Ausstellung
Bettina Schröter-Glittenberg (2.v.l.) hatte die Idee zur grenzüberschreitenden Ausstellung, an der Helga Hoepke (l.) und Annette Krauthausen (r.) mitwirken. Galeristin Alexandra Bottenbruch(2.v.r.) stellt die 60 Werke aus. NN-Foto: SP

KALKAR. Eine Frau, zwei Hautfarben: Die beiden ähnlich aussehenden Frauen – einmal jedoch hell- und einmal dunkelheutig – stehen mit ihren Köpfen dicht beieinander. Ihre Haare sind zu einer lockigen, dunklen Frisur verschmolzen. Es zeigt, wie ähnlich sich Menschen sein können, auch wenn sie unterschiedliche Hautfarben haben und doch irgendwie eins sind. Das Werk von Ursula Subke ist in der neuen Ausstellung „Menschenfrieden“ in der Galerie studio 20.21 am Markt in Kalkar aber nur eines von 60 Werken von elf Künstlern, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit den Themen Freiheit und Menschlichkeit befassen.

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Das Bild dieser beiden Frauen hat Ursula Supke erschaffen.

„Menschenfrieden“ ist jedoch noch aus einem anderen Grund eine ganz besondere Ausstellung. Denn sie ist ein grenzüberschreitendes Projekt zwischen deutschen und niederländischen Künstlerinnen und Künstler. Geboren wurde die Idee in Dresden. „Ich habe dort an einer Sommer-Akademie teilgenommen, welche der niederländische Künstler Fokko Rikkens spontan geleitet hat. Dort entwickelten wir die Idee“, erzählt Bettina Schröter-Glittenberg.

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Interreg-Programm

Beide suchten schließlich auf deutscher und niederländischer Seite Künstlerinnen und Künstler, die Werke zu den Themen Freiheit und Menschlichkeit beisteuern wollten. Sechs Niederländer und fünf Deutsche fanden sie letztendlich. Auch die Euregio Rhein-Waal konnte das Team überzeugen. Sie erhielten aus dem Interreg-Programm eine finanzielle Förderung zur Realisierung – kofinanziert von der Europäischen Union (EU).
Im Frühjahr trafen sich die Künstlerinnen und Künstler, die der Kunst hobbymäßig nachgehen, zu einem ersten Workshop. „Dort sammelten wir Inspirationen und hatten direkt viele Überlegungen. Für die Ausstellung wurden Werke extra angefertigt. Es gab aber auch welche, die schon vorher da waren, aber einfach gut zum Oberbegriff Menschenfrieden passten“, sagt Schröter-Glittenberg.

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„Menschenfrieden“ kann sehr unterschiedlich aussehen. Foto: Alexandra Bottenbruch

So sei es auch bei einem ihrer Bilder gewesen, auf dem zwei kubanische Männer auf einer Bank sitzen und eine Zigarre rauchen. Dass einer von ihnen in Gelb und Blau gekleidet ist, sei Zufall gewesen. Auf einigen anderen Bildern sind die Farben aus Solidarität mit der Ukraine aber bewusst gewählt. „Einige Werke sind sehr politisch, andere stellen wiederum nur Menschen oder den Frieden in den Mittelpunkt – manchmal auch sehr abstrakt“, sagt Galeristin Alexandra Bottenbruch. Helga Höpcke hat etwa ein „Rotes Paar“ gezeichnet, das in den restlichen roten, orangenen und gelben Tönen beinahe untergeht und mit dem Hintergrund verschwimmt. „Ein ähnliches Bild habe ich auch noch in Blau gemalt“, sagt Hoepke. Wofür sie stehen, möchte die Künstlerin den Betrachtern als Interpretationsspielraum überlassen. Abstrakte Werke sind im studio 20.21 auch von Annette Krauthausen zu sehen. Sie hat aber auch Skulpturen angefertigt, die ebenfalls Teil der Ausstellung sind.

Ausstellung in Assen

Gezeigt wurde „Menschenfrieden“ erstmalig im Mai und Juni im niederländischen Assen. „Dort haben wir am Befreiungstag – dem 5. Mai – die Ausstellungseröffnung gefeiert, welche wir auch bewusst auf diesen Tag gelegt hatten“, erzählt Schröter-Glittenberg. Die gemeinsame Ausstellung solle schließlich auch für eine Verbindung zwischen Niederländern und Deutschen stehen, die nach den schrecklichen Kriegsjahren und nach Jahrzehnten des gemeinsamen Handels heute entstanden sei.

Die Ausstellung „Menschenfrieden“ der elf deutschen und niederländischen Künstlerinnen und Künstler wird heute um 17 Uhr in der Galerie studio 20.21 am Markt in Kalkar von Bürgermeisterin Britta Schulz eröffnet. Sie ist anschließend bis zum 15. Oktober zu sehen. Am 23. und 24. September nimmt die Galerie auch am Kalkarer Kulturpfad teil.

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