Mini-Art: am liebsten live!

BEDBURG-HAU. „Natürlich haben auch wir in der Zeit des Lockdowns mit digitalen Formaten experimentiert“, sagt Crischa Ohler vom Theater Mini-Art in Bedburg-Hau, „aber letztlich lebt das Theater vom direkten Kontakt zum Publikum.“ Eben der soll jetzt wieder stattfinden: Mini-Art stellt den neuen Spielplan vor.
Natürlich ist alles ein bisschen anders – ein bisschen kleiner, aber vielleicht auch ein bisschen intensiver. 48 Zuschauer sind pro Vorstellung zugelassen. Eine Vor-Anmeldung ist zwingend erforderlich. „Die Daten, die wir dabei erheben, werden nach Ablauf von vier Wochen gelöscht“, erklärt Ohler.

Kann ich so gehen?

Alles beginnt mit einer Premiere der Theatergruppe „Hausmarke“ aus dem Ruhrgebiet am Samstag, 12. September, um 16.30 Uhr. Gespielt wird – passend zum Thema – auf dem LVR-Friedhof. Es geht um die (theater-)spielerische Auseinandersetzung mit Tod, Sterben und Abschied. So rückt der Stücktitel in ein anderes Licht. 40 Zuschauer sind zugelassen. Die werden in vier Gruppen aufgeteilt, die dann von einem „Einsatzkommando“ zu den Spielorten geführt werden. Crischa Ohler: „gespielt wird übrigens bei jedem Wetter“, und Hans Twittmann von „Hausmarke“ ergänzt: „Wir haben auch Regencapes dabei.“ „Hausmarke“ feiert übrigens mit „Kann ich so gehen?“ in Bedburg-Hau Premiere.

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Ein Schaf fürs Leben

Am 27., 28., 29. und 30 September (Sonntag bis Mittwoch) finden dann Mini-Art-Heimspiele statt. Gegeben wird das äußerst sehenswerte „Schaf fürs Leben“. Crischa Ohler: „Es geht darum, was möglich sein kann, wenn man bereit ist, das Vorgefertigte zu hinterfragen.“ Da trifft ein Wolf auf ein arglosvorurteilsfreiherzerfrischendes Schaf. Die beiden unternehmen zusammen eine Schlittenfahrt. Eine Parabel, die irgendwie direkt ins Herz geht.
Mit dem Schaf fürs Leben ist Mini-Art im Rahmen des Spielartenfestivals in Köln (4. Oktober), Münster (8. Oktober), Mönchenglabach (9. Oktober), Viersen und im Rahmen des Westwindfestivals in Viersen (3. November), in Pulheim (16. November) und in Herne (17. November) zu sehen.

Bilder Deiner großen Liebe

Am 27., 28. und 29. November (Freitag, Samstag, Sonntag) ist das „Kollektiv.plakativ und neverendingstory aus Köln mit „Bilder Deiner großen Liebe“ zu Gast in Bedburg-Hau. „Bilder Deiner großen Liebe“ ist ein Theaterstück von Robert Koall nach dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Herrndorf.
Performer und Musiker Tobias Gubesch: „Mit ‚Bilder Deiner großen Liebe‘ hat Herrndorf der Figur Isa aus seinem Bestseller ‚Tschik‘ einen eigenen Roman gewidmet.“ Das Ganze beginnt nicht eben unpassend mit dem „Ausbruch“ aus einer psychiatrischen Klinik. Das Besondere in diesem Dreipersonenstück erklärt Gubesch so: „Wir sind jeder alle.“ Das Grundthema des Stückes: Die Suche nach Akzeptanz und die Sehnsucht, verstanden und wahrgenommen zu werden. Auch Musik spielt eine wichtige Rolle.

Ein Garten für den Wal

Natürlich gibt es auch im neuen Spielplan eine „hauseigene Premiere“. Crischa Ohler: „Wir freuen uns riesig, dass wir die Rechte bekommen haben, das fantastische Bilderbuch von Toon Tellegen verarbeiten zu dürfen.“ Die Besetzung Crischa Ohler und Sjef van der Linden zusammen mit Regisseur Rinus Knobel ist fast schon ein Erfolgsgarant. Wer „Ein Garten für den Wal“ erleben möchte, hat vom 1. bis zum 6. Dezember Gelegenheit, sich für eine der Vorstellungen anzumelden.

Ox und Esel

So wie das „Dinner for One“ im Fernsehen irgendwie zu Silvester gehört, geht es für Mini-Art nicht ohne den Weihnachtsklassiker „Ox und Esel“.
Ein Genuss für „Wiederholungsseher“ aber nicht minder für alle, die das Stück noch nicht erlebt haben. Es spielen Sjef van der Linden und Peter Eckartz unter der Regie von Rinus Knobel. Termine: 17., 18., 19., 20., 21. und 26. Dezember.
Anmeldungen für alle Stücke sind telefonisch (02821/811570) oder per Email (info@mini-art.de) möglich. Sjef van der Linden: „Wir hoffen jetzt, dass sich die Spielsituation jetzt nicht zum Schlechten verändert, denn wir freuen uns unheimlich darauf, unser Publikum wieder erleben zu können.“
Noch eines muss man konstatieren: Nie war Erscheinen so wichtig wie in diesen Zeiten. Die Faustregel: Wer helfen will, muss hingehen und bekommt „so ganz nebenbei“ wunderbares Theater geboten.

Der neue Spielplan im Internet

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