher Markt, die dort fair gehandelte Waren aus aller Welt verkaufte. Daraus entwickelte sich zehn Jahre später die Ökumenische Eine-Welt-Gruppe Goch, die heute als eingetragener Verein den Weltladen betreibt. 2008 bezog der Verein das erste Ladenlokal auf der Frauenstraße, 2011 folgte der Umzug zum Steintor 4. „Das Ladenlokal ist deutlich größer, die Lage besser und der Mietpreis sehr günstig“, zählt Weinert die Vorzüge gegenüber dem Standort an der Frauenstraße auf. Nun aber muss sich GoFair bis Ende September eine neue „Heimat“ suchen und finden, denn der Vermieter – selbst Mitglied und Förderer des Vereins – hat dem Weltladen wegen Eigenbedarfs gekündigt.
Den Markt sondieren
Eine Gruppe um Hiltrud Druschel, Elke Fischer und Lucie Weinert sondiert seitdem den Immobilienmarkt. Zwei interessante Objekte haben sie bereits gefunden, beide am Rande der Fußgängerzone. „Es gibt weitere Leerstände in Goch, die sind aber vielfach zu weit außerhalb, oder die Miete ist zu hoch“, sagt Weinert. Das aktuelle Ladenlokal hat eine Fläche von rund 80 Quadratmetern, ähnlich groß sollte auch der neue Standort sein, „damit wir weiter das gesamte Sortiment mit Lebensmitteln und Geschenkartikeln präsentieren können“, sagt Riße. Auch ein Lagerraum wird benötigt, ein Besprechungsraum – etwa für Treffen der Eine-Welt-Gruppe – wäre wünschenswert.
Der zweite große Umbruch steht intern an, Krämer und Riße als Hauptkräfte wollen künftig nur noch beratend zur Verfügung stehen. „Wir sind so lange dabei, es ist einfach Zeit für frisches Blut und neue Ideen“, sagt Riße. Unter den 35 Aktiven – alles ehrenamtliche Kräfte – gebe es durchaus Interessenten, die bereit wären, Verantwortung zu übernehmen. „Es ist gut, diese Bereitschaft zu sehen“, betont Riße. Gleichzeitig sucht der Verein aber auch neue Mitstreiter, vor allem jüngere Ehrenamtliche. „Es ist quasi ein Neuanfang“, sagt Pfarrer Robert Arndt von der evangelischen Kirchengemeinde und wirbt: „Wer sich jetzt einbringt, kann auch auch viel verändern.“
Kontakt zum Verein unter Telefon 02823/4197267 und E-Mail an info@gofair-goch.de; weitere Infos unter www.gofair-goch.de.
