VHS Kleve: „Lange Nacht“
zum 100. Jubiläum

Volkshochschule „Wilhelm Frede“ stellt Programm zum Geburtstag und die neuen Kursangebote vor – Semestereröffnung am 13. September

Freuen sich auf viele Besucher bei der „Langen Nacht“: (v. l.) Wolfgang Liß, Monika Rycken, Willi Holtermann, Alf-Thorsten Hausmann, Thomas Ruffmann und Martin Lersch. NN-Foto: MB

KREIS KLEVE. „Es ist kein normales Semester“, betont Alf-Thorsten Hausmann gleich zu Beginn der Vorstellung des neuen Kursprogrammes für das zweite Halbjahr 2019 in der VHS Kleve „Wilhelm Frede“. Denn eben jene VHS feiert ihr 100-jähriges Bestehen – so wie die Volkshochschulen als Institution deutschlandweit. Aus diesem Anlass findet am Freitag, 20. September, ab 18 Uhr die „Lange Nacht der VHSn“ statt.

Vor 100 Jahren gründeten sich in Preußen rund 2.000 Volkshochschulen als kommunale Weiterbildungseinrichtungen. Doch nur 200 überlebten die ersten Jahre, darunter auch die VHS in Kleve. Um dies zu feiern, laden am 20. September rund 380 Volkshochschulen in ganz Deutschland zur „Langen Nacht“ ein. „Das zeigt, dass wir uns schon lange als eine große Institution verstehen, mit einer gemeinsamen Philisophie und einem gemeinsamen Auftrag“, sagt Fachbereichsleiter Thomas Ruffmann, der maßgeblich an der Organisation beteiligt ist. Die Veranstaltung am 20. September steht daher auch unter dem Motto „zusammenleben – zusammenhalten“. Ruffmann erläutert dies: „Die VHS versteht sich als Ort, wo Menschen sich treffen. Es geht nicht nur darum, etwas zu lernen, sondern auch, sich zu begegnen.“

-Anzeige-

Alle Fachbereiche eingebunden

In Kleve sind alle Fachbereiche zur „Langen Nacht“ eingebunden und zeigen die ganze Bandbreite der Bildungsangebote, die die VHS in Kleve, Emmerich, Kalkar, Rees, Bedburg-Hau und Kranenburg anbietet. Von 18 bis 21 Uhr öffnet das VHS-Haus (Hagsche Poort 22) seine Türen und bietet einen Einblick in die Kurse, Workshops und Seminare. „Fast alle Angebote sind interaktiv“, betont Ruffmann. Soll heißen: Mitmachen erwünscht. Tanz, Kunst, Musik, Technik, Sprachen, Sport, Gesundheit – es dürfte für jedes Interesse etwas dabei sein, immerhin sind 40 Dozenten mit ihren Kursen beteiligt.

Zwischen 21 und 24 Uhr geht es dann mit dem Musik- und Tanzfest auf dem Hof weiter. „Musik war immer ein Schwerpunkt der VHS in Kleve“, erzählt Ruffmann, „schon in den 1920er Jahren.“ Seit zehn Jahren gibt es inzwischen die hauseigene Blue Band unter der Leitung von Wolfgang Liß. Sie ist aus einem Improvisationskursus von 1986 hervorgegangen, der ursprünglich mal zur Gründung einer Big Band führen sollte. Nach einer „Auszeit“ zwischen 1994 und 2009 rief Liß dann die Blue Band ins Leben. „Es geht vornehmlich um den Spaß“, sagt Liß, „wir spielen relativ einfach Sachen aus den Bereichen Jazz und Swing.“

Neben der Blue Band spielen am 20. September auch das VHS-Weltorchester, der VHS-Begleitgitarrenkursus III und die Band Klefor. Zudem gibt es Tänze aus aller Welt, Tänze aus 1.001 Nacht und Bal-Folk-Tänze. Zudem werden von 18 bis 24 Uhr internationale Spezialitäten angeboten, serviert unter anderem von VHS-Kursteilnehmern und vom Alevitischen Kulturzentrum.

Live-Musik und Lesungen

Weiter geht es von Mitternacht bis 7 Uhr morgens mit der „Langen Nacht der Klänge und Worte“ im VHS-Saal. Neben Live-Musik gibt es auch Lesungen im 30-Minuten-Rhythmus, aber auch Gelegenheiten zum Bewegen, Sitzen und Liegen. Für alle „Aufgewachten und Aufgeweckten“, wie es im Programm heißt, wird dann von 7 bis 9 Uhr noch ein VHS-Musikfrühstück angeboten.

Rund um die „Lange Nacht der VHS“ organisiert der Gocher Künstler Martin Lersch das Projekt der VHS-Wandzeitung. Auf zehn weißen, 100 mal 100 Zentimeter großen Plakaten, die nach und nach im VHS-Haus an die Wände geklebt werden, können „alle, die mit der VHS zu tun haben“, gedruckte oder handgeschriebene Gedichte, Geschichten und Artikel sowie Fotos und Malereien verewigen, erläutert Lersch. Die fertigen Wandzeitungen sollen das tägliche Leben in der VHS und die vielfältigen Angebote widerspiegeln. Besucher der „Langen Nacht“ können bereits auf der ersten freien Wandzeitung tätig werden, abgeschlossen soll das Projekt erst am Ende des neuen Semesters sein.

Zudem beschäftigt sich die VHS-Projektgruppe 100pus mit dem Thema: „Wie wollen wir in Zukunft lernen?“ Dozenten, und Teilnehmer, aber auch Interessenten mit und ohne Handicap sowie Vertreter aus dem Bereich der Inklusion gehen der Frage nach, was die Menschen in zehn Jahren interessiert. Zwar sind die Teilnehmerzahlen immer noch gut, wie VHS-Leiter Hausmann bestätigt. So nahmen im ersten Halbjahr mehr als 5.000 Menschen an den verschiedenen Kursen teil. „Es gibt aber immer Veränderungsbedarf“, weiß Ruffmann, und seine Kollegin Monika Rycken ergänzt: „Wir wollen auch die potenziellen Bedürfnisse der Teilnehmer erfassen.“

Offizielles Fest zum 100. Geburtstag

Den eigenen Geburtstag feiert die VHS Kleve auch noch: Am 25. November 1919 gegründet, lädt sie am Freitag, 22. November, zu einem offiziellen Fest ein. Dann sollen die Dozenten, Mitarbeiter und Teilnehmer der Einrichtung im Mittelpunkt stehen.

Ganz nebenbei wird noch ein „regulärer“ Betrieb während des neuen Semesters durchgeführt. Neben vielen bewährten Angeboten gibt es auch wieder die eine oder andere Neuerung, darunter ein Hochintensives Intervall-Training (HIT) und ein Core-Training sowie einen Einführungskursus in die künstliche Intelligenz. „Es ist eine spannende Entwicklung“, weiß Fachbereichsleiter Willi Holtermann, „wir wollen zeigen, wohin die Reise geht.“ Auch Tagesfahrten und Exkursionen stehen im neuen Programm, etwa in die Niederlande ab Emmerich. Und in Rees stehen die Sprachenkurse weiter hoch im Kurs.

Beratungstermine
Die VHS Kleve „Wilhelm Frede“ bietet zum neuen Programm auch wieder Beratungstermine an.
Kleve: Mittwoch, 4. September, 16 bis 18 Uhr, im VHS-Haus, Hagsche Poort 22
Emmerich: Donnerstag, 5. September, 16 bis 18 Uhr, Grollscher Weg 6
Rees: Donnerstag, 5. September, 16 bis 18 Uhr, in den VHS-Räumen, Bürgerhaus, Markt 1a Das neue Programmheft ist erhältlich bei Sparkassen, öffentlichen Einrichtungen, im VHS-Haus Kleve, in Emmerich, Rees, Kalkar, Kranenburg und Bedburg-Hau sowie unter www.vhs-kleve.de.

Die Semestereröffnung findet Freitag, 13. September, 20 Uhr, im VHS-Haus in Kleve statt. Christof Jauernig erzählt eine Aufbruchsgeschichte und stellt eine Reise durch Südostasien vor: „Unthinking – Gedanken verloren. Vom Analyst, der ging, um die Welt mit dem Herzen zu sehen“. Der Eintritt ist frei.

Vorheriger ArtikelMit „Goch ‚n‘ Roll“ mobil durch den Niederrhein
Nächster ArtikelStreetfood-Festival im Rheinpark
zum Stadtfest in Emmerich