Smartphone-Training
Den digitalen Smartphone-Kurs stellten vor (v. l.): Bürgermeister Thomas Ahls, die beiden Nachbarschaftsberater Alexander Böhm und Sebastian Holger Mandt, Sonja Böhm (Nachbarschaftskoordinatorin der Gemeinde Alpen), Corina Schulz (Sekundarschule Alpen) und Kirsten Parbel (Schulsozialarbeiterin der Sekundarschule). NN-Foto: Thomas Langer

ALPEN. Nicht nur ältere Menschen können den jungen Leuten mit ihrer Erfahrung viel beibringen – anders herum geht es auch, wie der Smartphone-Kurs in Alpen zeigt. Seit April 2019 gibt es ihn, in Zeiten von Corona ist das in der alten Form aber kaum durchführbar. Deshalb gibt es jetzt einen neuen Ansatz: Schüler geben Senioren mit selbstgedrehten Videos anschauliche Hilfestellung. Der erste Film ist nun erschienen.

Das Smartphone-Training ist ein gemeinsames Projekt der Leader-Nachbarschaftsberatung für die Gemeinde Alpen, der Sekundarschule und dem Seniorenkreis der Dorfwerkstatt. Ursprünglich halfen die Sekundarschüler drei Mal im Monat in einstündigen Veranstaltungen bei Fragen und Problemen, auch zu Tablet und Notebook.

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Als eine Veranstaltung im Rahmen des sozialen Projekts „Menschen für Menschen“ ist besonders die soziale Komponente von „Jung schult Alt“ ausschlaggebend, das Miteinander und dabei zu zeigen, wie Generationen voneinander profitieren können. Denn nicht nur die Senioren haben etwas davon. Auch die Schüler können ihre Kenntnisse durch neue, unbekannte Fragen festigen, Kompetenzen erlangen, generationenübergreifende Kontakte knüpfen und anderen helfen. „Vom Schüler zum Lehrer“, sagt Kirsten Parbel, Schulsozialarbeiterin an der Sekundarschule. 150 Bürger haben das Angebot des Smartphone-Kurses seit April 2019 schon angenommen.

Smartphone-Kurs: Digitale Lösung

Präsenzveranstaltungen sind zu Zeiten von Corona jedoch etwas schwierig, wobei die Nachfrage bei den Senioren ungebrochen blieb. Deshalb gehen die Verantwortlichen nun mit Erklärvideos den digitalen Weg. „Die Senioren sollen nicht alleine gelassen werden“, betont Corina Schulz, Leiterin der Abteilung II der Sekundarschule, die damit für die Jahrgänge Acht und Neun verantwortlich ist. Die Schüler der Sekundarschule drehen nun in einer Schul-AG in Kleingruppen etwa dreiminütige Videos zu verschiedenen Themen, auch die konkrete Darstellung erarbeiten sie selbst. In Vorbereitung sammelte man die häufigsten Fragen der Senioren.

Diese moderne Herangehensweise soll auch dazu führen, das Interesse der Schüler am generationenübergreifenden Engagement zu wecken. Alexander Böhm, Lukas Klümpen und Sebastian Holger Mandt begleiten sie beim Schaffensprozess. Die drei halfen Senioren vor Corona als Nachbarschaftsberater zu Hause weiter – denn nicht immer waren die komplexeren Probleme im Kurs zu klären.

Kleine Hilfe, große Hilfe

Welche Bedeutung die Hilfe für Senioren hat, zeigt ein Beispiel, das den Beginn der Nachbarschaftshilfe im häuslichen Bereich markierte. Fotobücher sind für Ungeübte nicht besonders leicht zu erstellen, also half Böhm einem älteren Mitbürger dabei, der das Ergebnis wiederum seiner Familie stolz zu Weihnachten schenkte.

„Das hat sich dann herumgesprochen“, sagt Nachbarschaftskoordinatorin Sonja Böhm. Außerdem wird schon an der Nachbarschaftshilfe der Stellenwert des sozialen Kontakts deutlich, vor allem für die älteren Bürger: Es kann nämlich durchaus vorkommen, dass sie die Berater zum Essen einladen.

Die soziale Gewichtung wird darüber hinaus auch an den Präsenzveranstaltungen des Kurses deutlich, in deren Anschluss die Begleiter des Smartphone-Trainings – Böhm, Parbel und Viktor Illenseer vom Seniorenkreis der Dorfwerkstatt Alpen – mit den Teilnehmern über Probleme und Sorgen sprachen. Gemeinsam schauten sie, wie das gemeinsame lokale Netzwerk weiterhelfen kann.

Viele Fragen zu klären

Das erste Video zum digitalen Smartphone-Kurs ist zwar etwas länger geworden, beantwortet aber schon einige der häufigsten Fragen. Darunter das Einrichten des Smartphones, Anrufen, Notfallnummer, Kontakte speichern oder Schriftgröße ändern.

Weitere Themen in zukünftigen Videos sollen unter anderem die Nutzung von Whatapp, Fotos, Videos oder Sprachnachrichten sein.  „Auch die Gefahren bei der Nutzung müssen genannt werden. Dafür möchten wir zu gegebener Zeit die Polizei um Mitwirkung bitten“, sagt Böhm. Parbel ergänzt: „Themenbereiche haben wir eine ganze Menge, sodass wir bestimmt 20 Filme zu unterschiedlichen Fragen veröffentlichen können.“ Nach aktueller Planung soll pro Monat ein Film veröffentlicht werden.

Das erste Video ist mittlerweile im Rahmen der „TalentTageRuhr“ auf Youtube unter www.youtube.com/watch?v=UIj3ntTomDY&feature=youtu.be erschienen und wird auf den Webseiten der Verantwortlichen, Crossiety und über Whatsapp und E-Mail verlinkt.

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