GOCH. 38 Schauspieler, etliche Helfer hinter den Kulissen, intensive Proben seit September vergangenen Jahres: Die Fakten können gar nicht wiedergeben, was es für die Mitglieder der inklusiven TheaterWerkstatt Haus Freudenberg bedeutet, nach zweijähriger Corona-Zwangspause endlich wieder mit einem neuen Stück, der „Dreigroschenoper“ nach Bertolt Brecht auf der Bühne stehen zu können.

So erzählen die Schauspieler zu Beginn des Pressetermins am Standort in Goch erst einmal, was sie bewegt. „Hier kann ich so sein, wie ich wirklich bin“, sagt Gabi und fasst damit zusammen, was der Schlüssel der TheaterWerkstatt, die es in dieser Form seit 2014 gibt, ist. „Das macht uns aus“, bekräftigt Anna Zimmermann-Hacks, Regisseurin und seinerzeit Initiatorin des Projekts. In der Pandemie das Gemeinschaftsgefühl zu behalten, das sei nicht immer einfach gewesen. Aber alle gemeinsam haben die Hürden genommen und sind voller gespannter Vorfreude auf die kommenden Aufführungen.

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Menschliche Schattenseiten

„Dreigroschenoper“, das ist die Liebesgeschichte von Polly und Mackie Messer, mit Indra Sinnwell und Max Meyer in den Hauptrollen. Eine Geschichte rund um die beiden Gauner Macheath und Peachum, über die Welt der menschlichen Schattenseiten ohne gesellschaftlichen Zusammenhalt; über Erpressung, Konkurrenz, das „horizontale Gewerbe“, eine heimliche Hochzeit und Mitleid. Es versteht sich von selbt, dass die TheaterWerkstatt dem Brecht-Klassiker ihren ganz eigenen Stempel aufdrückt. „Wir erzählen mehr zum Hintergrund der Personen“, erklärt Anna Zimmermann-Hacks, „das ist nicht die ,Dreigroschenoper‘, die jeder kennt.“ Oder wie es Schauspielerin Sonja ausdrückt: „1:1 kann ja jeder.“

Klassiker würdevoll umgesetzt

In diesem Genre habe man sich schauspielerisch noch nicht bewegt, so Zimmermann-Hacks: „Auch wir schaffen es, einen Klassiker würdevoll umzusetzen“, zeigt sie sich stolz auf die Leistung des Ensembles. Musikalisch ist nur der weltbekannte Song von den „Haifischzähnen“ geblieben, ansonsten kommt das Stück mit vielen eigenen neuen Liedern daher, die von der Live-Band gespielt werden – ebenfalls ein markenzeichen der TheaterWerkstatt.
Abgesehen von der Premiere am 15. Mai gibt es noch etwas, auf das sich die Truppe freut: „Wir dürfen unsere Aufführung beim 1. Inklusiven Amateurtreffen am 28. Mai in Oberhausen präsentieren“, berichtet Anna Zimmermann-Hacks, „was für uns eine große Ehre bedeutet. Wir sind schon jetzt sehr gespannt darauf.“ Das entschädige ein wenig dafür, dass in diesem Jahr aufgrund von Terminschwierigkeiten keine Aufführungen in Kleve stattfinden können. Das 1. Inklusive Amateurtheatertreffen NRW wird ausgerichtet von der Lebenshilfe Oberhausen, in Kooperation mit em Theater der Stadt; gefördert wird es von der Aktion Mensch.

Aufführungen
Premiere feiert das Stück am Samstag, 14. Mai, 19 Uhr, in der Liebfrauenschule Geldern. Die weiteren Termine sind: Sonntag, 15. Mai, Liebfrauenschule Geldern; Freitag, 20. Mai, 19 Uhr; Samstag, 21. Mai, 19 Uhr, sowie Sonntag, 22. Mai, 15 Uhr, Bühnenhaus Kevelaer. Einlass ist eine Stunde vor Beginn. Karten (zehn Euro) gibt es ab dem 25. April nur im Vorverkauf: Kevelaer, Service-Center Tourismus und Kultur, Peter-Plümpe-Platz; Kleve, Haus Freudenberg, Am Freudenberg 40 und Geldern, Augenoptik Sommer, Bahnhofstraße 2a.

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