Appeldorn
So könnte der Appeldorner Marktplatz in Zukunft aussehen. Neben einem Bäckerei-Café sollen dort auch Wohnungen entstehen. Foto: Ader und Kleemann

APPELDORN. Ein Marktplatz ist in einem Dorf oftmals ein bedeutsamer Ort. Er kann ein täglicher Treffpunkt zum Austausch für alle Bewohner sein und zugleich Platz für besondere Anlässe bieten, die zu einem aktiven und gesellschaftlich wertvollen Dorfleben beitragen. In Appeldorn befindet sich der Dorfplatz allerdings in einer Art Winterschlaf. Nur einmal im Jahr – im September zum jährlichen Schützenfest (das dieses Jahr coronabedingt nicht stattfindet) – erwacht er zum Leben. Das soll sich aber bald ändern: Denn eine Bauherrengemeinschaft, zu der unter anderem der CDU-Bürgermeisterkandidat Sven Wolff und Architekt Gunnar Ader vom Architekturbüro Ader und Kleemann aus Kalkar gehören, möchte den Appeldorner Dorfplatz an der Reeser Straße/Sankt Lambertus-Straße neugestalten und innovativ bebauen. Über ihre Pläne möchten sie am Freitagabend, 5. September, die Appeldorner Bürger in einer öffentlichen Veranstaltung in der Gaststätte “Op den Huck” in Appeldorn informieren.

Appeldorn
Der Lageplan mit dem Blick von oben zeigt, wie sich das Gebäude und der Parkplatz in das bestehende Gebilde einfügen sollen.
Foto: Ader und Kleemann

Bislang herrscht auf dem Appeldorner Dorfplatz vor allem Tristesse: Das Gebäude der ehemaligen Grundschule steht leer und ist ungenutzt. Der ehemalige Schulhof dient den Bürgern heute zum Parken. Einmal jährlich ist er auch Veranstaltungsort für das Schützenfest, dessen Festzelt dort aufgebaut wird. Das soll auch in Zukunft weiterhin möglich bleiben. Denn inmitten des neuen Wohnhauses, das im unteren Bereich ein Bäckerei-Café beherbergen soll, soll auch ein öffentlicher Parkplatz mit ausreichend Platz für ein Festzelt erhalten bleiben. „Dieses würde minimal auf die Straße ragen, was aber kein Problem darstellt, da die Straße beim jährlichen Schützenfest ohnehin gesperrt ist“, sagt Ader, der die Planungen mit seinem Büro gemacht hat.

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18 Wohnungen zwischen 55 und 85 Quadratmetern sollen auf dem Platz entstehen. „Wir haben in Appeldorn das Problem, dass wir zu wenige kleine Wohnungen haben. Dabei haben wir einige Senioren, denen ihr Haus in Appeldorn altersbedingt zu groß wird und die sich verkleinern wollen. Die müssen sich aktuell aber in Xanten oder Kalkar umschauen, obwohl sie viel lieber in ihrem Dorf bleiben würden. Deshalb wollen wir seniorengerechte Wohnungen schaffen“, sagt Wolff.

Das Objekt soll insgesamt drei Etagen umfassen und unten ein Bäckerei-Café beinhalten, indem drinnen und draußen gesessen werden kann und das zusätzlich einen Außer-Haus-Verkauf anbietet. „Appeldorn fehlt eine Bäckerei und ein gemeinsamer Treffpunkt zum Austausch“, sagt Wolff. Beides würde ein Bäckerei-Café abdecken. Eine Konkurrenzsituation zur gegenüberliegenden Gaststätte „op den Huck“ entstünde nicht. Mit dem Wirt habe man bereits gesprochen und er begrüße die Idee.

Das dreigeschossige Haus soll modern mit einem flachen Satteldach passend zum Dorf-Charakter gestaltet werden und auch an den Wohnungen angrenzende Balkone enthalten. Zum Haus sollen außerdem private PKW-Stellplätze gehören. Des Weiteren sind 21 öffentliche Stellplätze geplant, die einmal jährlich Platz für das Festzelt der Schützen bieten sollen. Diesen Bereich soll die Stadt Kalkar pachten, während die Bauherrengemeinschaft auch Eigentümer des restlichen Grundstücks sowie des Gebäudes sein werde, wie Ader und Wolff vorstellen. Die Wohnungen wollen sie vermieten.

Fertigstellung 2022

Ein entsprechender Bebauungsplan sei bereits seit Mitte des Jahres vorhanden. Die Bauherrengesellschaft hofft, dass die Arbeiten im kommenden Frühjahr beginnen können. Die komplette Maßnahme soll bis spätestens Ende 2022 fertiggestellt werden.

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