ZYFFLICH. Es ist ein Ort der Entschleunigung und Inspiration – „und es hat auch etwas Spirituelles.“ Sagt John Sampers und genießt an diesen heißen Sommertagen den Schatten auf seiner Terrasse, während er den Blick über den weitläufigen Garten schweifen lässt. „Hier ist es wild und naturbelassen, das mögen die Deutschen ja nicht ganz so gern“, sagt der sympathische Niederländer mit einem Lächeln. Im Jahr 2009 hat der heute 73-Jährige gemeinsam mit seiner Frau Colette den Schritt über die Grenze und einen „Neu-Anfang“ gewagt.

Einen „Nieuw Begin“ hatte den beiden ein chinesisches Münz-Orakel ans Herz gelegt und dementsprechend heißt auch die Dünenlandschaft mit „wildem“ Bewuchs, in der sich rund 200 afrikanische Skulpturen entdecken lassen, „Nieuw Begin“. Die meisten Kunstwerke stammen aus Simbabwe. „Ich war 1999 das erste Mal dort“, erinnert sich Sampers gern zurück. Obwohl es damals bereits ein „Neu-Anfang“ war, dem eine nicht ganz so leichte Zeit vorausgegangen ist. „Kunst hat mich schon immer interessiert“, sagt der Mann, der eigentlich Psychotherapeut ist und auch viele Jahre in diesem Beruf gearbeitet hat. 1999 war damit Schluss. Sampers reiste in den Süden Afrikas und arbeitete mit einheimischen Bildhauern und Künstlern, gab Workshops und fasste Fuß als Galerist.

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“Neu-Anfang” in Zyfflich

Kunst aus Afrika gibt‘s im Garten zu sehen. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

Es folgten eine Reihe von Ausstellungen, zunächst in Afferden, später unter anderem am Schloss Gnadenthal in Kleve und im Krefelder Zoo. Heute befinden sich die Skulpturen, die man auch käuflich erwerben kann, im „Nieuw Begin“. „Das ist ein toller Platz und ich habe in meinem Alter auch nicht mehr die Kraft, große Ausstellungen zu stemmen“, sagt Sampers. Die Skulpturen erinnern ihn an viele Reisen und unzählige Begegnungen mit interessanten Menschen. Heute trifft er die interessanten Menschen in seinem Skulpturengarten. Er schätzt den Austausch und die Gespräche und freut sich, dass seine Konzert-Sonntage (jeweils Einlass ab 15 Uhr, Eintritt zehn Euro, Anmeldung erforderlich) einen treuen Zuschauerkreis begeistern. Neue Gesichter sind natürlich stets willkommen. „Zur Eröffnung spielte 2009 eine Bob Dylan Coverband. Ich mag die Musik sehr. Daraufhin kamen Anfragen von anderen Bands, die auch gern hier auftreten wollten“, beschreibt Sampers, wie der „Neu-Anfang“ zur Konzert-Location wurde.

Konzerte 2023

In diesem Jahr waren es 43 Bewerber, 16 von ihnen haben den Zuschlag für einen Auftritt im Garten Zum Querdamm 67 a in Zyfflich bekommen. Am kommenden Sonntag, 18. Juni, ist die Grenzsland Big Band zu Gast, am 25. Juni kommen De Rolero‘s. Weiter geht es mit Rewind am 2. Juli, Phil‘s Bluesparty am 9. Juli, Fox‘ Return am 16. Juli und The Lacions am 23. Juli. Im August stehen zunächst die Klangfabrik Allstars auf der Bühne (6.), gefolgt von Taste of Ruby (13.), Mannen in de war (20.) und Poeziecentrum Nederland (27.), im September die BoerenMaasBand en Marieke (3.), @crossroads (17.), PEBB (24.) und zum Abschluss am 1. Oktober Djezpes. Im Schnitt kommen 60 Leute, bei Regen oder wenn es zu heiß ist, auch mal nur 30 und bei 100 wäre das Maximum erreicht. Alle weiteren Infos findet man unter www.nieuwbegin.de.

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