Han Groot Obbink
Han Groot Obbink baute das Wunderland Kalkar maßgeblich auf und brachte auch Leben in die Stadt. NN-Foto: SP

NIEDERRHEIN. Als Han Groot Obbink am vergangenen Montag ein letztes Mal von seinem Zuhause in Grieth zum Wunderland Kalkar fuhr, ging er gedanklich noch einmal die vergangenen fast 27 Jahre durch, die er als Geschäftsführer den heutigen Freizeitpark-, Messe- und Hotel-Komplex in einer unvergleichlich engagierten Art und Weise maßgeblich aufbaute. „Als ich über den Deich gefahren und das Gebäude gesehen habe, habe ich gedacht, wie unglaublich gut uns das gelungen ist. Es ist etwas Schönes entstanden“, sagte Groot Obbink im Rahmen seines Abschiedes am vergangenen Montag. Der 62-Jährige bedankte sich in einer ausgiebigen Feierstunde noch einmal bei seinen Mitarbeitern und Kollegen des Wunderlandes, sämtlichen Weggefährten aus allen möglichen Bereichen sowie seiner Familie und Freude für die vergangenen 27 Jahre.

Erst vor einem Monat hatte Groot Obbink seinen Rücktritt als Geschäftsführer des Wunderlands Kalkar verkündet. Die Verleihung der Goldenen Sonne Ende April war seine letzte große Veranstaltung, für die er sich verantwortlich zeichnete. Es war nur eine von vielen Highlights im Veranstaltungskalender, welche die Stadt Kalkar vor allem dem gebürtigen Niederländer zu verdanken hatte. Denn mit seinen teilweise verrückten Ideen wie etwa dem Winter Wunderland Drive-In sorgte Groot Obbink teilweise über die Grenzen der Nikolaistadt hinaus für Aufsehen – stets aber mit großem Erfolg. Als langjähriger Vorsitzender der Werbegemeinschaft Kalkar aKtiv initiierte er etwa den mehrwöchigen „Sommer in der Stadt“ auf dem Kalkarer Marktplatz oder das Schlemmer-Event „Kalkar genießen“, mit dem er auch das etwas abseits gelegene Wunderland Kalkar mit dem Herz der Nikolaistadt zusammenbrachte.

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Stolz und Dankbarkeit

Es sei nicht immer einfach gewesen, sagte Groot Obbink am vergangenen Montag, aber am Ende sei alles gut gewesen. Der 62-Jährige bedankte sich unter anderem bei der Stadt Kalkar, den Politikern in Kalkar, der Kreis-Wirtschaftsförderung, dem Werbeverein, den Gastronomen und den Lieferanten. Besonders aber hob er drei Säulen hervor: So sei er unglaublich stolz und dankbar für seine Familie. Ehefrau Petra und die Kinder Pim und Mette waren bis vor Kurzem selbst noch für das Wunderland Kalkar tätig, haben mittlerweile aber andere berufliche Herausforderungen gefunden.

Hennie van der Most, der erst im vergangenen Sommer das Wunderland Kalkar an DeFabrique Holding verkaufte, habe derweil vor drei Jahrzehnten den Grundstein für alles gelegt: „Vielen Dank für das Vertrauen und dass Du hier alles möglich gemacht hast.“ Außerdem bedankte sich Groot Obbink bei „allen fleißigen Händen“, ohne die der Erfolg niemals möglich gewesen wäre. Auch seine Mitarbeiter hätten ihn in den vergangenen fast 30 Jahren mit großem Stolz erfüllt.

“Du bist das Wunderland”

Ein Wunderland ohne Han Groot Obbink ist für viele immer noch unvorstellbar. „Du bist das Wunderland Kalkar“, sagte etwa Marten Foppen von der DeFabrique Holding, der die Geschäftsführung des Wunderlands nun kommissarisch übernommen hat. Groot Obbink habe ihm beim ersten Treffen gesagt, dass das Wunderland ein Familienbetrieb sei: „Und das fühle ich jetzt jeden Tag auch.“

Gute Zusammenarbeit

Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz lobte indes die gute Zusammenarbeit – sei es für das Wunderland oder die Werbegemeinschaft Kalkar aKtiv gewesen –, die sie „in einem Bruchteil der fast 27 Jahre“ erlebt habe. „Man muss ein Ziel haben und gemeinsam in eine Richtung laufen. Wir waren nicht immer einer Meinung. Jeder hatte seinen Standpunkt. Wie du aber einmal so schön gesagt hast: Wir konnten am Ende gemeinsam durch eine Tür gehen“, sagte Schulz. Groot Obbink habe immer machen wollen. Er habe nie gezögert, sondern getan: „Das hat mir sehr geholfen.“ Alles habe aber seine Zeit. „Alles entwickelt sich weiter und es geht weiter.“ Für das Wunderland Kalkar gelte das genauso wie für Han Groot Obbink selbst.

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