Willkommen beim Biwak

KRANENBURG. Bei dem Wort Erbsensuppe denkt man normalerweise an Herbstwinterliches. Aber was ist schon normal? Beim jährlichen Biwak der Freiwilligen Feuerwehr Kranenburg gehört die Erbsensuppe zum Feiern wie das Blaulicht zum Einsatz.

Seit mehr als 50 Jahren

Seit mehr als 50 Jahren wird einmal jährlich Biwak gefeiert. Und was heißt ‚seit mehr als 50 Jahren‘? Daniel Cloosters, seines Zeichens stellvertretender Wehrführer: „Wir konnten tatsächlich keine genaue Jahreszahl ausfindig machen.“ Sein Kollege Stefan Vergeest ergänzt: „Das Biwak gab es auf jeden Fall schon, als wir noch das alte Gerätehaus hatten.“ Das wurde, erfährt man, 1956 gebaut. Das neue Gerätehaus wurde 1980 in Betrieb genommen. Fest steht: Das Biwak ist ein gewachsenes Stück Tradition.

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Um 19 Uhr geht’s los

Heuer wird am Freitag, 23. Juni, ab 19 Uhr gefeiert. „Unser Biwak ist für alle Leute offen und für uns Feuerwehrleute immer wieder eine gute Gelegenheit, uns auch bei der Kranenburger Bevölkerung in Erinnerung zu rufen.“ Die Freiwillige Feuerwehr Kranenburg hat derzeit 52 Aktive – drei davon sind weiblich. Im nächsten Jahr steht übrigens ein großes Jubiläum an. Die Freiwillige Feuerwehr wird 125 Jahr alt. „Und die Jugendfeuerwehr wird 25 Jahre alt“, sagt Gruppenführer Florian Gendritzki.

Eine Woche Aufbau

Zurück zum 23. Juni. Eine Woche lang wird aufgebaut. Zu den Traditionen des Kranenburger Biwaks gehört auch der Fallschirm, unter dem gefeiert wird. Eröffnet wird das Fest um 19 Uhr mit einem Konzert des Musikvereins Kranenburg. Anschließend – das dürfte zwischen 60 und 90 Minuten später sein – übernimmt dann DJ Reinhard die Bühne bis … schwer zu sagen. „Das Ende ist offen“, sagt Daniel Cloosters. Zurück zur Erbsensuppe. Cloosters: „Es gibt Leute, die eigens dafür kommen und sich dann in einem Topf Suppe für den nächsten Tag holen.“ Zubereitet wird die Erbsensuppe von den Kameraden der Löschgruppe Grieth. Auch das ist Teil der Tradition.

Wurst, Nacken, Speck

Natürlich: Erbsensuppe ist nicht jedermanns Sache, aber auch das ist kein Problem. „Wir bauen natürlich auch einen Grillstand auf.“ Das Motto: Wurst, Nacken, Speck. Pommes wird es nicht geben. „Die Wurst gibt‘s imBrötchen“, sagt Daniel Cloosters. Und da Tanzen und Essen Durst machen, gibt es drei Getränkestände und eine Cocktailbar. „All das wird von den Kameraden und ihren Frauen organisiert“, erklärt Stefan Vergeest. Überhaupt sind die Familien ein wichtiger Rückhalt für die Feuerwehrleute. „Die Familien halten uns den Rücken frei“, lobt Daniel Cloosters. Beim Biwak werden 50 bis 60 Kameraden nebst Anhang im Einsatz sein.
„Schön ist für uns, dass immer auch viele Kameraden von anderen Wehren zu Besuch bei unserem Biwak sind“, sagt Daniel Cloosters und fügt hinzu: „Und natürlich machen wir auch Gegenbesuche.“ Und zu den Feuerwehrkollegen, die zu Gast beim Biwak sind, gehören auch die befreundeten Wehren aus Ubbergen und Gennep. „Mit denen verbindet uns eine jahrzehntelange Freundschaft.“

Platz ist für alle

Wenn im nächsten Jahr Grund für ein Doppeljubiläum besteht (125 Jahre Feuerwehr, 25 Jahre Jugendfeuerwehr), wird es in diesem Jahr noch eine Premiere geben, denn nach den Sommerferien startet in Kranenburg die Kinderfeuerwehr. Und noch bevor das Projekt an den Start gehen wird, gibt es bereits eine Warteliste. 20 Kinder können mitmachen und längst sind alle Plätze vergeben. Das gilt natürlich für das Biwak nicht: „Platz ist reichlich, und wir freuen uns über jeden Gast“, sagen Cloosters, Vergeest und Gendritzki.
Wer übrigens Lust hat, sich bei der Feuerwehr zu engagieren, sollte montags um 20 Uhr zum Feuerwehrhaus in Kranenburg, Tiggelstraße 3, kommen, wo natürlich auch das Biwak (Eintritt frei) stattfindet.

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