Reeser Fotografin zeigt
die Schönheit des Verfalls

Neue Ausstellung „Colours of Chernobyl“ wird am kommenden Sonntag im Rathaus eröffnet.

REES. Ines Malangeri ist leidenschaftliche Fotografin und arbeitet hauptsächlich im Bereich der Porträt-, Natur- und Eventfotografie. Am kommenden Sonntag wird ihre Ausstellung mit dem Titel „Colours of Chernobyl – Die verfallene Schönheit von Prypjat“ um 11.30 Uhr im Rathaus der Stadt Rees durch Bürgermeister Christoph Gerwers eröffnet.

Blick über die verlassene Stadt Prypjat, im Hintergrund sind das Atomkraftwerk von Tschernobyl und die gigantische Stahlhülle zu sehen, die inzwischen den zerstörten Reaktorblock 4 umschließt.
Blick über die verlassene Stadt Prypjat, im Hintergrund sind das Atomkraftwerk von Tschernobyl und die gigantische Stahlhülle zu sehen, die inzwischen den zerstörten Reaktorblock 4 umschließt.

Kunsterzieher Johannes Bee­nen wird die Einführung in die Veranstaltung übernehmen. Der musikalische Rahmen wird von einem Streicherquartett der Haldern Strings gestaltet. Die Ausstellung ist bis zum 23. Juni im Rathaus der Stadt Rees zu sehen. Privat ist Ines Malangeri immer häufiger als Fotografin von „Lost Places“ in Deutschland, Belgien und Luxemburg unterwegs. Dieses Hobby wird bezeichnet als „Urban Exploring/ Exploration“. Dabei werden verlassene Gebäude besichtigt und deren Schönheit und Verfall fotografisch festgehalten. Ende August vergangenen Jahres hat sie sich einen unkonventionellen, für sie sehr bedeutsamen Traum erfüllen können und ist nach Tschernobyl gereist. Dort hat sie zwei Tage innerhalb der radioaktiv belasteten Sperrzone verbracht, und konnte die einzigartige, mystisch Atmosphäre der menschenleeren ehemaligen Arbeiterstadt Prypjat auf sich wirken lassen. Auch 30 Jahre nach der schlimmsten Nuklearkatastrophe der Welt schlägt der Geigerzähler stellenweise noch Alarm. Dabei erinnert das stetig knackende Piep-Geräusch des Messgerätes daran, von radioaktiver Strahlung umgeben zu sein.

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Mit dem nötigen Respekt gegenüber all den unschuldigen Opfern dieser Tragödie, ist es für Ines Malangeri eine Herzensangelegenheit, den aktuellen Zustand der Stadt Prypjat aus einer anderen Perspektive zu präsentieren. Dort, wo nicht mehr der Mensch, sondern die Natur den Lauf der Dinge bestimmt, entsteht eine friedliche Einsamkeit, in der sich die morbide Schönheit des Verfalls beobachten lässt. Diesen veränderten Blickwinkel möchte die Fotografin gerne mit einem interessierten Publikum teilen.

Am Sonntag ist zudem in der Zeit von 13 bis 16 Uhr die Ausstellung „Menschen – Steine – Migrationen, Gegenwart und Vergangenheit jüdischen Lebens im Rheinland und Westfalen am Beispiel der Familie Plaat“ geöffnet. Die Ausstellung befindet sich ebenfalls im Rathaus und zwar im Bereich der VHS-Räumlichkeiten. Bernd Schäfer, der diese Ausstellung mitgestaltet hat, wird ebenfalls anwesend sein und kann Zusatzinformationen zu der Ausstellung geben.

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