Die Kunst am Damm

REES. Zu sehen gibt es schon jetzt jede Menge – an vielen Kunstwerken fehlen noch die Namen der Künstler. „Alles bestellt“, sagt die Reeser Kulturamtsleiterin Sigrid Mölleken auf die Frage nach den Schildchen. „Die müssten in den nächsten Tagen eintreffen.“

Verschoben

Wieder mal ein „Corona-Eigentlich“. „Eigentlich hätte die Eröffnung der 8. Skulpturenparkausstellung im Mai stattfinden sollen.“ Statt der Künstler und vieler Gäste kam das Virus: rien ne va plus. „Wir planen die offizielle Eröffnung jetzt für das Frühjahr des kommenden Jahres“, blickt Mölleken nach vorn. Ein bisschen Volksfestcharakter habe das dann schon, so Mölleken, und es könne ja nicht sein, dass Schützenfests und die Kirmes abgesagt würden und die Eröffnung nicht.

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Aufbau seit Ende Juli

Mölleken: „Nach den corona-bedingten Verzögerungen wurden die Kunstwerke der achten Skulpturenparkausstellung Ende Juli mit tatkräftiger Unterstützung der Mitarbeiter des Reeser Bauhofbetriebs im Skulpturenpark aufgestellt. Die Künstlerinnen und Künstler hatten teilweise weite Anreisen. So nahm ein Künstler beispielsweise den Weg aus Amsterdam bis an den Niederrhein auf sich.“

Miete für drei Jahre

Seit 2003 gibt es den Reeser Skulpturenpark und das Kunstprojekt erfreut sich längst sowohl bei Künstlern als auch beim Publikum großer Beliebtheit. Mölleken: „Alle drei Jahr schreiben wir das Projekt neu aus. Bewerben können sich dann Künstler aus Nordrhein-Westfalen, Belgien und den Niederlanden.“ 750 Euro „Miete“ zahlt die Stadt, wenn ein Künstler seine Skulptur für drei Jahre in Rees lässt. Das ist kein üppiges Salär, aber vielleicht muss man es so sehen: Sehen und gesehen werden – das ist der eine Aspekt und der andere: Manche der Skulpturen sind ziemlich raumgreifend – da ist es nicht immer leicht, passenden „Ausstellungsraum zu finden“.

Sechs Ankäufe

Seit dem ersten Projekt hat die Stadt sechs der Werke angekauft. Woher kommt der Etat? Sigrid Mölleken: „Der Etat kommt von der Koenrad Bosman Stiftung.“ [Bosmann (1918 – 2000) war Ingenieur, Unternehmer und Museumsförderer. Er lebte in Berg en Dal bei Kranenburg.] Für das Sichten der Bewerbungen und die Auswahl der Künstler ist eine Kommission zuständig. Und wer entscheidet über Ankäufe? Mölleken: „Darüber entscheiden letztlich der Bürgermeister, der Kämmerer, die Leitung des Kulturamts sowie ein Museumsleiter.“ (Anfangs war das Guido de Werd – mittlerweile ist es Prof. Harald Kunde vom Museum Kurhaus Kleve, der übrigens auch Mitglied der Skulpturen-Jury ist.)
Mölleken: „Derzeit fehlen noch drei der Skulpturen, die von der Jury ausgesucht wurden. Eine weitere muss noch versetzt werden, aber dafür brauchen wir schweres Gerät, denn wir reden da von einem Gewicht von zwei bis drei Tonnen.“

Broschüre

In Kürze erscheint dann auch die neue Broschüre „Skulpturenrundgang durch Rees“, in der dann nicht nur gelistet ist, was (und natürlich von wem) im Skulpturenpark zu sehen ist – „wir haben ja sowohl im Ortskern als auch in den Ortsteilen weitere Skulpturen und auch die sind in der Broschüre erwähnt“, so Mölleken. Die Broschüre „Skulpturenrundgang durch Rees“ gibt es kostenlos bei der Touristeninformation, aber man kann sich das Ganze auch im Internet herunterladen.

Alte Bekannte

Mölleken: „Einige der beteiligten Künstler sind alte Bekannte in Rees, da sie schon mit anderen Kunstwerken im Skulpturenpark vertreten waren. Von Peter Nettesheim, der schon 2008 eine große Ausstellung seiner Werke in Rees gezeigt hat, sind zudem weitere Skulpturen in den Reeser Ortsteilen zu finden, wie beispielsweise der ‚Radfahrer‘ in Empel. Der Skulpturenpark wird – wie schon gesagt – in den nächsten Wochen noch um drei weitere Skulpturen von Frank Bartecki, Urban Stark und Annemarie Schott-Reintjes ergänzt werden. Die Ausstellung wird dann bis in das Jahr 2023 in dieser Zusammenstellung zu sehen sein.“

Künstler

Der Skulpturenpark in Rees enthält nun neu aufgestellte Plastiken von Jörg Florenz, Stephan Goedecke, Holger Hagedorn, Simon Hof, Leo Horbach, Reimund Kasper, Frans Klerkx, Roos Mannaerts, Peter Nettesheim, Klaus Reimer, Anne Thoss sowie Kalle Ton.
Ach ja: Der Skulpturenpark in Rees befindet sich an der Straße „Am Damm“ und ist kostenlos zugänglich. Kostenfreie und zeitlich unbegrenzt nutzbare Parkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Skulpturenpark, sodass sich der Reeser Skulpturenpark als Start und Ziel für einen Spaziergang durch die älteste Stadt am unteren Niederrhein anbietet.

Vorn: Ausschnitt aus „Junge Frau mit Kind“ (Peter Nettesheim). Hinten: „Menschenkinde“ (Anne Thoss).NN-Foto: HF
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