Autor Hannes Haag (l.) und sein ehrenamtlicher Helfer Nils Engelbert stimmen die letzten Details für den Druck von Haags Buch ab. Foto: Caritasverband Geldern-Kevelaer

KEVELAER. Der Caritasverband Geldern-Kevelaer hat im vergangen Jahr einen neuen Weg in der Ehrenamtsarbeit eingeschlagen. Mit der noch jungen App-Lösung Nyby werden Hilfesuchende und HelferInnen in der Wohnanlage Klostergarten und den angrenzenden Nachbarschaften zusammengeführt. „Wir sind gut aus den Startblöcken gekommen“, zeigt sich Jessica Sieben, Quartiersmanagerin, zufrieden.

Doch sogleich schiebt sie ein „aber“ hinterher: „Aktuell haben wir allerdings deutlich mehr Gesuche als Angebote. Wir suchen daher noch weiter nach einsatzfreudigen Menschen, die Zeit, Grips oder Muskelkraft verschenken möchten.“ Es sind somit weiter noch Anpacker, Teilzeithelden oder Kaffeetrinker gesucht, die beispielsweise einen schweren Sack Blumenerde in den zweiten Stock tragen, beim Einrichten des neuen Handys helfen oder einen Behördengang oder Arztbesuch begleiten.

-Anzeige-

Vorabgespräch und Registrierung

Es sind lediglich ein kurzes Vorabgespräch und eine Registrierung erforderlich, damit die potenziellen HelferInnen per App erreichbar sind. Das jeweilige Hilfegesuch wird in der App den Ehrenamtlichen angezeigt und wer Zeit hat, kann die Aufgabe übernehmen. „Die Hilfe kann also recht flexibel erfolgen. Niemand ist an bestimmte Tage oder Zeitkontingente gebunden“, erläutert Sieben. Genau das war für Nils Engelbert der entscheidende Grund, sich auf diese Weise ehrenamtlich zu engagieren. „Als Familienvater möchte ich zeitlich flexibel bleiben und mich nicht auf bestimmte Zeiten festlegen“, so Engelbert.

Aktuell unterstützt er Hannes Haag bei der Herausgabe eines Buches. Haag hat es sich zum Ziel gemacht, auf die zunehmende Zerstörung von Lebensräumen in der Natur hinzuweisen und möglichst viele zu einem Umdenken zu bewegen. So entstand die Idee eines Buches, das der immer noch als Modedesigner tätige Senior auch eigenhändig illustriert hat. Nils Engelbert scannt die Buchseiten und überführt das Manuskript in Dateiform, um es zur Druckreife zu bringen. Im Februar soll der Buchdruck starten: „Auf jeden Fall“, sind sich die beiden einig, die ohne die Ehrenamts-App sicherlich nicht zusammen gefunden hätten.

App-Lösung Nyby

Im Gegensatz zu sozialen Netzwerken oder Nachbarschaftsplattformen hat die von der Caritas verwendetet App Nyby einen entscheidenden Vorteil: „Wir bieten sowohl für diejenigen, die Unterstützung benötigen, als auch für die Ehrenamtler eine besondere Sicherheit. Denn alle beteiligten Personen sind uns bekannt, da die Caritas dieses Angebot begleitet und Hilfen vermittelt. So können Helfende und Angebote passgenau zusammengebracht werden“, so Sieben. „Mit der App wollen wir auch jüngere Menschen ansprechen und für das Ehrenamt gewinnen. Denn mit nur wenigen Klicks kann jeder seine Hilfe anbieten. Wir freuen uns daher über jeden der mitmacht. Je mehr sich einbringen, umso größer wird unser Angebot.“
Mehr Informationen für Helfende als auch Hilfesuchende gibt es bei der Quartiersmanagerin Jessica Sieben unter Telefon 02832/9773855 oder per Mail unter jessica.sieben@caritas-geldern.de.

Vorheriger ArtikelNeue Öffnungszeit im Testzentrum
Nächster ArtikelARD-Beitrag stellt ‘Klever Modell’ vor