Heinz Roters (l.), Lehrerin Angela Heien (h.r.) und die Kinder freuen sich auf die Neugestaltung des Schulhofes. NN-Foto: Lorelies Christian

MARIENBAUM. Ab dem kommenden Schuljahr ist die Grundschule in Marienbaum „Katholischer Teilstandort der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Xanten“. Der Name klingt sperrig, doch dahinter verbergen sich etliche Vorteile für die Dorfschule – das erläutert Schulleiter Heinz Roters, der momentan die Marienbaumer Einrichtung „kommissarisch“ leitet.  

„Die Schule in ihrer bisherigen Form wäre auf die Dauer geschlossen worden aufgrund der geringen Schülerzahl, die deutlich unter 100 liegt“, stellt Roters die Alternative dar und legt Wert darauf, sich nicht um die zusätzliche Arbeit gerissen zu haben. „Nach dem Ausscheiden von Frau Evers hat sich niemand um die Rektorstelle beworben. Es musste eine andere Lösung gefunden werden.  Um das richtig zu stellen, die Zusatzarbeit bekomme ich nicht bezahlt. Ich bin meinen Kolleginnen dankbar, dass sie die Entscheidung mitgetragen haben, denn für unser Kollegium ist dies nun erst einmal mit Mehrarbeit verbunden.“
Schaut man ins Nachbardorf Vynen, entdeckt man Parallelen: Zunächst wurde die Schule zur „Zweigstelle“ der Xantener Grundschule, doch dann musste sie doch schließen. „Wird Marienbaum das gleiche Schicksal erleiden?“ ist die besorgte Frage  der Dorfbewohner, für die eine Schule Voraussetzung für ein lebendiges attraktives Dorfleben ist. „Nein, die Situation ist hier und jetzt eine völlig andere“, weist Roters alle  Bedenken zurück. „Die Gesamtschülerzahlen in Xanten erfordern drei Schulstandorte und das sind Xanten, Lüttingen und für den Norden Marienbaum. Wenn Kinder aus den Gemeinden Marienbaum, Vynen und Obermörmter angemeldet werden, ist die Zukunft gesichert. Durch die Schließung der Vynener Schule gibt es ja nun keine Konkurrenz mehr zwischen Marienbaum und Vynen“, erläutert Roters. Politik und Verwaltung der Stadt Xanten sehen dies genauso und investieren für Sanierungsarbeiten des  Schulgebäudes. Die Fenster werden erneuert, der Schulhof attraktiv als Spielplatz gestaltet.
Bisher hat der Schulbus auswärtige Schüler nach Marienbaum transportiert – wird das auch in Zukunft so bleiben? Roters stellt klar: „Der Buseinsatz – initiiert durch Werner Paehsens – hat die Schule in der Vergangenheit gerettet. Die Stadt hat weiterhin finanzielle Unterstützung zugesagt, damit der Bus auch in den kommenden drei Jahren fahren kann und Versprechen an bisherige Schüler gehalten werden. Doch auf Dauer wird die Schule von Kindern aus dem Xantener Norden besucht. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Zahlen ausreichend sind für den Bestand der Schule“.
Der neue Rektor  richtet den Blick auf weitere Vorteile für Schüler und Lehrer. „Für eine große Schule wird die Anzahl der Lehrer für Xanten insgesamt bemessen. Für Marienbaum hat das den Vorteil, immer über genügend Fachkräfte verfügen zu können. Der Stundenplan wird entsprechend gestaltet. Die Lehrer werden dies als Bereicherung empfinden, da es zu intensivem pädagogischen Gedankenaustausch kommt, von dem alle profitieren. Demnächst wird es gemeinsame Projekte geben, wie zum Beispiel unser Zirkusprojekt Pfingsten 2017. Zudem gibt es eine Sozialpädagogin an unserer Schule, die auch in Marienbaum eingesetzt wird.“ Der Förderverein mit dem neuen Vorsitzenden Peter Reichel sieht ebenfalls positiv in die Zukunft, möchte neue Mitglieder werben und Geld für Lehrmittel und Spielzeug für die Kinder verwenden.

-Anzeige-
Vorheriger Artikel16-jähriger Motorradfahrer im Kreisverkehr schwer verletzt
Nächster ArtikelKreativität bündeln und gemeinsam musizieren