Auch Köpfchen ist gefragt beim I-Cup der Lebenshilfe Unterer Niederrhein. Aktive und Organisatoren bereiten sich derzeit intensiv auf die Veranstaltung in Rees vor.NN-Fotos (2): MB

REES. Dribbling, Torschuss und Passspiel – das Training bei der Lebenshilfe läuft auf Hochtouren. Alle wollen bestens vorbereitet sein, wenn am Samstag, 28. Januar, um 9 Uhr das erste Spiel bei der sechsten Auflage des I-Cup der Lebenshilfe Unterer Niederrhein in Rees angepfiffen wird. „Das Turnier hat sich etabliert“, sagt Eddy Irro, Vorsitzender der Behindertensport-Abteilung des SV Rees, Mitausrichter des I-Cup. Die Organisatoren rechnen wieder mit rund 100 Teilnehmern.

Torschuss-Training gehört ebenfalls zur Vorbereitung der Aktiven bei der Lebenshilfe, die selbst rund 30 Spieler stellen wird.
Torschuss-Training gehört ebenfalls zur Vorbereitung der Aktiven bei der Lebenshilfe, die selbst rund 30 Spieler stellen wird.

Ein Ball nach dem anderen fliegt aufs Tor – viele hält der Kepper, doch immer wieder zappelt einer im Netz. Das Training findet in der Soccerhalle des Sport- und Freizeitcenters Rees am Groiner Kirchweg 22a statt, hier steigt auch der I-Cup. „Es ist einfach ein besonderes Turnier“, betont Ole Engfeld von der Lebenshilfe. „Hier spielen Leute zusammen, die sich oftmals nicht kennen. Sie wachsen im Laufe der Spiele zusammen, der Teamgeist entwickelt sich, aber auch der Ehrgeiz.“ Dass der Spaß aber im Vordergrund steht, versteht sich wohl von selbst.

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Fast geht dabei unter, dass es sich um eine integrative Veranstaltung handelt – Menschen mit und ohne Behinderung kicken zusammen –, doch das ist kein Wunder: Es ist einfach selbstverständlich. „Es ist natürlich eine besondere Herausforderung, sich auf einen Spieler mit geistiger Behinderung einzustellen“, weiß Eddy Irro. Doch es klappt so reibungslos wie ein kurzer Doppelpass: „Es sind auch immer wieder richtig gute Fußballer dabei.“

Beim SV Rees gibt es seit 14 Jahren eine Behindertensport-Abteilung mit eigener Fußball-Mannschaft, inzwischen nehmen drei Teams an Meisterschaften teil. „Einer unserer Spieler kickt sogar seit 20 Jahren, er hat vorher in der zweiten Mannschaft gespielt“, erzählt Irro. Auch für Fußball-Vereine aus den Nachbarkommunen ist der I-Cup interessant. „Sie sehen, dass Menschen mit geistiger Behinderung gibt, die auch super Fußball spielen können“, sagt Irro. „So finden sie den Weg in die zweiten und dritten Mannschaften.“

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Teilnehmen können alle Fußball-Begeisterten ab D-Jugend (Alter zehn Jahre).
Anmeldung bis Mittwoch, 18. Januar, bei Angela Junker unter Telefon 02851/920142 und e-Mail an junker@lebenshilfe-rees.de.[/quote_box_right]

Beim I-Cup nehmen jedoch nicht nur „gelernte“ Fußballer teil. Auch Firmen, Organisationen, Schulklassen, Familien und Einzelpersonen melden sich, sie kommen vom ganzen Niederrhein und aus den Niederlanden. Auch die Flüchtlingsmannschaft des FC Horizont ist eingeladen. Mit etwa 40 Prozent ist zudem der Anteil der Spielerinnen sehr hoch. Wer mit wem ein Team bildet, entscheidet sich erst am Turniertag selbst: Alle Teilnehmer werden vor Beginn zu Mannschaften zugelost.

Dann geht es um Pokale – um viele Pokale: für das Siegerteam, für das schönste Tor, den besten Spieler, den besten Torwart, die fairste Mannschaft. Fairplay ist besonders wichtig und wird von allen Teilnehmern hochgehalten: Grobe Fouls gibt es ebenso wenig wie Schwalben und das leidige Herumwälzen auf dem Platz. „Wer mal einer gefoult wird, hilft man ihm auf, entschuldigt sich und dann geht‘s weiter“, stellt Eddy Irro klar.

Der soziale Dienst der Lebenshilfe übernimmt die Hauptorganisation des I-Cup. Das achtköpfige eingespielte Team sorgt auch für viele Aktivitäten für Aktive und Fans abseits des Soccerfeldes, etwa mit einer Torschuss-Messanlage. Um 10 Uhr eröffnet Mariehilde Henning, die erste stellvertretende Bürgermeisterin von Rees, das Turnier.

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