Mit dem Rad in Xanten unterwegs: (v.l.) Tobias Fuß, Bürgermeister Thomas Görtz, Niklas Franke und Jean-Pierre Van Aerde. NN-Foto: Lorelies Christian

XANTEN. Das Fahrrad ist das zweitwichtigste Transportmittel nach dem Auto. Doch sind Zweiradfahrer in Xanten gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer? Dieser Frage gingen Bürgermeister Thomas Görtz, der technische Dezernent Niklas Franke, Tobias Fuß vom Ordnungsamt gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Ortsverband Xanten, Jean-Pierre Van Aerde, auf den Grund.

Bereits vor einem Jahr gab es eine Erkundungstour per Rad, bei der Van Aerde den Bürgermeister auf einige Missstände hinwies. Nicht eindeutige Beschilderungen fielen als einige Schwachpunkte dabei auf. Inzwischen ist die Führung an der Lüttinger Straße (am Ärztehaus) für Radfahrer eindeutiger und doch am Keisverkehr herrscht nach wie vor Klärungsbedarf, was die Beschilderung angeht.

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„Innerorts macht es Sinn, dass Autofahrer und Radfahrer nebeneinander auf der Straße fahren, damit die Radler besser gesehen werden“, stellt Jean-Pierre Van Aerde klar. Niklas Fanke ergänzt: „Einmündungen sind gefährliche Punkte, wo Radfahrer nicht so gut wahrgenommen werden. Fahren sie nebeneinander, sehen sich die  Verkehrsteilnehmer quasi auf Augenhöhe und können besser reagieren. Das hat sich auch auf der Sonsbecker Straße bestätigt, wo seit der neuen Straßenführung 2012 Gott sei Dank keine Unfälle mehr passiert sind, weil die Kreuzungen weggefallen sind und stattdessen die Radfahrer auf der Straße und durch den Kreisverkehr fahren.“

Eine ähnliche Führung fordert der ADFC nun auch für den Kreisverkehr am Europlatz, auch Frank Seitz als verkehrspolitischer Sprecher der Grünen unterstützt diese  Forderung und hofft, dass die Radler dann auch auf der Siegfriedstraße weiter geführt werden.     Verbesserungsbedarf gibt es auch auf der Orkstraße, da gefährliche Situationen entstehen können, wenn Radler auf die Lüttinger Straße abbiegen.
Bürgermeister Thomas Görtz hört sich aufmerksam die Verbesserungsvorschläge an. Gerne möchte er, dass Xanten auf die Dauer das Prädikat „fahrradfreundliche Stadt“ erhält – diese Auszeichnung würde zur Tourismusstadt und zum Luftkurort sehr gut passen.

Doch Tobias Fuß mahnt, dass alle Vorschläge zunächst von der Polizei zu prüfen sind. Er gibt zu bedenken, dass es nun mal straßenverkehrsordliche Anordnungen gibt und keine großen baulichen Maßnahmen ohne weiteres vorgenommen werden können.

Einigkeit herrscht bei allen, dass das Radfahrverbot tagsüber in der Fußgängerzone zu wenig eingehalten wird. Trotz Beschilderung  missachten etliche Radler die Regel und bringen dadurch mitunter auch Fußgänger in Gefahr.

Niklas Franke erinnert daran, dass jetzt die Fahrradfreundlichkeit der Städte wieder auf dem Prüfstand steht und jeder an dem ADFC-Fahrradklima-Test 2016 teilnehmen kann, indem Radler ihre Heimatstadt bewerten. „Der Test dauert nur ein paar Minuten und würde uns helfen, wenn wir Anregungen von Leuten, die mit dem Rad unterwegs sind, erhalten würden. Einfach mal reinklicken unter www.fahrradklima-test.de.“

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