Johannes Oerding mit Gogo und Doris Caglic vor dem Haus Manten in Geldern. Foto: Benjamin Brauers

GELDERN. „Das war ganz klar eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Ich bin gefragt worden und mein erster Impuls war: Warum eigentlich nicht?”. Johannes Oerding kann es selbst noch kaum glauben. Der Sänger und Songwriter, in Kapellen aufgewachsen und mittlerweile in Hamburg zuhause, hat die Immobilie Haus Manten in Geldern gekauft.

14 Jahre betreiben die Eheleute Caglic bereits die Traditionsgaststätte Manten auf der Hülser-Kloster-Straße in Geldern. 2006 eröffnete die Gaststätte nach einem 30-jährigen Dornröschenschlaf wieder. 250 Gelderner Bürger gründeten eine Aktiengesellschaft, die die Modernisierung im alten Stil finanzierten. So konnte das Kleinod erhalten bleiben. Die Gaststätte Manten gehört sicherlich zu den ältesten noch existierenden Kneipen dieser Art im Gelderland, die älteste ist sie jedenfalls in Geldern. Das Konzept, in einer Aktiengesellschaft eine Bürgerinitiative für eine Kneipe zu bündeln, ist einzigartig in Deutschland. Trotz vieler Bedenken hat es funktioniert und geht nun weiter. Gogo und Doris Caglic haben den Pachtvertrag vorzeitig verlängert. „So was wie Manten war schon immer unser Traum”, erklärt Doris Caglic, die mit ihrem Mann Gogo großen Anteil an der Erfolgsgeschichte hat.

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Mit dem neuen Eigentümer der Immobilie ändert sich nichts am Konzept und den bestehenden Verträgen. Johannes Oerding steigt automatisch in alle Verträge ein, so auch in den mit der Manten AG, die wiederum der Vermieter von Caglic ist. Aktionär ist Oerding nun auch. „Ein Geschenk der Verkäufer, über das ich mich sehr gefreut habe”, betont der Musiker.

2004 wählte die Band Groovekeller mit Johannes Oerding (r.) das Haus Manten (hier im Innenhof) als Kulisse für ihre Bandfotos. Foto: Heide Benser

Johannes Oerding kennt die Kneipe noch von der Zeit vor der Manten AG. 2004 entstanden hier Fotos für die damalige Gelderner Band „Groovekeller”, deren Leadsänger er war. „Das Haus Manten ist schon was Besonderes. Als die Vorbesitzer Irmgard und Andreas Eck mich gefragt haben, ob ich ihr Herzensprojekt der vergangenen 15 Jahre weiterführen will, konnte ich einfach nicht nein sagen”, so Oerding zu seiner Kaufentscheidung. „Für mich geht es dabei nicht nur um die reine Anlage, sondern steht auch symbolisch für meine Verbindung zu Geldern.” Ob er denn nun Stammgast im eigenen Haus werde? „Auf dem Klavier habe ich ja kürzlich noch gespielt. Da sind Wiederholungen nicht ausgeschlossen. Ich bin häufig in Geldern, da komme ich sicher öfters als Gast zu Doris und Gogo”, verspricht Oerding. Zudem könne er sich vorstellen, die ein oder andere Veranstaltung, die er ansonsten in Hamburg oder Berlin planen würde, mal nach Geldern ins Haus Manten zu verlegen. „Eine Konzertreihe plane ich hier sicherlich nicht, aber es freut mich natürlich, wenn es hier Live-Musik gibt – umso mehr, desto besser!”

 

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