Zu einem Brainstorming und einem Workshop zum „Knoasehoff“ waren Wettener Bürger jetzt eingeladen. Zu Beginn hörten sie einen Einstimmungsvortrag zum Thema „naturnahes öffentliches Grün“. Anhand gebastelte Gartenmodelle erarbeiteten sie mit Naturgartenplanerin Sacha Sohn Ideen und Prioritäten für verschiedene Schwerpunkte. NN-Foto: Gerhard Seybert

WETTEN. Wetten wird um eine Attraktion reicher: Im Ortsrandbereich von Wetten, in direkter Nachbarschaft zum Seniorenheim „St. Josef Haus Wetten“ und zum Kindergarten „St. Peter“, soll eine 3.500 Quadratmeter große, seit 20 Jahren brachliegende Grünfläche, in einen „Nachbarschaftsgarten“ verwandelt werden. Projektträger sind die Geselligen Vereine Wetten. Gefördert wird das Projekt mit Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes Nordhrein-Westfalen aus dem Programm „LEADER“ über die LEADER-Region „Leistende Landschaft“.
Die Dorfgemeinschaft und die Flächenanlieger wünschen sich eine Entwicklung der Brachfläche zu einem naturnah gestalteten Gemeinschaftsgarten. Zum „gemeinsamen Ideenfinden“ hatten Orla Feeny, Präsidentin Gesellige Vereine Wetten, und Sacha Sohn, Naturgartenplanerin, die Wettener Bürger jüngst in den Knoasesaal eingeladen. Die fragliche Fläche ist aktuell in weiten Teilen nicht begehbar und wurde verschiedentlich zur unsachgemäßen Entsorgung von Gartenabfällen genutzt. Neben einem abwechslungsreichen Baum und Strauchbestand, bestimmen Brombeerranken und Brennnesseln das Bild. Eine kleine Teilfläche wurde als Rasenfläche gepflegt und in den vergangenen Jahren mit dem jeweiligen Jahresbaum bepflanzt. Das Grundstück ist für seine angedachte Nutzung günstig gelegen: In direkter Nachbarschaft zur Fläche liegt der Reitplatz, Fußball- und Tennisplätze sind fußläufig erreichbar. Nur durch eine Straße getrennt fließt zudem die Niers mit einem häufig genutzten Anleger. Verschiedene Radrouten führen direkt an der Fläche vorbei (Niersradwanderweg, NiederRheinRoute, Kneippradroute). Am Rande der Fläche steht eine geräumige Grillhütte mit gepflegter Toilettenanlage, die auf Anfrage von Gruppen und Vereinen des Dorfes gerne genutzt wird. Der „Nachbarschaftsgarten“ soll Parkcharakter und eine Aufenthaltsqualität mit Bewegungsanregungen für verschiedene Generationen und mit der Möglichkeit des gemeinsamen Gärtners erhalten. Ein Rundweg soll die Fläche erschließen und barrierefrei zugänglich machen. Gestaltungselemente und Informationen sollen die Gartenbesucher für den achtsamen Umgang mit der Umwelt sensibilisieren. Gemeinsam mit den Anliegern und einer Gruppe von bereits rund 40 interessierten Aktiven aus der Dorfgemeinschaft soll die Gestaltung der Fläche zunächst in einem fachlich begleiteten Beteiligungsprozess geplant und schließlich umgesetzt werden. Zahlreiche Einzelpersonen und Vereine des Dorfes haben bereits ihre Unterstützung bei der Umsetzung und insbesondere auch bei der späteren Pflege der Fläche zugesagt. Ein Name ist bereits gefunden: „Knoasehoff“ soll der künftige neue Dorftreffpunkt heißen, in Anlehnung an eine Legende rund um eine Begebenheit aus der Wettener Vergangenheit. Die „Knoase“ (Mücke) ist bereits das Dorfmaskottchen werden ließ und Namensgeberin für andere dörfliche Einrichtungen ist.

Projektziele

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Die brachliegende Fläche soll nach ihrer Erschließung weitestgehend barrierefrei zugänglich werden. Erklärtes Projektziel istm den gewachsenen Baumbestand in die Planungen einzubeziehen und – wo möglich – Bäume und Sträucher zu erhalten. Es sollen keine versiegelten Flächen entstehen. Der „Knoasehoff“ soll mit Elementen die zum Schauen, Fühlen, Schmecken, Riechen, Staunen, Mitmachen, Bewegen und Innehalten anregen, ausgestattet werden. Die Elemente werden unter Beteiligung der Bürger erarbeitet. Für künftige Weiterentwicklungen der Fläche soll es noch Möglichkeiten geben. Die naturnahe Gestaltung der Gesamtfläche mit biodiversitätsfördernden Elementen (Strukturen und Bepflanzung) kann beispielhaft für private Gartenbesitzer ebenso wie für Kommunen Möglichkeiten aufzeigen.

Entwicklungsstrategie

Beim Projekt „Knoasehoff“ wird angenommen, dass es positive Auswirkungen unter anderem auf folgende Handlungsfeldziele der Region zeigt: Zusammenleben gestalten und regionale Identität stärken; Infrastrukturen und Angebote sichern, ausbauen und vernetzen; bürgerschaftliches Engagement stärken, vernetzen und Strukturen professionalisieren; Gesundheits-/Nahtourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Region zu stärken. Zudem soll es die Biodiversität durch Erhalt und Schutz vielfältiger Landschafts- und Lebensräume steigern. Der Projektzeitraum geht bis Juni 2025.

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