GOCH. Entstanden im Rahmen eines Architektur-Wettbewerbs, ist das Evangelische Begegnungshaus „M4“, im Herzen von Goch, nun so gut wie fertig. Am Wochenende 11. und 12. September wird die Eröffnung am Markt 4 gefeiert.

„Es passt von der Struktur und der Höhe her wunderbar in den Straßenzug“, zeigt sich Pfarrer Robert Arndt vom Ergebnis der Baumaßnahme begeistert. Die hat 2019 mit dem Abbruch des alten Gemeindehauses begonnen; 2020 ging es an den Neubau. Das war eine Herausforderung, denn die Nachbargebäude – Evangelische Kirche und Rathaus – mussten statisch abgesichert werden, damit das neue Begegnungshaus seinen Platz in der Mitte finden konnte. Dadurch lagen die Baukosten knapp 20 Prozent über der ursprünglichen Schätzung – statt 2,15 Millionen Euro sind es 2,7 Millionen Euro geworden. „1,9 Millionen erhalten wir durch das gemeinsame Förderprogramm von Bund, Land und Stadt“, erläutert Robert Arndt, „wir haben damals gesagt, eine Million kann die Gemeinde aufbringen.“ Er und Baukirchmeister Bernd Prieske betonen, dass die meisten Aufträge an Unternehmen in Goch und in den Nnachbarkommunen vergeben werden konnten.

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Platz auf vier Etagen und barrierefreie Zugänge

Auf vier Etagen bietet das „M4“ Platz für die Gemeindearbeit und entsprechend dem Zweck für viele Begegnungen. Einen der größten Räume bietet das Erdgeschoss. „Er kann durch eine Glastrennwand in drei Größen aufgeteilt werden“, erzählt Pfarrerin Rahel Schaller. Besucher können von dort aus barrierefrei in den Gemeindegarten und in die Kirche gelangen. „So lässt sich auch der Kirchraum – je nach Veranstaltung nutzen“, ergänzt Pfarrer Arndt. Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich eine große Küche. Alles ist niederschwellig erreichbar.

Noch wird fleißig gewerkelt, aber zum Eröffnungswochenende soll dann alles fertig sein. NN-Fotos (3): CDS

In der zweiten Etage (erstes Obergeschoss) liegen zwei Gruppenräume, die mit einer Faltwand getrennt sind – auch hier die Möglichkeit, daraus einen großen Raum zu machen. „Der Raum ist multifunktional und kann für viele Zwecke genutzt werden,“ so Rahel Schaller, „zum Beispiel für den Konfirmanden­unterricht, Angebote der VHS oder der Frauenberatungsstelle Impuls.“ Auf dieser Etage befinden sich – mittels Aufzug barriere­frei erreichbar – die sanitären Einrichtungen, zusätzlich ausgestattet mit einem Behinderten-WC und einer Dusche.

Der Ausblick durch das Oberlicht im Dachgeschoss bietet eine ungewöhnliche Perspektive auf die Kirche.

Das Gemeindebüro zieht in die dritte Etage (zweites Obergeschoss). „Im Vergleich zu vorher haben wir uns quadratmetermäßig sogar verkleinert“, stellt Robert Arndt fest. Kaum zu glauben, angesichst des hellen und luftigen Eindrucks. Die alten Büro-Räume am Markt 8 sollen künftig vermietet werden. Dort gibt es in den oberen Etagen bereits vermietete Wohnungen.
In der vierten Etage, im Dachgeschoss, finden künftig die Angebote für Kinder und Jugendliche statt. „Die Jugendlichen haben die Etage geplant und eingerichtet“, erzählt Robert Arndt. Geschehen ist das im 25-köpfigen Jugend-Mitarbeiterkreis. Bequeme Sitzgelegenheiten und eine Musikanlage gehören zur Ausstattung. „Natürlich wird diese Etage auch von anderen genutzt werden können“, unterstreicht Rahel Schaller. Spektakulär ist von hier oben der Ausblick über den Gocher Markt und auf der Rückseite – von der Dachterrasse aus – über den Gemeindegarten.

Offizielle Eröffnung auf
 der Marktbühne

Am 11. und 12. September können alle Gocher und Gäste einen ersten Blick in das „M4“ werfen. „Wir haben die Eröffnung bewusst auf das Wochenende gelegt, an dem mit Street Food und Denkmaltag viel in der Stadt los ist“, erklärt Rahel Schaller. Dann hätten viele Menschen die Gelegenheit, das neue Begegnungshaus kennenzulernen. Am 11. September, um 15 Uhr, findet auf der Markt-Bühne die offizielle Eröffnung statt. Ministerin Ina Scharrenbach, aus deren Ministerium die Förderung kommt, wird sprechen, ebenso Bürgermeister Ulrich Knickrehm. Bis 21 Uhr ist das „M4“ dann offen, im Gemeindegarten werden Waffeln gebacken und Würstchen gegrillt. „Dafür bitten wir um Spenden“, so Rahel Schaller. Diese sind im Rahmen des Programms „Gemeinden helfen Gemeinden“ für die Betroffenhen der Flutkatastrophe gedacht. Außerdem gibt es eine Fotoaktion und der Künstler Thitz ist vor Ort. Er wird einen Raum oder eine Wand gestalten.
Musik kommt vom Bläserkreis, Kirchenmusikerin Franziska Mesch präsentiert das Gospelprojekt und später spielt Chris­toph Krott im Gemeindegarten. „Und es gibt noch eine Überraschung“, macht Rahel Schaller neugierig.

Gottesdienst wird 
übertragen

Und da „ein Tag nicht ausreicht“, geht es am Sonntag, 12. september, ab 11 Uhr mit dem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche, unter Beteiligung der Kita, weiter. Der Gottesdienst wird auch in den großen Saal des „M4“ übertragen, damit möglichst viele Menschen dabei sein können. Ab 11.30/12 Uhr heißt es dann wieder Haus der offenen Tür. Es warten Aktionen für Kids und Jugendliche wie Kistenklettern oder ein Quiz zum neuen Gemeindehaus. Für Getränke, Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Bis 15 Uhr wird dann noch egemeinsam gefeiert.

Tea Time und
Podiumsdiskussion

In den drei Wochen nach dem Eröffnungswochenende gibt es weitere Programmpunkte: „Zum Ausprobieren, was geht, neben den traditionellen Dingen“, so Rahel Schaller.
Direkt am Montag, 13. September, 16 bis 18 Uhr, lockt eine „British Tea Time“, am 15. September, 19 bis 21 Uhr, gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema „Klimawandel“ mit Dr. Barbara Hendricks, Bernhard Drießen. Etabliert werden soll ein Männertreff (Leitung Dirk Elsenbruch), der zum ersten mal am 24. September, 19 bis 21 Uhr, zusammenkommt. Kochen mit dem Bürgermeister heißt es dann am 30. September, von 18 bis 20 Uhr. Alle Termine und Infos gibt es auf der Homepage der Gemeinde: www.evangelischekirchengemeindegoch.de

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