Stephanie Marzian
Stephanie Marzian und der zweite Teil von „Fräulein Gewürzzauber – Zimtküsse und Honigduft“. NN-Foto: SP

KALKAR. Die Wunder im Rosenviertel gehen weiter: Dort, wo die Umgebung nach Honig duftet und die Küsse nach Zimt schmecken, können die Bewohner des Rosenviertels dem hektischen Alltag entfliehen. Lena Sonnenschein hat hier ihre eigene Zuckerbäckerei, das „Fräulein Gewürzzauber“. Lenas Leben war bereits in „Fräulein Gewürzzauber – und das Wunder der Liebe“ zu einem „wahr gewordenen Traum mit rosaroter Baiserhaube und zuckersüßen Amarenakirschen als Topping“ geworden. Vor einem Jahr hatte sie in Max Himmelreich ihre große Liebe gefunden, der mittlerweile zu ihr in das charmante, alte Stadthaus, in dem sich auch das„Fräulein Gewürzzauber“ befindet, gezogen ist.

Die Kalkarer Autorin und Illustratorin Stephanie Marzian erzählt Lenas und Max‘ Geschichte nun weiter. Schon das Buchcover von „Fräulein Gewürzzauber – Zimtküsse und Honigduft“, bei dem Max vor Lena kniet und ihre Hand nimmt, während Eichhörnchen Ruprecht einen Ring in den Händen hält, verrät, dass ihre Liebesgeschichte einen weiteren Höhepunkt erreichen wird. Doch der Advent bringt auch dieses Mal wieder jede Menge Wirbel mit sich: Denn Lena nimmt an einem Backwettbewerb teil. Dort trifft sie auf „Lillis Backperlen“, einer Bloggerin und der Shooting-Star in der Backszene. „Mit ihr bekommt Lena Konkurrenz für ihr Café, aber auch in der Liebe“, verrät Marzian. Denn Max, der als freier Journalist arbeitet, berichtet auch über Lilli.

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Neue Charaktere

„Ich habe den zweiten Teil um einige neue Charaktere erweitert. Der Kreis von Lenas Herzensmenschen wird größer – das Thema hat aber auch sehr viel hergegeben“, sagt Marzian. Da sei zum einen Max‘ skurrile Tante, die überraschend zu Besuch kommt. Zum anderen nimmt auch Lenas Ururgroßmutter Elvi eine bedeutende Rolle ein. „Im ersten Teil findet Lena ja unverhofft eine Postkarte ihrer Großmutter Greta in ihrem Briefkasten, die das erste ,Türchen‘ eines Adventskalenders bildet, den Oma Greta ihr für den Fall hinterlassen hat, dass sie noch nicht ihre große Liebe gefunden hat. Nun stand ich beim zweiten Teil vor der Herausforderung, etwas Ähnliches zu finden. Ich denke, das habe ich aber gut gelöst bekommen“, sagt Marzian.

Dieses Mal entdeckt Lena nämlich das Tagebuch ihrer Ururgroßmutter Elvi auf dem Dachboden. Lena beschließt, bis Weihnachten jeden Tag einen Eintrag zu lesen. „Nebenher läuft natürlich Lenas normales Leben ab – zu dem aber faszinierenderweise Elvis Überlegungen in den Tagebuch-Einträgen immer passen. Das bringt ihr eigenes Leben ganz schön Durcheinander“, erzählt Marzian, die beim Schreiben liebend gerne in die Welt des „Fräulein Gewürzzauber“ abgetaucht ist: „Ich hoffe, dass es meinen Lesern nun genauso geht.“ Die Geschichte solle beim Lesen ein wohlig-warmes Gefühl erzeugen. „Es gibt in der Welt so viele schlechte Nachrichten, da möchte ich meine Leser aus diesem Alltag rausholen und in eine Welt zum Wohlfühlen mitnehmen“, erklärt Marzian.

Der „entzückende Roman“ sei wie ein „zu Papier gebrachter Weihnachtsfilm“, schreibt der renommierte Lübbe-Verlag auf der Rückseite des Buches, bei dem auch der zweite Teil von „Fräulein Gewürzzauber“ wieder erschienen ist. Da die Geschichte in 24 Kapiteln verfasst ist, kann sie in der Adventszeit wie ein literarischer Adventskalender gelesen werden. Damit hat Stephanie Marzian ein Alleinstellungsmerkmal in der Literatur. „Es gibt Adventskalender mit 24 Kurzgeschichten für Erwachsene oder Rätsel-Adventskalender, bei denen die einzelnen Seiten sogar zugeklebt sind. Eine zusammenhängende Geschichte als Adventskalender gibt es aber ansonsten für Erwachsene nicht“, sagt die 45-jährige Autorin.

Lesung
3. Dezember, Bücherei St. Nicolai, Jan-Joest-Straße 12 in Kalkar, 13 Uhr, Voranmeldung unter Telefon 02824/9765120, Eintritt: fünf Euro.

Ursprünglich war die Geschichte von Lena und dem „Fräulein Gewürzzauber“ nur an ihre beste und längste Freundin Steffi gerichtet. Ihr hatte sie 2019 den Roman in 24 Kapiteln verfasst und Stück für Stück jeden Tag zu gelesen gegeben. Dann wandte sich die Kalkarin an eine Literarische Agentur, die ihr Manuskript an mehrere Verlage schickte. Unter anderem der renommierten Lübbe-Verlag zeigte Interesse und veröffentlichte schließlich mit großem Erfolg im vergangenen Jahr den ersten Teil von „Fräulein Gewürzzauber“, sodass mit „Zimtküsse und Honigduft“ der zweite Teil in diesem Jahr folgte. Ihn schrieb Marzian im vergangenen Jahr. Auch für die Illustrationen auf dem Cover und im Buch zeigt sich die studierte Designerin erneut selbst verantwortlich. „Alle habe ich zuvor mit Bleistift auf einem Papier vorgezeichnet und anschließend auf meinem Tablet digital gemalt“, verrät Marzian. Zusätzlich zu einem neuen Cover-Bild gibt es auch wieder an jedem Adventssonntag eine Zeichnung aus ihrer Feder.

Drei Rezepte

Das dieses Mal fast 380 Seiten umfassende Buch hat erneut ein hochwertiges Hardcover bekommen, was der Geschichte vom „Fräulein Gewürzzauber“ noch mehr Besonderheit verleiht. „Es ist immer noch unwirklich, dieses Buch in den Händen zu halten – und auch beide Teile nun nebeneinander zu sehen“, sagt Marzian. In „Zimtküsse und Honigduft“ hat die 45-Jährige am Ende des Romans auch wieder drei Rezepte niedergeschrieben, die ebenfalls in der Erzählung eine zentrale Rolle einnehmen. Eines davon hat aber auch für Marzian selbst eine sehr persönliche Bedeutung: Lenas Nusskranz. „Er wird bei uns in der Familie jedes Jahr in der Weihnachtszeit gebacken. Es ist ein altes Familienrezept“, sagt Marzian, die im Verlauf des Schreibens aber auch selbst in der Küche kreativ geworden ist: „Lena backt ja viele Pralinen. Da ich selbst wissen wollte, wie es geht, habe ich mir im Internet diverse Tutorials angeschaut. Zudem habe ich selbst mit verschiedenen Aromen und Gewürzen experimentiert – so wie Lena im Roman.“ „Oma Elvis Schneekugeln“ mit einer Mandarinenpüree-Füllung hat Marzian etwa selbst entwickelt.

Aktuell arbeitet Stephanie Marzian bereits am dritten – und letzten Teil – der Buchreihe. „Die Geschichte ist bereits fertig. Ich sitze gerade an der Korrektur, die noch in diesem Monat zurück zum Verlag geht“, sagt Marzian. Danach werde „Fräulein Gewürzzauber“ aber erstmal auserzählt sein. Die Kalkarin hat aber schon Ideen und Manuskripte für weitere Romane – darunter auch einen in Adventskalender-Form. „Mal schauen, wie es weitergeht“, sagt die Autorin.

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