KLEVE. Nach Bregenz, Dresden, Melle, Gotha und Tapfheim findet der nächste Deutsche Genealogentag in diesem Jahr vom 27. bis 29. Oktober in Kleve statt. Familien- und Ahnenforscher treffen in der Stadthalle auf rund 40 nationale und internationale Aussteller sowie ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen und Workshops. Veranstalter ist der Dachverband deutscher Familienforscher, die Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände, Ausrichter der Verein Mosaik, der sich schon seit 1987 der Ahnenforschung in und rund um Kleve widmet.

Die Resonanz ist vielversprechend. „Einige Vorträge sind schon ausgebucht“, freut sich Thorsten Heeck vom Mosaik-Vorstand auf das alljährliche Treffen, das zum Knüpfen von Kontakten, „Fachsimpeln“ und Austausch dient. Willkommen sind aber natürlich auch diejenigen, die sich einfach nur mal informieren wollen. „Die Messe kann ein guter Einstieg für alle sein, die sich mit ihrer eigenen Familiengeschichte auseinandersetzen möchten“, weiß Heeck. Der 47-Jährige ist über den „Ahnenpass“ der Großeltern zu seinem mitunter mühseligen Hobby gekommen, dem er einen gewissen „Suchtfaktor“ nicht abspricht. Rund 2.500 Personen konnte er bisher in seinem Stammbaum eintragen. Gekommen ist er bis zum Jahr 1625, „aber jetzt ist leider Schluss“, befürchtet Heeck. „Es ist sehr schwer, denn Quellen vor dem 30-jährigen Krieg gibt es kaum“, sagt er. Ausgenommen Adelige und wirklich wichtige Leute. Die einfache Bevölkerung wurde hingegen kaum erfasst. Was Heeck die Ahnenforschung deutlich erleichtert hat: „Meine Vorfahren haben in den letzten zwei bis drei Jahrhunderten fast ausschließlich am Niederrhein gelebt.“ Sie kamen aus Uedem, aus Düffelward und anderen Gemeinden im Umland. Heeck selbst hat es bis Huisberden geschafft. „Das ist schon sehr interessant, wenn man seine eigene Geschichte entdeckt – und es macht Spaß“, sagt er.

-Anzeige-

Startschuss am Freitag

Los geht es mit dem 73. Deutschen Genealogentag am kommenden Freitag von 14 bis 18 Uhr, am Samstag ist die Stadthalle von 9.30 bis 18 Uhr für Besucher der Ausstellung geöffnet und am Sonntag von 9.30 bis 14 Uhr. Im Vortragsprogramm reicht das Spektrum von „Transkribus für Genealogen – Digitalisierung, Handschriftenerkennung und Durchsuchen von historischen Dokumenten“ über „Die Bastardkinder der Grafen & Herzöge von Cleve aus der Dynastie Mark“ bis zu „Familienforschung im Internet – für Anfänger und Fortgeschrittene“. Ausgebucht sind unter anderem der Vortrag „Hexen, Vagabunden und andere Konsorten“ von Dr. Katrin Moeller und „Die Überfahrt“ von Dr. Tanja Fittkau vom Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven. „Wir werden aber an dem Tag selbst sehen, ob doch noch einige Plätze frei sind oder der Vortrag vielleicht ein zweites Mal angeboten werden kann“, betont Heeck, dass man durchaus flexibel ist. Wer an einem Workshop teilnehmen oder einem Vortrag lauschen möchte, sollte sich vorab anmelden. Das Programm kann auf der Internetseite www.genealogentag.de eingesehen werden. Dann benötigt man auch ein Tagesticket, das für Freitag und Sonntag je fünf Euro und am Samstag zehn Euro kostet (Kombi für alle drei Tage: 15 Euro).

„Wer nur die Messe besuchen möchte, zahlt keinen Eintritt“, betont Heeck. „Laufkundschaft“ ist also ausdrücklich erwünscht. „Es stehen ganz viele Leute zur Verfügung, die Kontakte vermitteln und bei Fragen weiterhelfen können“, sagt er. Und: Mit Kosten ist die Ahnenforschung nicht unbedingt verbunden. „Es gibt auch viele kostenfreie Datenbanken“, weiß der Profi.

Vorheriger ArtikelEltener Mühle leuchtet wieder
Nächster ArtikelWallfahrtsrektor Kauling wechselt von Kevelaer nach Telgte