Evangelischer Kirchenchor Issum wird 125 und die Kantorei 50 Jahre alt

116. Konzert am Sonntag, 27. September

ISSUM. Die evangelische Kirche Issum feiert in diesem Jahr ein Doppel-Jublüum: Der Kirchenchor begeht sein 125. und die Issumer Kantorei ihr 50-järhiges Jubiläum. Am Sonntag, 27. September, wird 17 Uhr in der evangelischen Kirche Issum unter dem Titel „Jauchzet dem Herrn aller Welt” die 116. Kirchenmusik durchgeführt.

Der Evangelische Kirchenchor in Issum umfasst derzeit 65 Sängerinnen und Sänger Foto: privat
Der Evangelische Kirchenchor in Issum umfasst derzeit 65 Sängerinnen und Sänger
Foto: privat

Die Musik soll einen Überblick über Höhepunkte aus 50 Jahren engagierter Chorarbeit geben. Chor und Orchester bringen unter anderem festliche Eingangschöre von Bachkantaten, Werke von Mendelssohn-Bartholdy, Händel und Schubert zu Gehör. Der Eintritt ist wie immer frei, am Ausgang wird um eine Spende zur Deckung der Unkosten gebeten. Wie alles begann: Im September 1965 trafen sich nach mehrjähriger Singpause die verbliebenen Mitglieder des ehemaligen evangelischen Kirchenchores Issum zur ersten Probe mit dem neuen Chorleiter. Pfarrer Assmann war auf den Junglehrer Rolf Pester durch dessen musikalischen Aktivitäten an der evangelischen Volksschule aufmerksam geworden und hatte ihn engagiert. Schon nach kurzer Zeit war der Chor, der sich nun „Issumer Kantorei” nannte, auf 30 Mitglieder angewachsen und gestaltete neben den Gottesdiensten auch eigenständige Kirchenmusiken, in der Regel mit kleineren Instrumentalensembles.

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75 Jahre davor war die Gründung des Gemeindechores nicht so einvernehmlich vonstatten gegangen. Vielmehr hatte sich August Bogun, der zugleich Organist, Lehrer und Schulleiter der evangelischen Schule war, bemüht, sich vom Orgelspiel zum Kindergottesdienst am Sonntagnachmittag (!) freistellen zu lassen. Er fand orgelbegleitetes Kindersingen in diesem Rahmen „keineswegs erbauend, sondern eher störend”. Vielleicht wäre er auch glücklich gewesen, wenigstens am Sonntagnachmittag keinen Dienst leisten zu müssen. August Bogun fand jedoch weder bei Pfarrer Böhmer noch beim Superintendenten in Pfalzdorf Gehör. Immerhin konnte man sich darauf einigen, dass Bogun statt des Orgeldienstes am Sonntagnachmittag ab sofort einen „kirchlichen Gesangverein” aufzubauen und zu leiten hatte. So entstand 1890 wie auch an einigen anderen reformierten Gemeinden des Rheinlandes (Goch) ein Kirchenchor, der insbesondere vierstimmige Choräle und Psalmen zum Gottesdienst beitrug. Nach Boguns Abgang 1896 aus Issum wechselte die Chorleitung mehrfach. Längere Zeit lag sie in den Händen von Heinrich Wellfonder, einem musikbegeisterten Issumer Buchdrucker und bei Edith Trommershausen, der Frau des Gemeindepfarrers. Dazwischen kümmerten sich immer wieder geeignete Lehrer der evangelischen Schule um den Chor. Das Aus kam im Jahre 1958, als nach dem Wegzug von Lehrer Horst Engelhardt kein Ersatz mehr gefunden werden konnte.

Seit der Wiederaufnahme der Chorarbeit im Jahre 1965 ist Rolf Pester bereits 50 Jahre auch Leiter der Kantorei. Neben den Einsätzen im Gottesdienst hat der Chor, der derzeit über 65 Sängerinnen und Sänger verfügt, bereits 115 eigenständige Kirchenmusiken durchgeführt. Darunter sind besonders die a- cappella –Passionen von Heinrich Schütz zu erwähnen, aber auch große Oratorien wie „Messias” (Händel), „Weihnachtsoratorium” und „Johannes-Passion” (Bach), „Krönungsmesse” (Mozart) und das „Oratorio Noel” von Saint- Saens.

 

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